Mehr als Freunde

Kapitel: 1 Willkommen an der River Heights

Willkommen an der berühmten River Heights University. Lang hast du gehofft, gebangt und gezweifelt. Doch dann kam die Nachricht, dass du für den renommierten Journalismus Studiengang zugelassen wurdest! Heute ist der erste Tag an der Uni - die perfekte Gelegenheit, deinen ganz persönlichen Look zu finden. 

Die roten Backsteingebäude leuchten in der Morgensonne. In der einen Hand hältst du die Karte vom Campus, in der anderen einen Kaffeebecher. Über deiner Schulter hängt deine prallgefüllte Reisetasche. Wie komme ich jetzt zum International House? Du suchst auf deiner Karte nach dem Weg. In diesem Moment... Autsch! Unsanft wirst du nach vorne geschubst. Der Kaffeebecher ergießt sich über dein Kleid. "Oh nein, Entschuldigung!". Du wirbelst herum. "Ich habe dich nicht gesehen. Alles okay?". Ich glaube, du schuldest mir einen neuen Kaffee. Der Typ sieht dich erstaunt an. Dann fängt er an zu lachen. "Mit Vergnügung! Das ist das Mindeste, was ich tun kann. Ich bin übrigens Simon". Er streckt dir seine Hand entgegen. Ein Funkeln liegt in seinen Augen. Du musst dir einen Ruck geben, um dich von seinem Blick zu lösen. Hi Simon. Ich bin Tabea. Er lächelt dich an. Du musst zugeben, dass er irgendwie echt niedlich ist. Gleichfalls, Simon. Den Kaffee müssen wir allerdings verschieben. "Oh, das ist schade". Der Erstsemester-Empfang geht bald los. Und ich will vorher noch in mein Apartment. Du hebst deine Karte und siehst, dass sie vor Kaffeeflecken unleserlich ist. Oh nein! Also gut. Simon, jetzt ist deine Chance, es wieder bei mir gutzumachen. Kannst du mir den Weg erklären? "Aber natürlich! Du musst nur links den Kiesweg entlang, es ist das gläserne Gebäude ganz dort hinten!". Du bedankst dich bei Simon und machst dich auf dem Weg. Du folgst Simons Weg Beschreibung und erreichst kurz darauf das International House - dein neues Zuhause. Du findest dein zugewiesenes Apartment - 6b - im dritten Stock. 

Mit klopfendem Herzen trittst du ein. Hallo? Dein Mund bleibt offen stehen, denn deine neue Wohnung ist einfach umwerfend. Alles ist hell, freundlich und gemütlich. "Oh, hallo!". Erst jetzt bemerkst du die junge Frau mit dunklen Haaren, die dich freudig anstrahlt. "Du musst Tabea sein! Willkommen im schönsten Apartment auf dem ganzen Campus!". Sie kommt auf dich zu und umarmt dich. "Ich bin Meggie, deine neue Mitbewohnerin!". Hallo Meggie! Ich freue mich, dich kennenzulernen. Sie grinst. "Die Freude ist ganz meinerseits. Du machst auf jeden Fall ein interessantes Fashion-Statement, Tabea". Sie deutet auf die Kaffeeflecken auf deinem Outfit. Oh! Das ist kein freiwilliges Statement. Was mich daran erinnert, dass ich mich schleunigst umziehen muss. Welches ist denn mein Zimmer? "Hier entlang". Sie hakt dich unter und führt dich zur Tür am anderen Ende des Wohnzimmers. Wow! "Wenn ich schönstes Apartment auf dem ganzen Campus sage, meine ich das auch so". Riesige Fenster tauchen dein neues Zimmer in das warme Licht der Morgensonne. Du stellst deine Tasche ab und siehst Meggie an. Ich liebe mein neues Zimmer! Überschwänglich umarmst du sie. Etwas überrascht drückt Meggie dich an sich und plötzlich fühlt sich dein neues Zimmer ein bisschen mehr wie Zuhause an. "Herzlich willkommen, Tabea. Ich glaube, wir werden viel Spaß zusammen haben!". Dankbar lächelst du sie an bis dir schlagartig einfällt, wie spät es ist. Oh, ich muss mich umziehen! Sonst ist die Begrüßungsfeier vorbei, bevor ich ankomme! "Oh, ist es schon so spät? Dann aber schnell!". Du wühlst in deiner Tasche nach passenden Klamotten. "Ach ja, Tabea... ich will nichts raufbeschwören, aber es gibt eine Tradition der höheren Semester, die Erstsemester zu taufen. Vielleicht solltest du dir etwas anziehen, das nass werden darf. Nur zur Sicherheit". Okay! Ich glaub aber nicht, dass was passiert. Meggie zuckt mit den Schultern. "Okay, du lebst also lieber gefährlich, aber sag hinterher nicht, dass du nicht gewarnt wurdest!". Versprochen. "Okay, dann zieh dich in Ruhe um. Wir sehen uns nach dem Empfang!". Sie lächelt und verlässt dein Zimmer, während du dich deiner Tasche zuwendest. Hmm, was haben wir denn da Tanktop & Pullover. Du bewunderst dein Spiegelbild. Nicht schlecht! Du nimmst deine Sachen und machst dich schnell auf den Weg in Richtung Hörsaal. 

Mit schnellen Schritten eilst du über den Campus. Schließlich kommst du an einer großen Holztür an, über der Hörsaal steht. Von drinnen hörst du gedämpfte Stimmen. Oh nein, der Empfang hat schon angefangen. Ich werde mich leise reinschleichen. Du holst tief Luft und versuchst, so unbemerkt wie möglich die Tür zu öffnen und schlüpfst hindurch. Wow... Der Hörsaal ist zum Brechen voll. Hunderte von Studenten stehen im Raum verteilt. Zum Glück scheint dich niemand bemerkt zu haben. Nur eine rot gekleidete Frau schießt dir einen bösen Blick zu. Aber ansonsten ist alle Aufmerksamkeit auf ein kleines Podium gerichtet auf dem gerade ein Mann in Tweedjackett eine Ansprache hält. "... denn als Journalisten sind sie vor allem einer Tugend verpflichtet: Ehrlichkeit. Egal, ob sie schreiben, streamen oder filmen - ihre Aufgabe ist es, ihr Publikum ehrlich und aufrichtig zu informieren". Ein schlaksiger junger Mann raunt seiner Begleiterin etwas zu. "Wow, Professor Huxley ist noch beeindruckender im echten Leben als in seinen Artikeln!". "Oder?! Ich kanns kaum glauben, dass er unser Dozent ist!". Du drehst dich zu ihnen. Das ist Alistair Huxley? Der Pulitzerpreisträger? Die beiden nicken enthusiastisch. "Ja! Ich kann es kaum erwarten, bis wir unsere erste Vorlesung bei ihm haben!". Ha! Das geht mir genauso. Ich habe seinen Pulitzer-Artikel über das Dorf im Kongo geradezu verschlungen! "Oh, dieser Artikel war der Grund, warum ich Journalist werden wollte!". "Na, da haben sich ja zwei Streber gefunden!". Ihr müsst beide grinsen. Sie streckt ihre Hand aus. "Ich bin Anna und ich Jimmy". Du schüttelst ihre Hände. "Freut mich sehr, Anna und Jimmy! Ich bin Tabea. In diesem Moment hört ihr ein wütendes Zischen hinter euch.