Mach die Augen auf! Pt. 2 (Charles Leclerc)

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Hier ist der zweite Teil ^^ Diesmal aus der Sicht von Charles. Viel Spaß beim Lesen :)

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Drei Monate sind jetzt vergangen, seit ich mich mit Oli so gestritten habe. Seitdem habe ich auch keine einzige Minute mehr mit ihm zusammen verbracht. Warum auch? Ich kann es einfach nicht glaube, was er sich einbildet. Charlotte würde mich nie betrügen! Ja, sie hat in letzter Zeit nicht immer Zeit für mich, aber sie ist auch kurz davor ihr Studium abzuschließen. Dafür habe ich doch Verständnis. Auch wenn ich mich dann schnell einsam fühle. Und wenn, dann habe ich keinen mit dem ich darüber reden, oder einfach abhängen kann. Andrea hat zu tun und Pierre hängt gefühlt nur noch mit Oli ab. Toller bester Freund ist das.

Und als wäre das nicht schon schlimm genug, läuft es auf der Rennstrecke ähnlich mies. Dabei hat die Saison so gut angefangen.
Seufzend steige ich aus dem Auto raus. P14, so schlecht wie lange nicht mehr. Niedergeschlagen gehe ich zu meiner Garage, wo Andrea kommentarlos meinen Helm nimmt und geht. Was ist denn bei ihm plötzlich falsch? Hätte er nicht so oft kurzfristig unser Training abgesagt, wäre ich mit Sicherheit fitter und konzentrierter gewesen. Jetzt noch zusätzlich genervt gehe ich auf die Suche nach Charlotte. Ich brauche sie jetzt einfach. Aber als ich gerade meine Arme um sie legen will, weicht sie zurück. „Das war ja mal so gar nichts heute, Charles.“ Seit wann nennt sie mich Charles? Normalerweise hat sie irgendeinen Spitznamen für mich. „Es tut mir leid, ich weiß doch auch nicht, was das war. Ich….“, versuche ich mich zu erklären, aber das will sie nicht hören. Sie dreht sich einfach weg und geht. Was geht denn hier nur ab? Jetzt gibt es nur noch einen, der mich eventuell kurz sehen wollen würde.
Unauffällig schleiche ich mich zur Garage von Alpha Tauri. Dort angekommen höre ich Pierre mit jemandem reden. Diese Stimme kommt mir auch sofort bekannt vor. „Auf welchem Platz ist Charles jetzt eigentlich gelandet?“ „Nur P14, das war heuute echt nicht sein Tag.“, erzählt Pierre und zeigt auf einen Bildschirm, wo die Platzierungen zu sehen sind, „Wirst du es ihm eigentlich endlich sagen, Oli? Du kannst es nicht ewig in dich hineinfressen.“ „Er hat doch seine Charlotte. Und lässt sich lieber von ihr betrügen. Also was bringt es mit ihm zu reden? Zumal ich wahrscheinlich der letzte bin, mit dem er reden möchte.“, sagt Oli niedergeschlagen. „Hey Leute! Charlotte hat Charles schon wieder stehen lassen!“, kommt Yuki auf einmal angerannt. „Das ist keine Überraschung. Schließlich ist ihr berühmter Ferrari-Pilot nicht auf P4 oder besser.“, seufzt Pierre, „Oli, wir müssen dann los. Mach dich nicht so fertig und geh in dein Hotelzimmer. Du brauchst mal wieder eine ordentliche Portion Schlaf.“ Dann gehen er und Yuki und Oli bleibt alleine stehen und schaut auf den Monitor. Er seufzt und legt seine Hand kurz auf den Bildschirm. „Ich bin trotzdem stolz auf dich, Charles.“, sagt er, bevor er langsam geht.

Er ist stolz auf mich? Trotz diesem schlechten Ergebnis? Wow, Oli. Warum merke ich jetzt erst, dass ich ihn eigentlich die ganze Zeit schon so sehr vermisse? Ich setzte mich auf den Boden, hole mein Handy raus und schaue mir Bilder an. Vor drei Monaten war meine Galerie noch voll mit Bildern von Oli und mir. Und es sind echt schöne Bilder. Aber was er sich geleistet hat, so über meine Freundin zu reden, das geht einfach gar nicht! Bevor ich mein Handy wegstecken kann, bekomme ich eine Nachricht von Pierre: „Na, hat deine Charlotte dir schon gesagt, dass es nicht für eine Erwähnung bei Insta reicht?“ Seufzend schiebe ich die Nachricht weg, da kommt schon die nächste von ihm. „Wie auch immer, Kopf hoch Calamar. Du wirst dich zurück kämpfen! Ich glaube an dich!“
Wenigstens einer, beziehungsweise zwei. Oli glaubt bestimmt auch an mich. Aber Charlotte ihre Einstelung zum Erfolg verstehe ich so langsam auch nicht mehr. Und das werde ich ihr jetzt sagen!

Vor unserem Hotelzimmer zögere ich kurz. Was sind das für komische Geräusche hinter der Tür? Mit einem unguten Gefühl öffne ich mit meiner Zimmerkarte die Tür und schleiche den kurzen Flur entlang. Was ich dann sehe, schnürrt mir fast den Hals zu. Oli hatte Recht. Sie betrügt mich! Mit Andrea. Ich will da gar nicht hinschauen, aber irgendwie kann ich meinen Blick nicht davon lösen, wie er über ihr hängt, sie am rumknutschen und rumstöhnen sind. Ich bin we versteinert, ich kann mich nicht bewegen. Alles was aus mir herauskommt ist ein lautes „Aufhören!“. Eschrocken schauen die beiden mich an. „Charles! Liebling! Es ist nicht das, wonach es aussieht!“, sagt sie. „Ach nein?! Seid ihr nicht gerade am rumvögeln? Wie lange geht das schon mit euch! Und was habe ich euch getan, dass ihr mir das antut!?“, bleibe ich laut. „Man Charles bleib locker. Das ist nur Sex. Also war es Anfang zumindest. Irgendwie mussten wir uns ja beschäftigen, wenn du dauernd mit Oli unterwegs warst. Wer weiß, was ihr da immer gemavht habt.“, mischt sich Andrea jetzt mit ein. „Ich dachte ja du erkst, dass es mit uns nicht mehr das Wahre ist. Aber solange du es nicht getan hast, musste ich das ja nutzen. Muss ja auch an mich und meine Follower denken.“
Das kann doch nicht ihr Ernst sein. „Ich bin fertig mit euch! Mit euch beiden! Oli hatte Recht und ich habe ihn wie Dreck behandelt. Er war für mich da, während ihr hinter meinem Rücken rumgemacht habt!“, rege ich mich auf und gehe aus dem Zimmer. „Ja geh doch zu deinem Schwuli-Freund. Der wartet doch nur darauf sein Ding in dich stecken zu können!“, ruft Andrea hinterher.

Ich komme erst außerhalb des Hotels zum Stehen. Total verwirrt, verletzt und duch den Wind, suche ich die nächstbeste Bank, auf die ich mich setze. Was habe ich nu getan? Das hätte mir alles erspart bleiben können, wenn ich nicht so blind gewesen wäre. Erschöpft lehne ich mich nach hinten und schaue in den Himmel, bis mir die Augen zufallen.
„Charles! Charles mach die Augen auf!“, höre ich und merke wie jemand an mir rüttelt. Müde öffne ich meine Augen und bin sofort hellwach als ich sehe, wer neben mir sitzt. „Oli! Oli, es tut mir so leid! Du hattest Recht! Charlotte und Andrea haben mich verarscht. Ich..ich habe sie vorhin erwischt. Ich…ich war so fies zu dir und dabei warst du der einzige der für mich da war. Ich…fühle mich total mies und einsam und…“ „Charles hör auf!“, unterbricht er mich und steht auf, „Die Wahrheit tut weh. Aber weißt du was noch viel mehr weh tut? Wenn du die Wahrheit kennst und dir keiner glaubt. Du stattdessen gehasst wirst. Wenn du deine Gefühle monatelang unterdrücken musst und alles umsonst war. Das tut weh. Dein Schmerz wird vergehen.“ Kurz schaut er mir in die Augen. Sie sind gefüllt mich Schmerz, aber dennoch mit Sorge. Dann dreht er sich um und verschwindet wieder Richtung Hotel.

„Na, was fühlst du gerade?“, ertönt auf einmal Pierre seine Stimme hinter mir.  „Hast du uns belauscht?“, frage ich empört. „Hallo? Oli und ich haben dich zusammengefunden. Und er hat es wieder nicht geschafft es dir zu sagen.“, seufzt er, „Zumidest nicht direkt. Aber wie dem auch sei. Was fühst du gerade?“ „Ich fühle mich furchtbar. Und einsam. Und mich lässt Oli sein Blick nicht los. Seine Worte. Sie hallen in meinem Kopf, mein Herz rast. Ich will zu ihm. Aber warum?“, frage ich überfordert. „Weil du endlich mal dein Herz sprechen lässt und dein Kopf gemerkt hat, dass er Unrecht hatte? Weil du Gefühle hast, die du nur der falschen Person geschenkt hast? Man man man, Charles bei dir sind echt Hopfen und Malz verloren. Und trotzdem würde Oli dich sofort in seine Arme schließen.“ „Aber warum? Ich war so ein Idiot ihm gegenüber.“, frage ich verwirrt. „Man, weil er dich liebt! Schon so lange! Und jetzt hör auf hier in Selbstmitleid zu versinken und gehe zu ihm! Dir geht es doch ähnlich! Man jeder sieht das, nur du nicht!“, wird er jetzt ungeduldig und zieht mich von der Bank. Überfordert schaue ich Pierre an. Ich weiß nicht, was das gerade in mir ist. Aber….er hat Recht! Schnell renne ich zu Olis Hotelzimmer und hämmere gegen die Tür.
Als Oli die Tür öffnet, lasse ich mich sofort in seine Arme fallen und entschuldige mich tausendmal. Oli versichert mir, dass alles gut ist und ich mich nicht entschuldigen soll, während er mich fest an sich gedrückt hält. „Du hattest Recht. Ich fühle mich so mies. Ich…ich habe keine Ahmung wie ich dir diese verlorene Zeit zurückgeben soll. Die Zeit, in der du deine Gefühle schon lange hättest zeigen können. In der wir schon so viel erlebt hätten können.“, sage ich leise. „Charles, bitte. Lass die Vergangenheit ruhen. Lass uns nach vorne schauen. Zusammen, wenn du möchtest.“, flüstert er. „Und wie ich das möchte. Von jetzt an gibt es nur noch uns!“, sage ich schnell und schlinge meine Arme um ihn.
Im Augenwinkel erspähe ich Pierre, der in der immernoch offenen Tür steht. Langsam schließt er sie, während er schmunzelnd einen leisen Kommentar abgibt: „Na geht doch!“

Ich hoffe der OS gefällt euch!
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- Micu

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