11. Die Ökos

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1. Die Eltern arbeiten tatsächlich. Die Mutter – Eva – schreibt Kochbücher und der Vater – Matthias – hat eine eigene kleine Werkstatt im Keller.

2. Die Kinder gehen wirklich nicht zur Schule. Sie werden von den Eltern unterrichtet, da der jüngste Sohn Emil einen sehr seltenen Gendefekt hat, der sein Immunsystem stark beeinträchtigt. In einer Schule wäre es - gerade während der Coronapandemie - viel zu gefährlich für ihn, da er sich bei seinen Mitschülern anstecken können. Damit er nicht so alleine ist, lernen auch seine älteren Geschwister Luisa und Paul von zuhause. 

3. Da Emil oft allergisch auf synthetisch hergestellte Kleidung von billigen Ketten reagiert und sich die Familie die teuren ökologischen Label nicht leisten kann, stellen sie ihre Kleidung mittlerweile selbst her.

4. Aus gesundheitlichen Gründen versucht die Familie auch, so viele ihrer Lebensmittel wie möglich selbst anzubauen.

5. Aus Umweltschutzgründen verzichten sie auf ein Auto, und ein Lastenrad ist nicht peinlich.

6. Verreisen ist aufgrund Emils Erkrankung quasi unmöglich. Er muss jede Menge Tabletten nehmen, die nur unter bestimmten Bedingungen gelagert werden können. Man weiß nicht, wie er das Essen in anderen Gebieten verträgt oder ob sich seine Krankheitssymptome dadurch weiter verschlimmern. Ob der Reisestress ihn und seinen kleinen Körper zu stark belastet. 

7. Trotz seiner Krankheit liebt der Junge es, mit seinen Geschwistern zu spielen, wie jedes andere Kind auch. Vor allem an der frischen Luft hält er sich gern auf. Das bereitet allen große Freude. Ihnen ist bewusst, dass dies nicht selbstverständlich ist.

8. Emil kann nicht mehr im Garten spielen.

9. Das Jugendamt hat damit nichts zu tun. Er ist drei Tage nach seinem siebten Geburtstag gestorben.

Der SpaziergängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt