Prolog ✔

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Hier sitze ich nun und warte. Warte, bis die Zeit gekommen ist aufzubrechen. Ich atmete einmal tief ein, während mein Blick zu meinen zwei vollgepackten Koffern wanderte. Ich hörte meine Mutter aufgeregt nach meinen Bruder schreien, während sie durch unser Haus eilte und alle möglichen Sachen zusammen sammelte. Sie war nervös, so wie wir alle. Es war schon eine Ewigkeit her, seit wir Asgard das letzte mal gesehen haben. Ja, richtig gehört. Asgard.

Wir waren Asen. Mein Vater war ein guter Freund Odins und vor langer Zeit seine rechte Hand gewesen, bis er uns vor Jahrhunderten hier nach Midgard brachte. Mein Bruder war noch ziemlich klein gewesen als wir Asgard verließen, weswegen er sich kaum daran erinnern konnte. 

Damals war ich, nach Asgarder Verhältnissen, noch ein Teenager gewesen. Damit ihr eine gewisse Vorstellung von meinem wahren Alter habt, ich bin so alt wie Thor. Und um eure unausgesprochene Frage zu beantworten: Ja, ich kenne Thor und seinen Bruder Loki. Wir sind zusammen aufgewachsen, da meine Familie durch die Stellung meines Vaters in Gladsheim (Palast Odins) gelebt hatte. Sie waren meine besten Freunde gewesen. Allerdings ist an dieser Stelle wichtig zu erwähnen, dass ich zu Loki immer ein besseres Verhältnis hatte als zu Thor.

Ich war die Einzige die mit Loki spielen wollte, nachdem Thor neue Freunde gefunden hatte. Loki und ich waren unzertrennlich gewesen. Die besten Freunde und nach einer Weile auch ein bisschen mehr. Ich war damals die Einzige die er an sich heran ließ und sein wahren Ich offenbarte, außer seine Mutter. Natürlich bekam auch ich seine Launen zu spüren und seine Streiche. Doch die meiste Zeit heckten wie beide zusammen welche aus.

Ganz Asgard hatte unsere Streiche gefürchtet. Wenn ich ehrlich bin muss ich zugeben, dass wir es manchmal etwas übertrieben hatten. Doch das war jetzt schon so lang her. Wir waren inzwischen Erwachsen geworden. Er auf Asgard. Ich auf Midgard. Jahrhunderte voneinander getrennt. Wir hatten uns verändert, waren uns fremd geworden. Wir werden uns wieder neu kennenlernen müssen. 

Ich zählte damals Sif zu meiner besten Freundin. Manchmal brauchte ich auch einfach mal ein anderes Mädchen mit der ich reden konnte. Und mit der ich mich gegen die Jungs verschwören konnte. Unwillkürlich musste ich grinsen. Wie oft wir sie doch aufgezogen hatten. Und wie oft wir sie schon gemeinsam im Übungskampf fertiggemacht hatten. Dies würde nun anders sein. Zwar übte ich das Kämpfen noch immer regelmäßig und auch ich hatte auf Midgard schon viele Schlachten geschlagen, doch gegen die anderen würde ich wahrscheinlich nun keineswegs mehr ankommen. Das Leben in Midgard ist friedlicher geworden. 

Wir lebten aktuell in Deutschland. In Dresden, eine wunderschöne Stadt, die mich schon 1705 fasziniert hatte. Hier hatte ich ganz andere Probleme als mich mit irgendwelchen Bestien herumzuschlagen oder ein Leben an einem königlichen Hof zu führen. Doch das alles sollte sich nun ändern...



You are the only exception ✔ (wird überarbeitet)Where stories live. Discover now