Frei oder anders?

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Dies ist ein Kunstwerk. Jegliche Personen in diesem Kunstwerk sind frei erfunden, jegliche Verbindung zum realen Leben sind reiner Zufall.

A-Gender, Pansexuell, B-Gender, A&B-Sexuell, Transgender, Intersexuell,
Gender-Queer, Poly-Sexuell, nicht Binär.

Alles nur Randgruppen.
Viele Leute wollen sie nicht einmal angucken.
Na ja, besser als die, die sie anspucken.

Die Regenbogenflagge,
sie ist das Zeichen für Frieden, Toleranz und Akzeptanz.

Wir wollen doch alle nur akzeptiert und toleriert werden und niemanden gefährden.

Doch wir leben in einer nicht freien Welt, in der irgendwann, irgendwem, irgendwas nicht gefällt und anstatt es zu tolerieren, machen sie ein Problem, das nicht besteht, zu ihrem.

Ich hatte einen Job. Ich hatte eine Familie und Freunde, und ich könnte alles verlieren, wenn ich mich nicht weiter verleugne,

denn wirst du einmal so mutig sein, bist du danach vielleicht komplett allein.

Das Coming Out: Trotz des Risikos, hab' ich mich getraut.

Wie eine Blume, die ihre Blüte öffnet, mit dem Risiko, dass sie rausgerupft wird und verblüht.

Ich habe alles verloren, doch, als wenn das noch nicht genug wäre, nein, durch die Entscheidung es zu sagen, es zu wagen und mich zu outen, wurde ich geschlagen.
Sie wollten mir an den Kragen und es war nur eine Frage der Zeit, wie lange sie dafür noch brauchten.

Ich habe meinen Job, meine Freunde und meine Familie verloren. Und ich wurde gehatet in sämtlichen Foren.

Ich wurde gemobbt, egal, wie oft ich schlage und wie oft ich trete, ich habe die Waffe an der Schläfe.

Doch niemand hat sich mal gefragt: ,,Was ist, wenn er morgen stirbt und das, weil ihm die Last der vielen Sprüche und Witze die Luft abwürgt."

Man kann nur hoffen, dass das Licht der Schwätzer und Mobber, mit den Freunden, die man langsam fischt, irgendwann, im Laufe der Zeit, erlischt.

Hoffnung ist das Einzige, was bleibt, da du ohne sie innerlich entgleist.
Du hoffst, dass es irgendwann vorbei geht. Vor allem, da Deutschland in Thema Toleranz auf Platz 1 steht.

Ich hielt’s langsam nicht mehr aus. Ich wollte einfach nur noch raus. Ich hielt nicht aus, wie sie nach mir trachten, hielt nicht aus, wie sie dauernd über mich lachten.

Es ist, als würden sie mit Worten spucken. Bei jedem einzelnen Wort kam ich zum Zucken: Schwuchtel, Arschficker, Tunte.

Du sagst das bloß, doch für mich war das am Ende der Todesstoß.

Ich bin Tom Konoso und ich bin am 26.5.2003, unter Zurufen von Leuten, die meinen, ich hätte das schon viel früher tun sollen, von dem Dach meiner alten Arbeit gesprungen. Ich habe es nicht überlebt.

Und nun frage ich euch:

Denkt ihr, dass wir in einer freien Welt leben?

Oder sind wir gefangene, in einem System, wo man seine Identität verleugnen muss, in der Angst, dass man am Ende der Belastung nicht standhält und der einzige Ausweg für einen der Selbstmord ist?

Und noch was: Wollt ihr daran schuld sein, dass eine Person nicht frei sein kann?

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⏰ Last updated: Jun 03, 2022 ⏰

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Frei oder anders?Where stories live. Discover now