Trinkehre

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Vor einem Club bleiben sie stehen, der Türsteher lässt sie aber nicht einfach so rein und Alucard muss nur kurz mit ihm reden- eine kurze Manipulation und das wars. Dennoch sind Brille und Hut verschwunden, auffallen wird er zwar auch so, aber es ist besser für den Club. „Möchte die Dame noch einen Drink? Könnte der letzte sein." Evelyn muss echt nachdenken, auch wenn sie das eigentlich hinter sich haben möchte! „Wenn sie eh hier sein soll... meinst du wir können nachher an die Bar wenn wir wissen dass sie es nicht ist?" Alucards Mundwinkel gehen hoch und er nickt, das dürfte das kleinste Problem sein. Die Luft wird stickig, es wird heißer, die Musik dröhnt in den Ohren und es ist noch einmal heftiger für den Urvampir da er einfach das empfindlichere Gehör besitzt. Da drin drängen sich die Massen und um nicht verloren zu gehen nimmt er sie wieder an der Hand, wer weiß wo sie sonst landet. Es ist ihre Rache, wäre scheiße wenn genau sie verloren gehen würde! Plötzlich wird sie nach vorn gezogen und wird an den Urvampir gedrückt, wobei dieser eine Augenbraue hochzieht und dort hinblickt wo sie zuvor gewesen ist. Evelyn folgt seinem Blick, weiß aber nicht worauf sie achten soll. Was war los? Alucard bringt seinen Kopf neben ihren, schnaubt entgeistert. „Sag mir bloß nicht du hättest den Taschendieb nicht bemerkt- was bist du mir für eine Auftragsmörderin?" Taschendieb? Echt jetzt? Seufzend lässt sie ihren Kopf nach vorn an seine Brust fallen, schließt für einen Moment die Augen. „Die Sache geht nicht nur aufs Gemüt, sondern auch noch auf die Aufmerksamkeit..." Na dafür ist er ja da, das werden sie schon hinbekommen. „Reiß dich zusammen Sicarius. Ich will dich nicht als Schwächling in Erinnerung behalten müssen, klar?" Leicht dreht sie den Kopf und schmunzelt, das ist schon fast süß wenn man bedenkt wer das gerade von sich gibt. „Das nenne ich Motivation.", erwidert sie leise, doch er kann das trotzdem hören und sie weiß das. Langsam hebt er den Kopf, hält sie aber bei sich und scannt die Umgebung, ehe seine eigenen Mundwinkel aber runtergehen und die entspannte Stimmung eigentlich schon wieder verschwunden ist. „Würdest du mir den Tanz geben?" Was will der mit Tanz? Sie sollten die Person suchen! Das ist- Doch auch ihre Mundwinkel gehen runter als sie seinem Blick folgt. „Ausversehen anrempeln und Freunde werden?" Sie spürt seine Hand an ihrer Hüfte und somit folgt sie ihm in die Masse hinein. Der Bass wummert im Brustkorb und man passt sich dem Rhythmus der Musik an, scheiße nur wenn man dann doch so ein wenig Spaß daran entwickelt einfach nur hier zu sein und die Musik nicht nur zu hören, sondern auch zu spüren. Lasse hätte es hier gehasst, auch damals war er nie der große Freund der Musik oder irgendetwas in der Richtung und wehe er hatte getrunken und man summte oder trommelte Rhythmisch auf dem Tisch herum- Die Standpauke hatte sich damals immer gut gewaschen. Das Problem war nur dass Elaine die Musik liebte und er konnte ihrer gemeinsamen Tochter nicht böse sein. Alucard merkt dass sie gedanklich ein wenig abdriftet, ihre Bewegungen werden langsamer und sie passen nicht mehr zur Musik. Vorsichtig legt er ihr die andere Hand auf die Schulter, was sie wiederum aus den Gedanken zerrt und sie ihm ein entschuldigendes Lächeln gibt, bevor sie das Paar aus dem Augenwinkel betrachtet. Der Urvampir bringt sie ein wenig näher hin und nimmt ihre Hand, bevor er sie elegant eindreht und auch wieder ausdrehen lässt und- Ach was für ein Missgeschick. Sie rumpelt die Zielperson an! Evelyn lässt Alucard los und legt sich eine Hand auf den Mund, ihre Stimme wird lauter sodass sie über der Musik gehört werden kann. „Oh mein Gott, das tut mir leid! Alles in Ordnung?" Die Frau sieht mit großen Augen an sich runter, sieht dann mit zusammengepressten Lippen auf ihr nun halb leeres Glas und seufzt. „Alles- Alles gut." Englisch? Ein wenig mit Akzent, aber sie kann nicht verstehen welchen. „Ich zahl Ihnen einen neuen, immerhin war es meine Schuld... Es tut mir SO leid!" Alucard stellt sich hinter sie, legt ihr einen Arm um die Schultern. „Wenn dann muss ich ihn zahlen, Schatz. Immerhin hab ich nicht geschaut." Sie legt ihm lächelnd den Kopf an die Brust, sieht zu ihm hoch. „Ich hätte auch schauen können, ich nehme es auf meine Kappe." Dann sieht sie wieder zu ihr und nickt ihr zu. „Kommen Sie, holen wir Ihnen ein neues Glas!" Evelyn entfernt sich mit der Frau und Alucard bleibt mit ihrer männlichen Begleitung zurück, offensichtlich der Mann der sie gekauft hatte. Zumindest wenn man seinen Gedanken glauben schenken kann. Eine kurze Manipulation reicht aus und sie ziehen sich abseits ein wenig zurück, sodass er die beiden Frauen im Blick behalten kann.

Last MissionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt