Sieh es ein! (Sergio Ramos)

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Anmerkung: Den Wechsel von Sergio und den Abgang von Isco hat es nie gegeben, weil....nö! Einfach nö!😅😂

„So und davon machen wir jetzt noch einen Satz mit 15 Wiederholungen.“, meint Ben und bekommt sofort ein genervtes Stöhnen und ein Augenverdrehen als Antwort. „Und warum das jetzt?“, fragt Sergio genervt. „Weil wir deine Muskeln wieder kräftigen müssen und das Kräftigen setzt halt erst ab drei Sätzen ein.“, versucht der junge Physio ihm ruhig zu erklären. „Willst du damit etwa sagen ich wäre ein Schwächling?!“, wird Sergio nun sofort wieder laut. „Nein, um Gottes Willen. Aber ich habe es dir die letzten Tage schon versucht zu erklären. Du musstest dich jetzt eine Woche schonen und man braucht normalerweise ungefähr das 6-fache der Zeit, um die verlorene Muskelmasse wieder aufzubauen. So habe ich es gelernt.“ „So habe ich es gelernt.“, äfft Sergio ihn sofort nach, „Man wir sind hier aber nicht mehr in der Schule und außerdem wirst du doch sicher gelernt haben, dass das nicht bei jedem Menschen gleich ist! Und ob du es jetzt willst oder nicht. Oder ob du es meldest oder nicht, ich gehe jetzt. Ich verschwende doch nicht meine Zeit, wenn ich sie auch für sinnvolle Dinge nutzen kann. Meine Familie zum Beispiel, bei der ich schon lange wäre, wenn wir diesen Zirkus hier nicht veranstalten würden!“ Und das waren seine letzten Worte. Ohne auf eine Antwort zu warten, schnappt sich Sergio sein Handtuch und verlässt den Sportraum. Das war jetzt das zweite mal in zwei Wochen, dass er Ben einfach so stehen ließ.

So hatte sich das Ben überhaupt nicht vorgestellt. Es war alles wie ein Traum der jetzt in Erfüllung ging. Jahrgangsbester bei seiner Ausbildung, die Weiterbildung zum Sportphysio halb erarbeitet und erspart, halb als Geschenk von seiner gesamten Familie bekommen. Auch die Weiterbildung mit bestmöglichen Leistungen abgeschlossen. Nebenbei gejobt, sich mit um seine Familie gekümmert und noch Fußball gespielt. Und eines Tages hat sich die Mühe gelohnt und er hat tatsächlich eine Antwort auf seine Bewerbung als Physiotherapeut bei Real Madrid erhalten. Erst bei der Jugend und nur eine Saison später holte man ihn zur ersten Mannschaft. Ben konnte also mit seinen ganzen Helden, Vorbildern, Motivatoren zusammenarbeiten. Marco Asesnio, Isco, Nacho und allen voram aber mit Sergio Ramos höchstpersönlich. Nun war dieser aber aktuell so gar nicht begeistert von ihm, obwohl es, wenn es ums Tapen oder Muskeln lockern ging, immer einer der ersten war, der von ihm behandelt werden wollte. Was störte ihn also jetzt an ihm? Gerade jetzt wo er sich Zeit für ihn nehmen konnte. Ben versteht überhaupt nichts mehr. Isco, der aktuell ebenfalls verletzt ist, macht doch auch nicht so ein Theater und Isco muss, im Vergleich zu Sergio, doppelt und dreifach so hart trainieren um überhaupt eingewechselt zu werden. Wenn er frustriert wäre, okay? Aber Sergio Ramos? Der, auf den alle warten? Macht doch alles überhaupt keinen Sinn.
„Hey Ben. Ich habe Sergio rauslaufen sehen. Seid ihr schon fertig? Oder ist er wieder einfach abgehauen?“, fragt Isco, der in diesem Moment den Raum betritt. „Hallo Isco. Er ist wieder mitten in der Einheit gegangen. Wobei, kurz vor Schluss es eher trifft. Einen Satz wollte ich noch haben und er hat total Theater gemacht.“, seufzt Ben nur, „Aber was will ich machen. Es ist seine Entscheidung. Setz du dich schonmal auf die Liege. Wir kümmern uns erstmal passiv um dein Sprunggelenk. Ist es denn mit der Beweglichkeit etwas besser geworden?“ „Minimal, aber du machst das schon.“, grinst Isco und wirft sich auf die Liege. „Weißt du, ich verstehe einfach nicht, was ich falsch mache, Isco. Ja, ich mache viel nach Lehrbuch. Wie auch sonst, ich komme noch so gut wie frisch aus der Ausbildung. Und bei allen anderen Dingen, schreit Sergio doch als erster „Ich“ und lässt mich machen. Jetzt so ein Theater, ich glaube ich fange langsam echt an, an mir zu zweifeln.“ „Hey, sowas will ich nicht von dir hören. Du bist gut und das weißt du, das weiß ich, das wissen alle hier. Auch Sese. Wahrscheinlich ist er sich einfach zu stolz es einzusehen, dass auch er mal verletzt sein kann.“, versucht Isco den jungen Physio aufzubauen. „Ich habe ja selbst nicht damit gerechnet so früh mit ihm arbeiten zu müssen, zu können, wie auch immer. Ich meine, wann verletzt sich Sergio Ramos denn schon mal?“

„Tja, er ist halt auch nicht mehr der jüngste, was das Fußballeralter angeht.“, seufzt Isco.
„Oh Gott, hätte ich sein Alter erwähnt, hätte er mich wahrscheinlich vorhin noch umgebracht.“, nuschelt Ben, während er immer wieder versucht, das Bewegungsausmaß in Iscos Sprunggelenk zu verbessern, „Und meine beste Freundin glaubt mir übrigens immernoch nicht, dass er wirklich schon 36 Jahre alt ist. Würde ich auch nicht glauben, wenn ich ihn nicht kenne, dafür sieht er viel zun gut, ähm jung aus.“ Gott, war ihm das jetzt wirklich rausgerutscht. Jetzt muss Isco doch sonst was denken. „Aha, er sieht also viel zu gut aus? Ben, ich denke so langsam verstehe ich dein Problem. Es kratzt gar nicht an deinem Ego, an deinem Physio-Ego. Dich verletzt sein Verhalten einfach, weil du einen kleinen Crush auf unseren Sese hast.“, lacht er leise und grinst sich dann einen ab. Ben findet das gar nicht lustig. Ja, er ist in den Kapitän der Königlichen verknallt und umso schlimmer ist es, dass sein Held, sein Crush in Wahrheit anscheinend ein arroganter Affe ist. „Ein kleiner Crush ist untertrieben. Dir kann ich es ja sagen.“, murmelt er vor sich hin. „Okay Benni, dann gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens, er ist auch in dich verknallt und weiß einfach nicht wie er einen auf cool tun kann, wenn er mit dir alleine ist. Und zweitens…“ „Zweitens kann er mich einfach nicht leiden und hat aber irgendwie herausgefunden, dass ich etwas für ihn empfinde. Isco, ich brauche keine Ratschläge oder „was wäre wenn“-Geschichten. Ich will einfach meinen Job machen und fertig.“, unterbricht Ben Iscos Ausschweifen. Aber ansatt zu protestieren grinst dieser wieder nur. „Was ist denn jetzt dein Problem?“, fragt Ben verwirrt. „Du willst nur deinen Job machen. Ist klar, das glaube ich dir natürlich sofort.“, lacht Isco wieder. Und er lachte noch lauter, als er sah wie sein Physio binnen Sekunden knallrot wurde. „Ich finde das überhaupt nicht lustig, Isco. Was mache ich denn jetzt?“, fragt Ben, während er sich daran machte die Muskeln an Iscos Unterschenkel noch etwas zu lockern. „Auf jeden Fall darfst du nicht so tun, als wäre nichts. Das tut dir auf Dauer nicht gut. Und Sese muss einfach mal einsehen, dass er aktuell krank ist und sich anscheinend mehr nach Zuneigung sehnt, als er normalerweise zugibt. Außerdem kann ich es dir ja jetzt verraten, dass er dich mit einem Herzchen hinter deinem Namen eingespeichert hat. Also kommt Möglichkeit zwei von vorhin schonmal nicht in Frage.“, grinst Isco. „Er hat was!? Isco hör auf mich zu verarschen, dass ist echt nicht lustig.“, wird Ben jetzt doch mehr als nervös. „Ich verarsche dich nicht.“, schmunzelt er, als er von der Liege aufsteht und seine Schuhe wieder anzieht, „Aber ich gebe dir einen Tipp. Sei einfach du selbst. Also nicht der coole Physio, der nur seinen Job macht, sondern genauso wie du auch jetzt bist. Einfach du! Wir sehen uns dann morgen wieder, oder? Dann mach dir noch einen schönen Tag.“

Und dann war er auch schon verschwunden. Schnurstracks auf dem Weg zum Fußballplatz, wo er mit Sicherheit Sese antreffen wird. Er kannte seinen Kapitän und wusste, dass er sauer oder genervt nie zu seiner Familie fährt, sondern sich immer voher abreagiert. Und so ist es auch dieses mal. „Hey Capitano. Na mal wieder aus der Physio abgehauen? Und den armen Ben einfach stehen lassen?“, fängt er grinsend an zu sticheln. „Sei doch leise Isco. Du weißt ganz genau, dass ich auf solche blöden Sprüche keine Lust habe und das Ben mich mehr als nervt.“, gibt dieser brummelnd von sich. „Ich weiß nur, dass du total verknallt bist und dir in den Hintern treten könntest, dass du zu stolz bist, zu deiner Familie zu gehen und zu sagen „Hey, ich bin verliebt in unseren Physio und es ist mir egal, was ihr dazu sagt“. Man deine Familie reißt dir doch nicht den Kopf ab deswegen. Und deine Kinder schon gar nicht. Die lieben Ben nämich. Du musst sie mal sehen, wenn sie beim Spiel dabei sind. Da hängen sie nur an ihm.“, plappert Isco weiter drauf los. Er würde auch weiter reden, aber durch einen lauten Knall wird er unterbochen. „Was war das? Das kam von drinnen? Außer uns ist keiner hier. Nur noch Ben.“, meint Sese und bekommt auf einmal große Augen. „Scheiße, nicht das was passiert ist!“ So schnell wie er das gesagt hat, rennt er auch schon Richtung Sportraum. Ja, er mochte den kleinen Physio. Und er wusste, dass seine Kinder ihn auch lieben und auch, dass seine Familie ihn lieben wird. Aber sich einzugestehen, verletzt zu sein und dann die ganze Zeit alleine mit seinem Schwarm zu sein. Wie soll er sich denn sonst verhalten, außer total arrogant. Schließlich wird Ben doch nichts von ihm wollen. Oder doch?

„Ben, alles in Ordnung?“, platzt Sergio in den Raum. Alles was er vorfindet ist eine Sprossenwand am Boden und ein etwas schockierten Ben, der daneben steht. „Ben! Ich rede mit dir! Ist alles in Ordnung?“, geht er nun näher zu ihm. „Ja, ja alles gut. Ich wollte nur die Sprossenwand gerade an die Wand schrauben, da hat sich wohl eine andere Schraube gelöst und plötzlich fiel sie.“, erzählt er leise und schaut in Sergio seine Augen. „Hast du dich verletzt?“, fragt dieser besorgt nach. „Nein, ich habe mich nur erschrocken. Danke fürs nachschauen, Sese. Äh…entschuldige, Sergio.“, sagt Ben weiterhin leise und macht sich daran die Sprossenwand wenigstens wieder gegen die Wand zu lehnen. „Aber warum bist du denn noch hier? Du wolltest doch zu deiner Familie und plötzlich bist du wieder hier und….Moment mal…?“, begreift Ben und schaut etwas schmunzelnd zu Sergio, „Du hast dir Sorgen gemacht.“ Etwas ertappt schaut Sergio auf den Boden. „Und wenn du jetzt schon so ertappt schaust, stimmt es, dass du mich mit einem Herzchen eingespeichert hast?“, fasst der junge Mann jetzt seinen ganzen Mut zusammen. „Isco, du Plappertasche.“, zischt Sergio, ehe er sich durch die Haare fährt, „Ja, habe ich und ja ich habe mir Srgen gemacht. Man, ich mag dich Ben. Sehr sogar. Deine ganze Art ist einfach unbeschreiblich und du hast so viel Geduld und bist so ruhig und ich glaube genau diese Ruhe fehlt mir öfter. Ich fühle mich wohl bei dir, aber genau das macht mir auch etwas Angst. Aber as rechtfertigt nicht, wie ich dich behandelt habe. Es tut mir leid. Kannst du mir das irgendwie verzeihen?"

Wow, Ben hatte jetzt mit allem gerechnet, aber sich nicht damit. Was eine umgefallene Sprossenwand alles bewirken kann. „Natürlich verzeihe ich dir. Ich…ich habe auch etwas geschauspielert, aber das kann dir Isco ja irgendwann erzählen, die kleine Großklappe. Du willst jetzt bestimmt endlich schnell zu deiner Familie nehme ich an.“, lächelt Ben ehrlich erleichtert. „Ehrlich gesagt würde ich lieber mit dir einen Kaffee trinken gehen. Natürlich nur wenn du möchtest.“, sagt Sese und schaut mich fragend an. Das lässt sich Ben nicht zweimal sagen und nickt grinsend, was auch Sergio wieder lachen lässt. „Na komm. Ich kenne ein gutes Café hier um die Ecke.“, lächelt Sergio, ehe er die Hand von Ben greift und mit ihm zusammen das Trainingsgelände verlässt. „Und was ist mit Isco?“, fragt Ben verwirrt. „Der wird schon merken, dass wir weg sind und auch nach Hause gehen.“, meint Sese und geht über den Parkplatz zu seinem Wagen. Was beide nicht wissen – Isco lehnt an der Wand des Gebäudes und wirft grinsend eine Schraube in die Luft, um sie dann wieder zu fangen.
Eine Schraube von der Sprossenwand.

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~M💛

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