Johnny B. Goode

A Country Boy

"Kannste auch mal was anderes spielen Jungchen? Du nervst auf höchstem Niveau!"

Johnny spielte einfach weiter. Immer wieder wiederholte er das selbe Riff um es eventuell zu meistern. Er musste es perfekt können wenn er irgendwie weiter kommen wollte. Ein Fehler könnte den ganzen Song immerhin ruinieren.

"Ich meins ernst, geh irgendwo anders hin!" Kams nach einer Weile. Der Typ hat echt seine Tage...

Leise seufzte der junge. Nirgendwo konnte er üben ohne unterbrochen zu werden! Wie sehr er sich doch wünschte jetzt ein eigenes Zimmer zu haben, oder noch besser ein ganzes Studio...
Mit solchen Gedanken kam er oft nach Hause. Das war sein Traum, das einzige was er brauchte. Doch so gut wie niemand wollte seine Musik hören. Und das machte ihm Sorgen. Was wenn er es nie schafft? Was wenn er sich nur einredet gut zu sein? Er schüttelte den Kopf um die Gedanken loszuwerden.

Zuhause angekommen, legte er den Sack mit der Gitarre in die Ecke und saß bloß da, Kopf auf die Arme gestützt. Das alles machte ihm keine Freude mehr. Immer alleine zu spielen machte einfach kein Spaß.

"Ach Johnny, mach dir keinen Kopf drum" Setzte sich seine Mutter zu ihm. Einen Arm um ihn gelegt zog sie ihn an sich. Aus dem Fenster konnte man die Vögel des Sommers laut singen hören. Eine warme Brise wehte durch das Zimmer, was dem Jungen ein Gefühl der Geborgenheit gab.

"Irgendwann, wirst du ein Mann sein, mit einer großen Band. Du musst bloß an dich und deine Musik glauben. Ich bin mir sicher, irgendwann hast du Erfolg." Irgendwo, in der Ferne, fuhr ein Zug vorbei. Die Räder machten Laute Geräusche auf den Gleisen, die man bis in Johnnys Haus hören konnte.

Die Frau stand auf und klopfte ihrem Sohn auf die Schulter.

"Geh Johnny, geh!"

Als er ihre Worte vernahm, hatte er plötzlich eine Idee.

Rhythmisch schlugen die Räder auf den glühend heißen Gleisen und brachten die Umgebung zum Zittern. Und im Schatten eines Baumes in der Nähe, saß Johnny und spielte etwas wie immer. Leute die freie Zeit hatten kamen zu ihm vom Bahnhof neben an und staunten:

"Wow, schau was ein Bursche!"

"Boah, wie der spielen kann! Das musst du sehen!"

"Er ist zwar vom Land, aber so talentiert!"

So ging das weiter, jeden Tag. Die Menschen kannten ihn schon, und grüßten den Jungen an den Gleisen. So spielte er, bis eines Tages...

"Hey! Ich habe gehört du musizierst?" Ein anderer Junge stand vor ihm, mit ein paar Stöcken in einer Hand und mehreren Eimern in der anderen.

"Joa, so in der Art..." Antwortete Johnny unsicher als er aufhörte zu spielen.

"Cool!" Wenn du nix dagegen hast würde ich mir anschließen, ich spiele Trommeln." Lachte der andere Junge und zeigte die 'Trommeln' seinem neu erworbenen Freund. Beide lachten kurz, dann reichte er die Hand.

"Ich heiße Fred Below" Lächelte er.

"Johnny." Gabs eine Antwort. "Johnny B. Goode" Ergänzte er kurz danach und schüttelte die Hand.

Und so begann es.

___________________A.N.
Das Lied heißt "Johnny B. Goode", und wurde 1958 vom Amerikanischen Songwriter und Sänger namens Chuck Berry (Charles Edward Anderson Berry) veröffentlicht. Es geht tatsächlich um ihn selbst, und wie er von einem Bescheidenem Niemand zu einem Weltberühmten Sänger wurde.

Funfact: Chuck Berry hat seine Adresse im Namen des Protagonisten versteckt: 2520 Goode Avenue