Prolog

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Das Mondlicht erhellte die dunkle Nacht und drang durch den Schatten. Am Waldrand saß ein sehr alter Kater mit zottigen, braunem Fell, durch das sich silberne Streifen zogen, vor einem großen Teich. Eine schlanke Kätzin mit langem Schweif und glänzenden cremefarbenen Fell trat zu ihm ins schummrige Mondlicht. "Adler der am Himmel schwebt, hat der Mond zu dir gesprochen?", fragte sie. "Nein Tau. Nicht in letzter Zeit.", seufzte der Kater namens Adler verzweifelt. "Der Mond schickt normalerweise jeden Viertel-, Halb- und Vollmond ein Zeichen. Und jetzt, wenn wir seine Ratschläge und Führung am nötigsten haben, schweigt er." So saßen sie eine Weile schweigend da bis die Kätzin plötzlich den Mond in der Spiegelung des sich kräuselnden Wassers hell aufleuchten sah. Aufgeregt wandte sie sich zu Adler um und bemerkte, dass er auf einmal einen ganz starren Blick hatte, sein struppiger Pelz sich aufstellte und sich nicht mehr bewegte. Tau wusste, dass sie ihn nicht stören durfte, wenn er Zeichen vom Mond las. Nach ein paar Herzschlägen legte sich sein Fell wieder an und und sein normaler, grüner Blick kehrte zurück. "Wenn ein Pelz ein Pelz bleibt, wird der Mond untergehen, wenn er aber zum Stein wird, wird der Mond heller scheinen denn je.", stieß Adler keuchend hervor. "Große Veränderungen stehen bevor.", fügte er mit normaler Stimme hinzu. "Gute oder schlechte?", fragte Tau. "Das kommt auf den Pelz an" Tau war verwirrt. "Wer oder was ist dieser Pelz und wo ist er?" "Das weiß der Pelz wahrscheinlich nicht mal selbst. Es bringt nichts sich darüber den Kopf zu zerbrechen, der Pelz wird kommen, ob wir wollen oder nicht.", antwortete ihr Vater. "Er wird zu uns kommen? Wann?", miaute Tau mit zitternder Stimme "Das liegt allein in seiner Pfote, es könnte morgen sein, oder in hundert Monden. Bis dahin können wir uns nur vorbereiten." "Auf was Vorbereiten?", flüsterte sie ängstlich. "Auf die Rettung oder das Ende."

Baumfels' PfadWhere stories live. Discover now