Kapitel 8

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Natürlich holte mich heute mein Wecker schon wieder aus meinen schönen Träumen. Ich habe gestern noch lange wachgelegen und an Elyas gedacht. Noch total verschlafen setzte ich mich auf und sah die vielen Poster von Elyas an. "Hallo Elyas.. Alles klar bei dir?", redete ich zu einem Poster. In meinem Bauch kribbelte es. "Die Poster müssen weg. Was ist, wenn er einmal zu mir ins Zimmer kommt und all diese Poster sieht? Was denkt er dann von mir? Dass ich vollkommen besessen bin von ihm?", dachte ich. Schnell stylte ich meine Haare, schminkte mich und entschied mich für schwarze, enge Jeans, darüber ein Top und eine Dünne Jacke. Ich wollte heute früher da sein, um eventuell Elyas noch zu sehen.
Als ich auf den Schulhof einbog, stand das Fack ju Göhte Team schon bereit. Schauspieler, Kameramänner und so weiter, verteilten sich auf dem Schulgelände und redeten alle durcheinander. Von Elyas fehlte jede Spur. Ging er mir aus dem Weg? Bereute er den Kuss von gestern? Traurig ging ich ins Schulzimmer. Dort prallte ich fast mit Herrn Jäggi zusammen. "Ja schau einmal da. Lea kann ja auch pünktlich im Unterricht erscheinen.", scherzte dieser. "Ja nicht dass Sie das jetzt immer erwarten Herr Jäggi", gab ich lachend zurück. Erst jetzt bemerkte ich den wunderschönen Mann, der neben Herrn Jäggi stand. "Hallo Elyas", sagte ich ruhig. "H...hey.", er wandte sich wieder zu Herrn Jäggi", ich muss los. Bis dann", sagte er rasch und verliess uns ohne ein weiteres Wort. Er ging mir ja tatsächlich aus dem Weg. Warum denn jetzt plötzlich? Auf halbem Weg sah er noch einmal zurück. "Feigling!", fauchte ich wütend, leider wohl etwas zu laut, denn Herr Jäggi drehte sich sofort um. "Was hast du gesagt Lea?" "Ach nichts Herr Jäggi. Nichts."
Zum Glück läutete es zum Unterrichtbeginn und ich musste nicht mehr weiterreden.
Als ich mich an meinen Platz setzte bekam ich die schlechte Laune von Sarah gleich zu spüren. "Alles klar bei dir Sarah?", "Wann wolltest du es mir sagen?", begann sie. "Dir was sagen?" "Glaubst du ich weiss nicht mit wem du gestern draussen warst?", hackte sie nach. Obwohl ich ehrlich gesagt bereits vermutete, dass man mit Elyas nicht einfach so durch die Stadt Bern schlendern konnte, ohne in den Medien zu landen. "Ja das glaube ich tatsächlich . Von wo weisst du es?" "Schwarzer Audi, dunkle Haare. Da kommt man doch schnell drauf!", sagte sie stolz über ihre Detektivarbeiten. "Warum weisst du das?" "Lea wir wohnen in der selben Strasse glaubst du ich habe euch nicht gesehen? Schon wie er dich immer ansieht. Lea der hat voll den Aufreisserruf!" "Hä..?! Aufreisser? Wer denkst du denn mit wem ich unterwegs war?", fragte ich erstaunt, denn Sarah würde von Elyas niemals so sprechen. "Ja natürlich Matt aus der 10b", zischte sie. "Ehh Matt..Jap vollkommen richtig. Ich habe mich gestern mit ihm getroffen. Es tut mir leid. Es kommt nicht wieder vor." Ich war so erleichtert. Zum Glück war es gestern genug dunkel, dass man das Gesicht des Fahrers nicht erkennen konnte. "He Lea & Sarah, passt auf, das was ich jetzt sage ist wichtig", unterbrach Herr Jäggi die Disskussion.
"Heute wird unsere Szene geprobt. Eigentlich würde Elyas das machen, aber er sagte er wisse noch nicht ob es ihm reicht, es sei ihm spontan etwas dazwischen gekommen. Jetzt zeigt uns sehr wahrscheinlich Burak, wie das alles hier abläuft.", begann Herr Jäggi. 'Etwas dazwischen gekommen?!' Ich war so wütend. Ich wusste ganz genau, dass Elyas nichts dazwischen gekommen ist. Er will mir einfach aus dem Weg gehen! Ich stand auf und ging zur Tür. "Ich muss nur rasch auf die Toilette", sagte ich und ging aus dem Schulzimmer, ohne eine Antwort abzuwarten. Ich war wütend und traurig zugleich. 'Warum war er so gemein? Was habe ich ihm getan?' Plötzlich packte mich ein Arm von hinten."He Lea bleib stehen, du störst sonst die Szene da draussen. Sie drehen gerade.", mein Herz raste. Diese sanfte, liebe Stimme gehörte Elyas. Als ich mich umdrehte, vergass ich für einen Augenblick, dass ich ja eigentlich wütend war. "Warum Elyas?" "Ja weil der Film gedreht werden muss und das auf dem Plan steht?", erwiderte er. "Du weisst genau was ich meine Elyas" "Nein weiss ich nicht.?" Er legte seine Hand um meine Taille." "Wie geht es dir?" Ich wich einen Schritt zurück. "Gehts du mir aus dem Weg Elyas?", fragte ich, ohne seine Frage zu beantworten. "Nein? Wer sagt das?", fragte er erstaunt. "Ja ich!" "Ja wenn du das sagst wird es ja schon stimmen",er zwinkerte mir zu. "Elyas warum kommst du heute nicht?" "Weil ich keine Zeit habe." "Keine Zeit oder keine Lust?" "Ey wird das jetzt ein Verhör Lea?", fragte er ein bisschen wütend. Erst jetzt merkte ich, wie dämlich ich mich angestellt habe. "Sorry Elyas. Ich will nur, dass alles Ok is zwischen uns, weil der Abend gestern war unglaublich schön."
Er wollte gerade etwas erwiedern aber: "Elyas dein Einsatz!", schrieh Bora von draussen. "Ja mein Einsatz", er lächelte sanft. "Ich verspreche dir, dass ich heute kommen werde. Aber geh jetzt wieder in deine Klasse. Bitte Lea!", er nahm meine Hand und drückte sie kurz, dann lief er davon. Von draussen hörte ich Bora und Elyas diskutieren. "Elyas bist du wach? Das ist dir bis jetzt noch nie passiert. Warum warst du nicht bereit?", hörte ich Bora sagen. "Ja sorry ich musste noch etwas erledigen.", erwiderte Elyas. "Jaja etwas erledigen. Mit der Kleinen von gestern hm?", hörte ich eine dritte Stimme. "Soso Elyas, stimmt das?", fragte wahrscheinlich Bora. Dann hörte ich wieder die vertraute Stimme von Elyas:" Nein natürlich nicht. Was soll ich mit der Kleinen? Ich habe sie nur etwas gefragt. Die ist doch überhaupt nicht mein Typ." 'Oh. So ist das also...', dachte ich enttäuscht und allmählich den Tränen nah. Ich ging wieder ins Zimmer. Eine ganze Lektion lang starrte ich nur aus dem Fenster und sah den beim Drehen vom Film zu. Ich sah so lange in das Fenster bis die Menschenmenge langsam verblasste und mein eigenes Gesicht abspiegelte. Ich sah das Gesicht an. Was war das für ein naives, dummes Mädchen, welches geglaubt hat, sie würde IHM etwas bedeuten? War das wirklich ich? Habe ich ernsthaft geglaubt, einem Mann wie Elyas M'Barek zu gefallen? Ich war in den Gedanken verloren und starrte einfach weiter aus dem Fenster. Auch als die Tür aufsprang und eine Person eintrat, löste ich den Blick nicht von meinem naiven Spiegelbild. Es war wahrscheinlich eh nur dieser Burak, welcher das Programm mit uns probte. Elyas hat das vorhin sowieso nur gesagt, um mich endlich los zu werden.
"Hallo zusammen ich weiss ihr hättet jetzt Burak erwartet, aber ich hoffe es stört euch nicht all zu fest, dass ich euch jetzt alles erklären werde. Falls ihr lieber Burak hättet, dürft ihr das natürlich gerne melden', Elyas grinste spitzbubenhaft ehe er anfügte," Hallo Prinzessin in der hintersten Reihe. Würdest du mir bitte auch deine Aufmerksamkeit schenken? Der attraktive Schauspieler ist nicht dort draussen." Ich drehte mich um und schaute direkt in Elyas's Grinsen. "Doch er steht direkt dort draussen, Siehst du ihn nicht?", ich zwinkerte ihm zu und nickte nach draussen. Elyas kam zu mir und sah nach draussen. "Also ich sehe ihn nicht." "Von dort oben siehst du ihn vielleicht nicht. Ich sehe ihn von meiner Perspektive aus." Er lachte und setzte sich schwungvoll auf meinen Schoss, so dass wir fast umkippten mit dem Stuhl. "Auch von da unten sehe ich ihn nicht. Oh..Moment.. doch.. Jetzt spiegelt die Scheibe.. Wow. wie attraktiv kann man sein? Ups. Das bin ja ich", scherzte er. Die Klasse lachte. "Nein Elyas, du bist überhaupt nicht selbstverliebt." Ich drückte ihn von meiner Schoss weg. "Nein, kein Bisschen" grinste er.

Fanfiction von Elyas M'Barek und der Gymnasialschülerin LeaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt