Kapitel 8

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Es geht schon weiter, denn das Karriereende von Hinti kann ich nicht unkommentiert lassen. Ich kann seine Entscheidung auf jeden Fall nachvollziehen und wünsche ihm für seine Zukunft nur das beste <3

Viel Spaß mit dem neuen Kapitel und ich freue mich wie immer über Votes und Kommentare (:

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Samstag

Seit 22 Uhr stehe ich auf der Bühne und tanze. Ich habe immer wieder nur kurze Pausen, um einen Schluck zu trinken. Danach muss ich sofort wieder rauf. Mittlerweile, es ist fast halb 3, merke ich, wie ich immer müder und meine Muskeln immer schwächer werden. Ich tanze bereits die dritte Nacht in Folge und noch zwei weitere Nächte folgen.

Plötzlich sehe ich Sascha im Ganz zu unserer Umkleide stehen. Er lächelt mich an und winkt mich zu sich, sodass ich die Bühne verlasse.

"Was gibt's", frage ich außer Atem nach, da das Tanzen wirklich anstrengend ist.

"In Zimmer fünf wartet ein Gast auf dich. Mach dich fertig", antwortet er mir und verschwindet dann wieder in der Richtung zu seinem Büro.

Ich seufze. So wirklich Lust, jetzt mit einem Mann zu schlafen, habe ich nicht. Dafür bin ich eigentlich viel zu müde und wenn ich ehrlich bin, habe ich einfach nur gehofft, dass ich noch bis 3 Uhr durchtanze und das Pure danach verlassen kann. Aber daraus wird jetzt wohl nichts werden.

Ich mache mich in unserer Umkleide noch mal kurz frisch und gehe dann zu Zimmer fünf.

Langsam öffne ich die Tür und blicke auf das Bett, wo ich einen mir bekannten Mann sitzen sehe.

Ich trete weiter ein und sehe, wie mich Martin aus glasigen Augen anschaut.

"Hey Miri", begrüßt er mich und ich merke dass er etwas lallt.

"Martin, was machst du hier?", frage ich ihn und setze mich gegenüber von ihm auf einen Sessel. Ich bin erstaunt, dass er hier ist und habe wirklich nicht damit gerechnet.

"Ich war mit zwei Freunden in einer Kneipe und", sagt er und lässt sich dabei nach hinten auf das Bett fallen.

"Und jetzt bist du hier", beende ich seinen Satz und stehe auf, um mich neben ihn auf das Bett zu setzen.

"Soll ich dir was Gutes tun?", frage ich, weil ich sonst nicht weiß, warum Martin hier sein sollte. Die Situation ist komisch, finde ich.

"Nein, ich wollte dich einfach nur sehen", antwortet er mir gähnend und ich sehe, wie er seine Augen schließt.

"Martin, du schläfst hier jetzt nicht ein." Ich rüttle an ihn, doch er ist bereits eingeschlafen.

Genervt atme ich aus und rüttle ein weiteres Mal an ihm. Martin wacht aber nicht auf. Er schläft tief und fest weiter.

Ich stehe vom Bett auf und gehe zur Tür. Am Ende des Flurs sehe ich Mike stehen.

"Alles okay bei dir?", fragt er mich und kommt zu mir.

Ich nicke und öffne die Tür ein wenig, damit er Martin auf dem Bett liegen sieht. "Kannst du kurz aufpassen, dass Sascha nichts mitbekommt. Ich kenne ihn privat und will, dass er keinen Stress bekommt. Ich ziehe mich schnell um und dann bringe ich ihn nach Hause."

Mike lächelt mich an und nickt. "Danke", bedanke ich mich bei ihm und ziehe ihn in eine kurze Umarmung.

In der Umkleide ziehe ich mir schnell eine Jogginghose und einen Hoodie drüber, schlüpfe in meine Turnschuhe und meine Jacke und mache mich mit meiner kleinen Tasche in der Hand wieder auf den Weg zu Zimmer fünf. Schnell tippe ich die Nummer eines Taxiunternehmens in mein Handy und rufe ein Taxi, was hinter dem Pure auf Martin und mich warten soll.

Bei Zimmer fünf angekommen, wartet Mike bereits vor der Tür. Eigentlich hätte er Martin rausschmeißen müssen, Sascha mag es gar nicht, wenn Gäste einschlafen. Er verdient dadurch kein Geld und sie belegen für eine zu lange Zeit die Zimmer.

Ich gehe zu Martin und probiere, ihn aufzuwecken. Langsam öffnet er seine Augen und schaut mich verwirrt an.

"Martin, wir gehen jetzt", sage ich nur zu ihm und ziehe ihn auf seine Beine. Mike hilft mir. Er ist es auch, der Martin stützt und ihn zum Hinterausgang bringt.

"Vielen Dank", sage ich ein weiteres Mal zu ihm, als er Martin gegen die Wand lehnt.

"Kein Problem. Du kommst jetzt alleine zurecht?"

"Ja, das sollte alles klappen jetzt." Ich gebe Mike zum Abschied noch eine Umarmung.

Nach kurzer Zeit fährt das Taxi vor und ich verfrachte Martin auf die Rückbank, wo er sofort wieder einschläft. Ich seufze und da er nicht aufwacht, nenne ich dem Taxifahrer meine Adresse.

Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich Martin zu ihm bringen kann, aber das wird wohl nichts.

Es dauert etwa 20 Minuten bis das Taxi vor dem Haus stehen bleibt, in dem ich wohne. Ich gebe dem Taxifahrer das Geld und steige aus, um Martin auf der anderen Seite aus dem Auto zu helfen.

Etwas panisch blicke ich mich um, um sicherzugehen, dass Cem und seine Freunde heute nicht irgendwo rumstehen, aber ich kann niemanden sehen. Ein Gerücht über mich könnte ich nämlich jetzt am wenigsten gebrauchen.

Da Martin mittlerweile wieder wach ist, ziehe ich ihn einfach nur aus dem Auto und gehe mit ihm an der Hand Richtung Haustür, wo ich aufschließe und mit ihm in den Aufzug steige.

"Wo sind wir", fragt er lallend und es scheint, als hätte der Schlaf ihn kaum ausgenüchtert. Martin lehnt an der Aufzugswand und hat seine Augen bereits wieder geschlossen.

"Bei mir", antworte ich ihm. Der Aufzug bleibt stehen, wir treten hinaus und ich schließe meine Wohnung auf.

Martin folgt mir ins Innere, zieht sich wie ich seine Schuhe und Jacke aus und macht dabei gefühlt mehr Krach, als wenn Leo bei mir ist.

Ich ziehe Martin hinter mir her in mein Schlafzimmer und deute auf mein Bett.

"Hier kannst du schlafen, aber lass mir bitte noch ein bisschen Platz", sage ich zu ihm und gehe danach in meine Küche, um noch etwas zu trinken.

Aus meinem Schlafzimmer höre ich nur, wie sich Martin hinlegt. Als ich wieder komme, schläft er bereits wieder.

Ich seufze und lege mich neben ihn. Was anderes bleibt mir wohl nicht übrig, wenn ich auch ein wenig Schlaf abbekommen möchte.

Rotlicht Liebe - Martin Hinteregger Место, где живут истории. Откройте их для себя