Kapitel LXXXIII

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Im Augenwinkel sah ich Leonora, wie sie meinen Mann anschmachtete. Ich verdrehte die Augen, auch wenn ich innerlich vor Wut kochte. Dieses Mädchen will es auch nicht lernen!
Erst wollte ich ihr auftragen mir einen Kaffee zu bringen, aber ich traute ihr zu, dass sie mir dort hineinspucken würde, also wartete ich auf Caroline, welche bestimmt schon dabei war.
Wie als hätte sie meine Gedanken gehört, kam Caroline mit einem Tablett ins Esszimmer. Sie stellte eine Tasse auf Dantes Seite und eine zu mir, bevor sie den Kanne mit Kaffee daneben stellte.
"Danke." Mit einem Lächeln verschwand sie wieder in der Küche.

"Ich sag dir, dass es zählt." Ich hörte Marcos Stimme aus dem Flur.
"Nein tut es nicht. Er hat die Aufgabe nicht erfüllt, also ist er raus." Widersprach ihm Leonardo und die Stimme klang bereits lauter.
"Ja weil wir eingegriffen haben." Nun tauchten die Zwillinge und Marco im Türrahmen auf.
Alle gingen kurz zu ihrer Mutter und gaben ihr einen Kuss auf die Wange, bevor sie sich mit einem "Guten Morgen" auf ihre Plätze setzten.
Wir nickten ihnen zu, aber ihre Aufmerksamkeit war aufeinander gerichtet.
"Er hat die Aufgabe dennoch nicht beendet." kam es nun von Riccardo, welcher sich ein Brötchen nahm.
"Weil wir ihn nicht gelassen haben." Marco drehte sich zu den Zwillingen und ignorierte denn gedeckten Tisch.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, als wenn es hier um Vlad ginge. Plötzlich kamen mir die Ereignisse von der zweiten Runde wieder in den Sinn.
Wurde Vlad wirklich disqualifiziert? Ich meine Marco hatte recht, die Runde wurde frühzeitig von ihnen unterbrochen.
"Er hat Luca zum ausrasten gebracht, wir mussten eingreifen." Stellt Leonardo seine Meinung klar, doch er scheinte Marco damit nicht überzeugen zu können.
"Na und, in Riccardos Regeln steht nicht davon, dass man diese Taktik nicht wählen darf."
Also war er nicht raus? Ich war verwirrt.

Bevor ich nachfragen konnte erklang Dantes laute Stimme. "Er ist raus." Entsetzt drehten sich alle zu ihm um, einschließlich mir.
"Das kannst du nicht machen!" schrie nun Chiara, welche gerade durch die Tür kam. Sie blieb vor dem Esstisch stehen und sah ihren Bruder wütend an.
"Natürlich kann ich das. Ich bin der zukünftige Don!" Mit dieser Aussage war das Thema beendet, denn er griff entspannt nach seiner Tasse und schenkte ihr keinerlei Aufmerksamkeit.
Chiara stampfte einmal laut mit ihrem Fuß auf den Boden und verschränkte trotzig ihre Arme vor der Brust.
"Das ist nicht fair! Er hat die Aufgabe nur nicht beendet, weil ihr eingeschritten seit." Dante ignorierte sie und nahm sich ebenfalls einen Teil der Morgenzeitung.
"Und warum mussten wir einschreiten? Er hatte Luca zur Weißglut getrieben und dann auch noch mit Belgrad!" kam es nun von Leonardo, welcher seine Schwester wütend anfunkelte.
Sie schluckte einmal, fing sich dann aber wieder und starrte ihn genauso zornig an.
"Ihr habt ihn euren Regeln nicht verboten, dass man psychische Manipulation verwendet darf, also steht auch dazu!"
Wieder fiel mir ihr starkes Interesse an Vlad auf. Die Art und Weise wie sie ihn verteidigt war für sie nicht typisch. Ich muss unbedingt mit ihr darüber reden.
"Auf wessen Seite bist du eigentlich? Er ist dein Bruder und du verteidigst einen Russen. Hast du schon vergessen, dass er unser Feind ist." Leonardo stand auf und knallte mit den Fäusten auf den Tisch. Seine Worte ließen mich die Augen aufreißen. Wie er das Wort Russen herausgespuckt hatte, als wäre es eine Beleidung, jagte einen Schauer über meinen Rücken.
Riccardo schupste ihn an und sah dann zu mir. Verwirrt folgte Leonardo seinem Blick und guckte mich dann ebenfalls an. Plötzlich weiteten sich seine Pupille, als er realisierte, was er so eben gesagt hatte.
"Anastasia, entschuldige. Ich meinte natürlich nicht dich. Du bist Familie, deshalb hab ich so... ich meine ich sagte das weil..." Er atmete einmal tief durch und setzte sich dann wieder.
"Tut mir leid." Entschuldigend sah er mich an und ich nickte bloß, weil ich wusste, dass er es so nicht gemeint hatte.

"Alle halten jetzt den Mund. Ich hab meine Entscheidung bereits ausgesprochen und will nichts mehr hören." Donnerte es neben mir aus dem Mund meines Mannes. Er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel und sah jeden einzelnen am Tisch einmal eindringlich an. Niemand sagte noch ein Wort, sogar Chiara setzte sich nun auf ihren Platz auch wenn sie immer noch wütend die Augenbrauen zusammenzog.

"Er kommt weiter!" Blitzartig drehten wir alle unseren Kopf zur Tür. Luca stand dort und sah uns alle eindringlich an. Er stand aufrecht und sein auftreten war selbstbewusst. Nichts an ihm erinnerte an den geknickten und verletzten Luca von gestern.
Er kam zu mir rüber und setzte sich auf seinen Platz zu meiner rechten.
"Was?" kam es überrascht von Dante, welcher über meinen Platz hinweg, seinen Bruder ansprach.
"Du hast richtig gehört. Er bleibt. Er hat die Runde bestanden." Dante zog bei den Worten von Luca ungläubig die Brauen in die Höhe.
"Aber Luca, er hat die Information nicht bekommen." Mischte sich nun Leonardo ein, während Luca und Dante sich weiterhin anstarrten. Es sah so aus, als wenn sie gedanklich Kommunizieren würden.
"Sei still Leonardo, Luca hat mehr Ahnung als du!" Fauchte Chiara ihren Bruder an, aber dieser beachtete sie nicht, sondern sah weiterhin zu Luca.

"Dante, du weißt genauso gut wie ich, dass er die Informationen aus mir rausbekommen hätte, wenn ihr nicht da gewesen wärt. Die Art und Weise wie er in den Kopf gelangen kann und einen aus dem Konzept bringt....Wir brauchen so jemanden."
Nach diesen Worten schwiegen alle. Dante nickte seinem Bruder nur zu, aber ich wusste nicht, ob er ihm zustimmt, oder ob er ihm nur zeigen wollte, dass er ihn gehört hatte.
Chiara grinste siegessicher und auch Marco hatte Mühe ein Lächeln zu unterdrücken. Leonardo hingegen war alles andere als begeistert von Lucas Worten.

Ich jedoch war mir immer noch unsicher. War er jetzt weiter oder nicht?

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