𝚝𝚑𝚎 𝚒𝚗𝚟𝚒𝚜𝚒𝚋𝚕𝚎 𝚋𝚛𝚒𝚍𝚐𝚎 | misha

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THE INVISIBLE BRIDGE
misha - mia [eunji] x aisha [yoorim]
everglow

requested by -strawberryyumi
(zumindest so halb)

•🌼•

»Na los, spring schon, Prinzessin. Oder traust du dich etwa nicht?«, feixte die zwölf Sommer alte Yoorim und starrte herausfordernd auf die andere Seite der Schlucht. Eunji fletschte die Zähne. Sie würde sich doch von einer kleinen Wegelagerin nicht erzählen lassen, was sie sich traute und was nicht!

»Natürlich traue ich mich. Und jetzt wirf die Waffe weg. Da rein«, sie deutete auf die Schlucht, »bevor du mich noch in der Luft erstichst.«

»Bist du irre?! Ich werf doch keine Waffe weg, weißt du wie viel man dafür bekommt?«, entgegnete Yoorim schockiert und hielt ihr Schwert wie zum Protest näher an sich.

»Wir leben im gleichen Land, natürlich weiß ich wie viel die Dinger wert sind. Dann legs weg. Aus deiner Reichweite«, befahl Eunji herrisch. »Wobei ich bezweifle, das du überhaupt ein Schwert führen kannst.«

Yoorim war das Erwidern nicht den Atem wert, und so sagte sie nichts und legte ihre Waffe auf eine Mauer zwei Meter von ihr entfernt hin, bevor sie sich wieder gegenüber Eunjis positionierte.

»Zufrieden?«, motzte sie grummelnd. »Zufrieden«, stellte Eunji fest und blickte ihrer Erzfeindin direkt in die Augen.

»Dann spring endlich rüber, Weichei.« Eunjis Kiefer knirschte, so fest drückte sie ihre Zähne zusammen. Wut brodelte in ihr, die jüngere Diebin hatte sie schon viel zu lange provoziert. Jedes ihrer Zusammentreffen endete mit lautem Geschrei, doch dieses Mal würde es nicht auf den zwei Seiten der Schlucht zwischen den Burghälften enden. Yoorim hatte sie gereizt, und Eunji würde ihr zeigen was sie davon hatte.

Wenn nötig würde sie die andere Räubertochter schlagen, bis Blut floß, solange sie ihr danach Respekt zollte.

Niemand behandelte Eunji rotzig, abfällig, das und der Wald waren ihr Territorium, hier war sie die Königin. Und dann waren Yoorim und ihre Räuberbande in die Nordhälfte der Burg gezogen, hatten sie sich angeeignet und den gut gehüteten Frieden im Wald durcheinandergebracht.

Seitdem hatte Eunji keinen Fuß mehr auf die Nordhälfte gesetzt. Um genau zu sein hatte sie sie davor auch nicht wirklich betreten. Nur über die Schlucht, welche tief in den Berg hinein ging und jede Verbindung der zwei Burghälften abschnitt, war sie gesprungen, wenn ihre Langweile zu groß wurde, doch der Rest der Burg hatte sie nicht interessiert.

Dort war es kalt und ungemütlich, und sowieso reichte es im Süden für die Bande ihres Vaters. Doch Yoorim, deren Familie der Grund war, warum die Burg nicht mehr vollständig unter ihrem Besitz stand, hatte sie so angeheizt, dass sie nun drauf und dran war, auf die verbotene Hälfte zu springen.

Tief atmete sie ein und aus, scharrte mit ihren Fersen ein wenig im Stein rum, um sich einen besseren Halt zum Starten zu verschaffen und rannte dann los.

Immer schneller rannte sie, die Kante des Steinplatteaus kam immer näher, noch zwei Schritte, noch einer, sie ging in die Knie, sprang ab und flog, der Wind spielte mit ihren Haaren und zog rauschend an ihren Ohren vorbei, bevor sie ruckartig landete und sich triumphierend zu Yoorim umdrehte.

»Ha«, stieß sie aus und funkelte die perplexe Jüngere an, welche scheinbar nicht damit gerechnet hatte, Eunji auf einmal doch so nah zu sein. »Verdammmich. Wenn das jemand erfährt«, schien es ihr nun in den Sinn zu kommen und auch Eunji sah auf einmal erschrocken aus.

𝗯𝘂𝘁𝘁𝗲𝗿𝗳𝗹𝘆 | kpop oneshotsWhere stories live. Discover now