Kapitel 2.

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„Wie jetzt? Was soll das … “ Der Mann kam auf mich zu und schnippte mir mit seinem Zeigefinger gegen die Stirn. Ich kippte nach hinten und ich hörte ihn noch sagen: „Tote können auferstehen, habe keine Angst um deinen vod.“ Die Dunkelheit umschloss mich, als ich mich fragte, was zum Teufel vod bedeutet. (Kann mir jemand sagen wie man vod richtig schreibt? Vod oder vo'd?)
 
Als die Dunkelheit mich freigab, knallte ich auf den Boden. Ein stechender Schmerz durchzuckte meinen Hinterkopf. Durch meine geschlossenen Augenlider konnte ich das Licht sehen. Als ich mich aufsetzen wollte, konnte ich mich nicht bewegen. Also benutze ich meine Sinne. Der Boden war aus Metall. Nach dem Geruch zu urteilen, konnte ich überall dort sein, wo jemand einen gewaltigen Putzfimmel hat. Plötzlich merkte ich, dass ich hier nicht alleine war, kaum einen Meter von mir entfernt stand jemand in Rüstung (die Rüstung knirschte leise, nur Wandler können dies hören) und starrte mich an. Dank meiner feinen Sinne hörte ich, dass er jemanden rief: „Echo an Captain Rex.“ „Rex hier. Was ist Echo?“ „Sir, hier ist ein Mädchen aus dem Nichts aufgetaucht. Und mit aus dem Nichts meine ich, dass ich hier lang gehe und plötzlich das Mädchen auf Hüfthöhe auftaucht, auf den Boden stürzt und bewusstlos ist.“ „Ich informiere Skywalker und du rufst Kix.“ „Verstanden Sir. Kix bitte kommen.“ „Hier Kix, was gibt es Echo. Hast du wieder Mist gebaut?“ „Nein! Ich brauche deine Hilfe hier ist ein bewusstloses Mädchen. Sie ist aus dem Nichts aufgetaucht.“ „Ich komme sofort!“ Die Stimmen hatten sich alle fast gleich angehört. Für einen Menschen ist es sehr wahrscheinlich, dass er die feinen Unterschiede nicht heraushören konnte. Ich fragte mich, wer bitte dieser Skywalker war und wie ich hier hergekommen war. Plötzlich hörte ich näherkommende Schritte. „Ist das das Mädchen?“ Blöde Frage, liegt hier sonst noch jemand? „Habt ihr das gehört?“ „Nein Sir, Echo erzähl dem General, was passiert ist.“ Der Mann, der mich anscheinend gehört hatte, hörte sich vollkommen anders an als die anderen. Dieser Echo (Warum heißt jemand Echo??) erzählte diesem General Skywalker (Es gibt Woodwalkers, Seawalkers und Windwalkers und jetzt auch noch Himmelläufer?!) was er bereits dem Captain erzählt hatte. Dann kamen noch mehr Leute. Einer fühlte meinen Puls und ich wurde auf eine Trage verfrachtet. Das Gespräch lief erst wieder an, als ich auf der medizinischen Station lag und an alle Geräte angeschlossen war. Der Geruch war Übelkeit erregend. Um ihn euch vorstellen zu können, müsst ihr den Geruch von frischem Desinfektionsmittel nehmen, nur 5× so schlimm. „Kix ist sie verletzt?“ „Ja, Sir. Sie hat eine Platzwunde am Hinterkopf, dass ist aber nicht erstaunlich.“ „Gut, ich werde den Jedirat kontaktieren und Obi-Wan rufen. Das Mädchen ist stark in der Macht.“ Mit diesen Worten entfernte sich der General mit dem komischen Namen. Und was war bitte die Macht? „Um ehrlich zu sein Echo, am Anfang habe ich gedacht, dass wäre ein Streich von dir und Fives. Da habe ich mich wohl geirrt. Wie sie wohl heißt?“ Der Captain wollte mir eine Haarsträhne hinter mein rechtes Ohr streichen, als er erstarrte. Ich wusste, was er sah. „Kix, komm mal her und schau dir ihr Ohr an. Da ist ein Loch in der Mitte.“ Mein Ohr kribbelte und ich fühlte mich in den Wald zurück versetzt. Panik durchfuhr mich. Das Piepen des Apparates, der meinen Herzschlag anzeigte, wurde schneller. „Ich glaube, dass sie wach ist, ihre Muskeln sind in einem Schockzustand, deswegen kann sie sich nicht bewegen. Aber ihr Geist ist hellwach. Ein Beruhigungsmittel müsst helfen.“ Plötzlich piekte mich eine Nadel und mein Geist versank in der Dunkelheit.
Ich rannte. Immer weiter, hinter mir hetzten die Hunde. Der Jäger war ihnen dicht auf der Spur. Meine Pfoten hinterließen deutliche Spuren im Schnee. Wie war ich in diese Lage geraten, fragte ich mich, ich hatte doch nur im Wald gespielt und dann dieses seltsame Kribbeln gespürt. Dann sind die Hunde aufgetaucht und haben die Jagd auf mich eröffnet. Hilfe! Hört mich jemand? Auf meine Rufe bekam ich keine Antwort. Meine Schritte wurden immer schwerfälliger, meine Kraft war ausgebrannt. Dann holten die Hunde mich ein und umzingelten mich. Der Jäger kam und richtete sein Gewehr auf mich. Er schoss, ich war vorbereitet und wich aus. Dennoch traf er mich und der brennende Schmerz kam von meinem rechten Ohr. Dann schoss er wieder, aber sein Schuss wurde abgelenkt, als ein Dachs sich gegen ihn warf. Der Schmerz schoss durch meine linke Schulter. Dort sah ich im graubraunem Fell eine blutige Fleischwunde. Das Blut färbte meine Pfoten rot und ich schrie.
„Alles in Ordnung, du bist in Sicherheit. Ganz ruhig.“ Die Stimme beruhigte mich. „Papa?“ Meine Stimme krächzte ein wenig. „Tut mir leid, aber ich bin nicht dein Vater.“ Ich schlug meine Augen auf und schloss sie sofort wieder. Das Licht war zu grell. Dann probierte ich es noch mal, vorsichtiger. Ich lag auf einer Art Bett. Vorsichtig schaute ich mich um. Dort stand ein Mann in Rüstung. Er trug seinen Helm nicht, so sah ich in zwei dunkelbraune Augen, die fast schwarz waren. Auf seinem Kopf war ein seltsames Tatoo, im Grunde sah er aus wie ein Native American. Kurz prüfte ich seine Witterung (so gut es durch den Gestank des Desinfektionsmittel halt ging). „Du bist Kix.“ „Das war keine Frage, oder?“ Ich nickte. „Ich weiß, dass ich jetzt mit der Tür ins Haus falle, aber wer bist du und woher weißt du, dass ich Kix bin? Selbst wenn du geistig wach warst und alles mit hören konntest, es ist mehr als unwahrscheinlich, dass du mich am Klang meiner Stimme erkannt hast.“ „Ich bin Mirja Waltman. Es ist leicht jemanden an seiner Stimme zu erkennen, genauso durch seinen Geruch. Und bevor du fragst, ich habe feine Sinne. Weswegen darf ich nicht sagen.“ Ich machte ein bedauerndes Gesicht. Aber was sollte ich tun, ich konnte ja schlecht sagen, dass ich ein Woodwalker war. „Wo bin ich hier eigentlich?“ „ Wir sind auf der Resolute, einem Jedi-Kreuzer, einem Raumschiff“ „Ein Raumschiff?!“ „Ja, das ist ein Raumschiff. Warum so überrascht?“ „ Mein Volk ist noch nicht so technisch vorangeschritten.“ Kix nickte verstehend, setzte seinen Helm auf und rief jemanden. „Hier Kix, das Mädchen ist aufgewacht.“ „Wir kommen. Ich bringe General Skywalker und General Kenobi mit.“ Dann setzte er ihn wieder ab. „Als Vorwarnung, sie werden dich mit Fragen löchern. Antworte am besten so gut es geht.“ Er grinste leicht. Ich setzte mich im Schneidersitz auf die Liege und bemerkte, dass ich meine Schuhe nicht mehr trug. Wir schwiegen, als ich Schritte auf dem Gang hörte. „Da kommen sie.“ Zu Bestätigung ging die Tür mit einem Zischen auf. Vier Männer betraten den Raum. Zwei in Rüstung, der eine mit blauen Markierungen, der andere mit orangenen. Die anderen beiden trugen seltsame Roben. Mein Gefühl sagte mir, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit Wandler waren. Ich konnte mir die Frage nicht verkneifen: „Sind sie Wood-, Sea- oder Windwalkers?“ „Wir haben hier nur einen Skywalker, Mädchen. Entschuldigung, wir sollten uns erstmal vorstellen. Das ist Captain Rex.“ Er deutete auf den in der blaumarkierten Rüstung. „Und Marschall-Kommandant Cody.“ Der Name hörte sich falsch an. Ich ließ meine Gedanken vorsichtig die des Kommandanten streifen. „Kote“ , flüsterte ich so leise, dass nur Kix mich hören konnte. Er warf mir einen überraschten Blick zu. „Anakin Skywalker und ich bin General Obi-Wan Kenobi.“ „Wie der Baumarkt?“ Ich musste grinsen, als ich das verwirrte Gesicht des Generals sah. „Da wo ich herkomme, gibt es einen Baumarkt, der Obi heißt. Und Baumärkte sind Orte, in denen man allerlei nützliches Zeug für einen Heimwerker findet.“ Jetzt prustete auch Skywalker los. „Obi-Wan als Heimwerker.“ , murmelte er. Kenobi machte ein pikiertes Gesicht. „Last die Fragerei beginnen.“ , murmelte ich und wurde sofort angestarrt. „Was ist? Ich habe doch recht.“ „Wie heißt du? Wie alt bist du und woher kommst du?“ „Die drei Ws haben Gesprochen. Ich heiße Mirja Waltman, bin 12 Jahre alt und komme vom Planet Erde, Kontinent Eurasien, Gebiet Europa, Land Deutschland, Bundesland Nordrhein-Westfalen. Ich gehe zur Schule im Bundesland Bayern, Region Bayerischer Wald, in einem Dorf im Osten, nah der Grenze zu Tschechien. Nun habe ich drei Fragen beantwortet, um fair zu sein, müsstet ihr mir auch drei Fragen beantworten.“ Kenobi nickte. „Also, warum wisst ihr nicht was Wood-, Sea- und Windwalkers sind? Sie selbst sind ja welche. Was ist die Macht und warum bin ich hier?“ „Du kannst unsere Anwesenheit spüren?“ Ich nickte langsam. „Etwas ist anders, aber sonst, ja.“ „Das beweist, dass du stark in der Macht bist.“ „Nochmal, ich habe keinen blassen Schimmer, was die Macht ist.“ „Es ist ein Energiefeld zwischen allen Dingen - eine Spannung, ein Gleichgewicht, dass die Galaxis zusammen hält.“ „Und warum du hier, bist ist uns auch schleierhaft. Tut mir leid.“ Das war das erste Mal, dass sich Skywalker richtig am Gespräch beteiligte. „Was meinst du mit Wood-, Sea- und Windwalkers?“ „Nun ja. Eigentlich obliegt das strenger Geheimhaltung. Wir leben im Verborgenen. Aber da ich anscheinend sehr weit weg von meiner Heimat bin, kann ich es ja erzählen. Ihr müsst aber versprechen, dass ihr es niemandem erzählt und nicht dem Rat petzt, die haben mich eh schon auf dem Kieker.“ Den letzten Teil sagte ich etwas leiser. Alle nickten, um ihr Einverständnis zu zeigen. „Also, wo fange ich am besten an? In meiner Heimat gibt es eine Gruppe von Menschen, die die Fähigkeit besitzen, sich in ein Tier zu verwandeln. Wir selber nennen uns Woodwalkers, Seawalkers und Windwalkers. Ich bin ein Woodwalker, eine europäische Wildkatze. Unser System wird in jedem Land von einem Rat regiert, die Mitglieder werden gewählt.“ Ich fummelte eine Metallkette hervor. „Jeder Wandler, der in Deutschland registriert wurde, trägt so eine.“ Ich deutete auf den Anhänger. „Das wird ‚Militärische Hundemarke‘ genannt. Darauf ist mein Name, mein Geburtsdatum, meine Haar- und Augenfarbe, Blutgruppe und das Tier, in das ich mich verwandeln kann, eingeprägt. Auf der Rückseite ist noch der Kopf sowie der Pfotenabdruck einer Wildkatze eingeprägt.“ Ich nahm die Kette ab und gab sie Skywalker. Er schaute sie sich an und gab sie dann weiter an den Captain, der sie aufmerksam betrachtete. „Warum steht hier nirgendwo, wo du herkommst?“ Seine Stimme ähnelte der von Kix, sie wurde aber von seinem Helm gedämpft. „Nur Wandler in Deutschland tragen eine Marke. Das liegt daran, dass Deutschland das Land der Bürokraten ist. Alle müssen registriert werden. Übrigens, Captain Rex und Commander Kote, ich würde gerne ihre Gesichter sehen.“ Ich grinste noch breiter, als ich Rexs und Kotes überraschte Blicke spürte. Beide nahmen synchron ihre Helme ab. Beide sahen fast so aus wie Kix, es gab nur ein paar kleine Unterschiede. Rex hatte blonde kurzgeschorene Haare. Kote hingegen hatte schwarzbraune Haare, die in einem militärischen Frisur geschnitten waren. Und er hatte  eine Narbe an der linken Schläfe. „Was bedeutet Cenote?“ , fragte Rex, der immer noch die Marke betrachtet. „Ein Cenote ist eine Art Hölle, deren Decke eingestürzt ist. Sie ist mit Süßwasser gefüllt. Und es gibt sie in Yucatan. Wenn Wandler in einem Heiligen Cenote baden, bekommen sie eine Fähigkeit. Sie unterscheidet sich von Person zu Person. Ich zum Beispiel kann Leuten Lebensfreude schenken, mein Freund Jack hingegen konnte Leuten Kraft und Mut geben. Auf der Marke steht das drauf, weil ich so schlau war, mich erwischen zu lassen. Eigentlich dürfen keine Wandler mehr in den Cenotes baden.“ Ich machte eine kurze Pause, bevor ich mich an Kix, Kote und Rex wandte: „Warum seht ihr gleich aus? Seit ihr Drillinge?“ „Nein, wir sind Klone.“ Ich glotzte Kix an. „Dolly, das Schaf“ war das Einzige, was ich sagen konnte. Er sah mich irritiert an. Plötzlich hatte ich die Anfangsmelodie von ‚Shaun das Schaf‘ im Kopf. Ich fing an zu lachen. Jetzt sahen mich alle verwirrt an. „Kix, hat der Schlag auf den Kopf einen bleibenden Schaden hinterlassen?“ „Nein, hat er nicht.“ Ich kicherte immer noch. „In meiner Welt ist klonen neu. Es wurde vor ein paar Jahren ein Schaf geklont. Und das Schaf hieß Dolly. Dann hatte ich plötzlich die Anfangsmelodie von ‚Shaun das Schaf‘ im Kopf, dass ist eine Kindersendung,“ versuchte ich mich zu erklären. „Falls es euch interessiert, ich bin immer so.“ Ich grinste. „Immer gut drauf und leicht aufgedreht. Und weiter im Text. Ich bin jetzt mit einer Frage dran, oder?“ „Ja, du bist dran. Hier.“ Rex gab mir meine Marke zurück und ich hängte mir sie wieder um. „So weit ich das verstanden habe, seid ihr beide Machtnutzer.“ Ich deutete auf Skywalker und Kenobi. „Wie nennt ihr euch?“ „Wir sind Jedi.“ „‚Ich bin dein Vater.‘“ „Obi-Wan, habe ich sie kaputt gemacht?“ „Nein, hast du nicht, Himmelläufer. Das ist das berühmteste Zitat aus Star Wars. Ich habe mir die Filme ja nie angeschaut, aber ein paar Fakten kenne sogar ich. Zum Beispiel Darth Vader sagte zu Luke Skywalker: ‚Ich bin dein Vater.‘ Diesen Satz kennt jedes Kind. Was ist?“ Skywalker sah irgend wie nicht gut aus. Ich schlug mir gegen die Stirn. „Verdammt! Ich bin so blöd. Bitte alles vergessen.“ Dann fiel mir ein, was ich tun konnte. Man hatte es mir verboten, aber es war die einzige Möglichkeit. Ich streckte meine Hand in Richtung der Anwesenden aus, dann begann ich: „Mein Geist zu deinem Geist. Meine Gedanken zu deinen Gedanken.“ Als man mir beigebracht hatte in den Geist eines anderen einzudringen, sagte man mir, dass es einfacher sei, wenn man ein Mantra hätte, dass man immer wiederholt. Und ich kleiner Star Trek Nerd hatte mir das vulkanische Geistesverschmelzung's Mantra ausgesucht. Als erstes tauchte ich in den Geist von Skywalker, dort suchte ich die Erinnerung und versteckte sie im Unterbewusstsein. So würde sie erst wieder auftreten, wenn der Geist die Fakten kannte, die zu diesem Ereignis führten. Dasselbe tat ich auch bei allen anderen. „Was hast du gemacht?“ „Ich habe einen Fehltritt meinerseits beseitigt. Die Erinnerung wird in eurem Unterbewusstsein schlummern, bis sie geweckt wird. Das kann nie passieren oder vielleicht schon morgen.“ Ich sah  Kenobi an. „Bevor ihr fragt. Das ist keine normale Fähigkeit eines Wandlers. Normale Wandler können sich von Kopf zu Kopf unterhalten, wenn einer von ihnen sich teil- oder ganzverwandelt hat. Manche besitzen ein größeres Talent und können in den Geist eines anderen Wandlers eindringen und sich seine Erinnerungen anschauen. Ich habe den Jackpot gezogen. Seid ich in diesem Cenote gebadet habe, kann ich auch mit normalen Menschen oder Tieren eine Verbindung herstellen, selbst wenn ich in Menschengestalt bin. Es tut mir leid, aber mir ist kein anderer Weg eingefallen, es zu lösen.“ Schuldbewusst schaute ich sie an. Die plötzliche Müdigkeit kam nicht überraschend. Jedes Mal wenn ich in den Geist anderer eintauchte, forderte es einen Tribut. Ich gähnte und meine Augen wurden schwer. „Ist nicht so schlimm. Geht es dir gut?“ „Keine Sorge ich bin nur erschöpft, dass ist eine klassische Nebenwirkung. Ich bin das gewöhnt. Diese ganze Geschichte habe ich bis zum wortwörtlichen Umfallen geübt. Meine Lehrer waren sehr streng.“ Ich setzte mich aufrechter hin und blinzelte die Müdigkeit aus meinen Augen. „Übrigens Rex und Kix, ich werde auf eure unausgesprochenen Fragen antworten, denn beide haben als Antwort dieselbe Geschichte.“ „Welche unausgesprochenen Fragen?“ „Sir, General Skywalker. Ich habe mich gefragt, woher sie die Narbe am Ohr hat.“ „Und ich habe mich gefragt, von was sie geträumt hat, Sir.“ Jetzt sahen mich alle neugierig an, also begann ich: „Ich hatte einen Albtraum, der ist eigentlich die Erinnerung an etwas, was vor ein paar Jahren passiert ist. Meine erste Verwandlung. Ich spielte im Wald als ich mich plötzlich verwandelte, dann tauchte ein Wilderer auf und hetzte seine Hunde auf mich. Nach kurzer Zeit holten mich die Hunde ein und umzingelten mich. Der Jäger schoss auf mich, aber ich konnte ausweichen. Er traf mich nur am Ohr. Der zweite Schuss hätte mich getötet, wäre nicht dieser Dachswandler aufgetaucht und hätte den Schuss abgelenkt.“ In mir stiegen die Erinnerungen wieder hoch, mit ihnen die Panik eines gejagten Tieres. Um die Panik los zu werden, atmete ich langsam ein und aus, dann fuhr ich fort: „Den Rest bekam ich nicht mehr mit. Ich wachte erst im Krankenhaus auf. Dort war auch der Dachs, er stellte sich mir als Lars Wintermann vor. Dann wurde ich registriert. Kaum ein halbes Jahr später fuhren meine Eltern mit der Familie meines Freundes Jack und mir nach Yucatan. Dort freundeten Jack und ich uns mit einem Jaguarwandler an. Wir erkundeten zusammen den Urwald, als wir auf den Cenote trafen. Dort badeten wir in Zweitgestalt. Kaum einen Monat später mussten wir es dem Rat sagen. Ich hatte keine Kontrolle über meine Kraft, so dass ich die Gedanken aller, die in meiner Nähe waren, hören konnte. Könnt ihr euch vorstellen, was für Kopfschmerzen einem das bereitet? Nein könnt ihr sicher nicht. Jack und Acane stellten sich auch. So kam es, dass die beiden mich auf der Reise rundum den Globus begleiteten. Wir lernten die unterschiedlichsten Wandlerkulturen kennen und lernten von ihnen. Vor einem Jahr hat der Dachswandler Wintermann eine Schule in Deutschland eröffnet. Wir sind dort dann zur Schule gegangen. Entschuldigung, ich schweife ab.“ Ich grinste leicht schuldbewusst. Kote sah mich an und fragte mich: „Wie alt warst du, als du dich verwandelt hast?“ „Ich war sieben.“ Ich erntete einen besorgten Blick von Kix. „Falls es dich beruhigt, ich habe eine Therapie gemacht.“ „Wir haben noch eine Frage an dich. Ist irgend etwas besonderes passiert, bevor du hier gelandet bist?“ „Da war ein alter Mann, General Kenobi. Aber wartet, ich kann es euch zeigen, per Gedankenverbindung!“ , fiel mir ein. Ich konzentrierte mich und stellte eine Verbindung zu allen Anwesenden her. Hört ihr mich? Ein mehrstimmiges Ja kam laut zurück. Dann konzentrierte ich mich auf die Erinnerung und schickte sie allen.
 

Eine Katze auf KaminoWhere stories live. Discover now