Wer suchet der findet

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New York City

Leicht genervt lief Clint durch die Straßen von New York City und war auf dem zum Apartment von Kate.
Eigentlich war er davon ausgegangen, dass Kate gerade bei seiner Familie war und nicht wieder zurück in New York City.
Nachdem die Beiden sich um Kingpin gekümmert hatten, war Kate mit zu seiner Familie gekommen und war dort auch geblieben.
Vor ein paar Wochen war er selbst jedoch wieder zurück, da Fury, aber auch Tony darauf bestanden hatten, dass er mal wieder antrat und seine Aufgaben erledigte.
Von daher wusste er auch nicht, dass Kate zurück war.
Seine Frau hatte ihm davon nämlich auch nichts gesagt.
An seinem Ziel angekommen zögerte er keine Sekunde und klingelte bei Kate.
Es dauerte einen Moment, ehe er ihre Stimme durch die Sprechanlage hörte.
„Ja?"
„Mach auf, ich bin es" kam es ruhig, aber auch genervt von Clint, als er vor dem Gebäude stand und darauf warteten, dass die junge Studentin ihn hinein ließ.
„Oh hey, ja klar" und bevor Clint noch etwas sagen konnte, hörte er auch schon das surren und betrat das Gebäude.
Schnellen Schrittes ging er in den zweiten Stock und betrat kurze Zeit später die Wohnung von Kate, welche nach dem Brand, welcher durch die Trainingsanzug Mafia entstanden war, wieder wie neu aussah.
„Was verschafft mir die Ehre?" Kate ließ sich auf ihre Couch fallen und streichelte Lucky, welcher es sich neben ihr gemütlich gemacht hatte, nachdem er Clint begrüßt hatte.
„Das könnte ich wohl eher dich fragen. Was machst du hier? Ich dacht du wärst bei meiner Familie" Clint setzte sich auf den Sessel gegenüber von Kate und sah sie mit einem ruhigen, aber doch ernsten Blick an.
„War ich auch, aber nachdem meine Mutter in die U-Haft musste, muss sich ja einer um die Firma kümmern"
„Und nebenbei auch noch mit Pfeil und Bogen als „Held" durch die Straßen von New York City spazieren?" Clint zog eine Augenbraue hoch, doch verdrehte Kate nur ihre Augen.
„Es ist doch nichts passiert Clint. Mir geht es gut"
„Kate, Kingpin ist immer noch auf Rache aus und das weißt du. Nicht nur haben wir ihm große Probleme bereitet, sondern auch noch dafür gesorgt, dass Maya sich gegen ihn stellt. Du kannst nicht einfach..." doch unterbrach Kate den Älteren und fuhr sich durch die Haare, während sie einen ernsten Blick hatte.
„Ich weiß was Weihnachten passiert ist Clint. Ich bin ja nicht ganz blöd, aber in den drei Wochen in denen ich wieder hier bin, ist nichts passiert"
„Außer das S.H.I.E.L.D. auf dich aufmerksam geworden ist und Fury verlangt hat, dass ich dich hole, damit er mit dir reden kann" am Gesichtsausdruck der jungen Frau konnte Clint erkennen, dass sie sich sehr darüber freute, was dieser gerade von sich gegeben hatte.
„Ist das dein ernst?!" kam es laut und freudig von Kate, als sie aufsprang und sich durch die Haare fuhr.
„Ja ist es Kate. Also kommst du..." doch ließ Kate ihn gar nicht ausreden und war auch schon die Stufen hoch zu ihrem Schlafzimmer verschwunden um ihre Tasche, welche sie seit Wochen gepackt im Schlafzimmer stehen hatte, holte und wieder runter kam.
Ein leises Seufzen kam von Clint, ehe er zu Lucky blickte, welcher immer noch ruhig auf der Couch saß und ihn mit seinem einem Auge anblickte und mit seinem Schwanz wedelte.
Ihm war klar, dass sie den Golden Retriever mitnehmen mussten, da sich sonst keiner um ihn kümmern konnte.
Die Freunde, die sich beim letzten Mal um ihn gekümmert hatten waren alle gerade im Urlaub, also musste der Hund wohl oder übel mit zum Tower.
Wie Clint dies seinen Freunden erklären sollte wusste er noch nicht, aber wenigstens hatte er von allen die einfachste Aufgabe bekommen.
Denn ihm war sehr wohl bewusst, dass es bei Yelena, Michelle und Melii garantiert nicht so leicht werden würde wie bei Kate.

Budapest

Natasha hatte nicht lange gebraucht um zu erfahren, wo Yelena sich genau in Budapest aufhielt.
Vor dem Gebäude in dem sich Yelena aufhielt stieg sie von ihrem Motorrad ab, setzte ihren Helm ab und betrat nur kurz darauf das alte Mehrfamilienhaus in mitten der Stadt.
Im dritten Stock blieb sie vor einer Türe stehen, welche sie wenig später mit zwei Klammern knackte und die Wohnung betrat.
Es dauerte nicht lange, da hatte sie ihre Schwester auch schon gefunden.
Yelena saß in der Küche am Tisch und versorgte gerade eine Wunde am Oberschenkel.
„Was hast du denn schon wieder gemacht?" Yelena sah auf und wenig später in die Augen ihrer älteren Schwester.
Natürlich hatte die Black Widow schon bevor Natasha die Wohnung betreten hatte, gemerkt, dass diese vor Ort war.
Immerhin gehörte Yelena zur Elite der Black Widows und war dem entsprechend auch trainiert.
„Nur einen Auftrag ausgeführt. Aber was willst du eigentlich hier? Ich dachte du hast genug mit deinen Freunden zu tun" sprach Yelena ruhig, als sie Natasha es überließ sich um ihre Wunde zu kümmern.
Es war ein Streifschuss, welcher nur genäht werden musste.
Das war noch harmlos im Vergleich zu den Dingen, die sie schon alle hat durch machen müssen.
Oft verfolgten sie noch die Bilder vom Red Room, welche sie wohl nie los werden würde.
„Darf ich nicht her kommen um meine kleine Schwester zu sehen?" lächelte Natasha, als sie den Faden abschnitt und hoch zu Yelena blickte, welche nur eine Augenbraue hochzog.
Sie kannte ihre ältere Schwester gut genug um zu wissen, dass dies garantiert nicht der Fall war.
„Wir Beide wissen, dass dies nicht der Fall ist. Nachdem ich nach fünf Jahren wieder zurück war, haben wir uns kurz darauf das letzte Mal gesehen Tasha und das ist jetzt auch schon Monate her, also, was willst du wirklich von mir?" leise lachte die Ältere, ehe sie sich auf den Stuhl gegenüber von Yelena setzte und sich durch die roten Haare fuhr.
„Fury hat erfahren, was du so treibst und entschieden, dass du ein Teil des Teams werden sollst. Er hat mich damit beauftragt, dich zu holen" erklärte Natasha, während sie der Jüngeren in die Augen blickte.
Kurz vor dem Blip hatten sich die Schwestern das letzte Mal gesehen und danach für ganze fünf Jahre nicht mehr.
Kurz nachdem Bruce alle wieder zurück geholt hatte und bevor sie sich gegen Thanos gestellt hatten, hatten sich die Schwestern wieder gesehen, doch seitdem nicht mehr und dies war nun schon fast ein halbes Jahr her.
„Bevor du verneinst, du bist nicht die Einzige, auf die Fury ein Auge geworfen hat. Die Drei sollen ebenfalls Teil des Teams werden" Natasha zückte drei Fotos und zeigte diese ihrer Schwester.
Interessiert nahm Yelena diese an sich und sah sich die Fotos genauer an.
„Kate Bishop" lächelte Yelena, als sie die Bogenschützin wieder erkannte.
Sie hatten kurz vor Weihnachten das Vergnügen sich kennenzulernen, als Yelena den Auftrag hatte Clint zu töten, was sie am Ende dann doch hat sein lassen.
Natürlich wusste Natasha schon längst davon, mischte sich da aber nicht mehr ein, da Yelena sich ja am Ende doch dagegen entschieden hatte den besten Freund ihrer großen Schwester zu töten.
„Und die Schwestern Michelle und Melii Delacourt? Weiß Fury eigentlich, worauf er sich bei den Beiden einlässt?" Yelena zog skeptisch eine Augenbraue hoch, als sie Natasha die Fotos wieder gab und ihre blonden Haare zu einem Zopf band.
„Du kennst die Beiden?"
„Nun ja, als ich noch für den Red Room gearbeitet habe, bin ich ihnen das eine oder andere Mal über den Weg gelaufen. Selbst Dreykov hat uns klar gemacht, dass wir ihnen aus den Weg gehen sollen. Das war einer der Befehle, die er uns allen eingepflanzt hat, als er angefangen hat uns zu programmieren" leicht biss sich Natasha auf die Unterlippe und atmete kurz tief durch, ehe sie sich jedoch erhob und zu Yelena blickte.
„Würdest du mir einen Gefallen tun?"
„Und welchen?" Yelena sah die Ältere skeptisch an, jedoch konnte die 28-jährige schon ahnen, was die 35-jährige von ihr wollte.
„Wenn du die Schwestern so gut kennst, wäre es keine schlechte Idee, wenn wir Beide uns Wanda und Carol anschließen, welche gerade auf dem Weg nach London sind um Michelle und Melii davon zu überzeugen wenigstens zu einem Gespräch mit zu kommen. Aber vielleicht wäre es besser, wenn wir Beiden ebenfalls mit von der Partie sind und im Hintergrund einfach ein Auge auf alles haben" Yelena legte ihren Kopf schief und überlegte kurz, bevor sie jedoch nickte und dem Ganzen zu stimmte.
Wenn sie es nicht tun würde, würde Natasha sich alleine auf den Weg machen und bei dem was Yelena schon von den Schwestern gesehen, aber auch gehört hatte, war ihr klar, dass selbst vier nicht reichen würden, wenn es zu einem Kampf kommen würde, allerdings waren vier immer noch besser als drei oder zwei von ihnen.
„Ich kann dir allerdings nicht versprechen, dass es gut ausgehen wird Tasha. Mit den Schwestern ist wirklich nicht zu spaßen" Natasha lachte nur leicht, bevor die Schwestern den Unterschlupf verließen und sich auf den Weg nach London machten um Wanda und Carol dort unter die Arme zu greifen, falls dies nötig sein würde.

London

Michelle und Melii hatten sich dazu entschieden, bevor sie London hinter sich lassen würden, noch kurz in ein Café zu gehen um dort kurz etwas zu Frühstücken.
Es war zwar schon fast Mittag, aber die Schwestern kamen einfach noch nicht dazu etwas zu essen.
Somit hatten sie sich draußen in die Frühlingssonne gesetzt und genossen das Wetter, während sie ihren Kaffee am trinken und die Brötchen am essen waren.
„Du sag mal, wo willst du lieber hin?" Melii legte ihren Kopf schief, als sie fragend zur Älteren blickte, welche gerade einen Schluck von ihrem Kaffee trank und sich etwas umsah.
Sie hatte das Gefühl, als würden sie beobachtete werden, aber dieses Gefühl hatte sie in letzter Zeit sehr oft.
Es konnte daran liegen, dass sie schon seit über zehn Jahren auf der Flucht war, oder das wirklich jemand hier war und die Schwestern verfolgte.
„Ich weiß nicht. Beides gefällt mir. Also kannst du gerne aussuchen, wo wir hin gehen" zuckte die Brünette, die sich ihre Haare über eine Schulter legte und ruhig zur Kleineren blickte.
Melii verdrehte nur ihre Augen und schüttelte ihren Kopf.
„Wieso kannst du nicht mal eine Entscheidung treffen? Seitdem ich wieder da bin, lässt du mich fast alles entscheiden"
„Dann halt Berlin, wenn du unbedingt willst, dass ich entscheide" Michelle verdrehte ihre Augen, bevor sie erneut über ihre Schulter blickte.
Wieder hatte sie das Gefühl, als würde jemand sie beobachten.
„Alles in Ordnung?"
„Ich habe nur das Gefühl, als wäre jemand hier, der uns beobachtet" Melii zog eine Augenbraue hoch, ehe sie sich ebenfalls umsah, jedoch so, dass es nicht direkt auffiel.
„Vermutlich liegt es nur daran, weil du auch in den letzten fünf Jahren nur auf der Flucht gewesen bist und von einem Ort zum anderen bist"
„Mh" war nur die Antwort von Michelle, doch bevor sie noch etwas dazu sagen konnte, standen plötzlich zwei Frauen an ihrem Tisch und setzten sich kurzerhand zu den Schwestern an den Tisch.
Nun saßen sich die vier Frauen gegenüber und natürlich erkannten die Schwestern die Frauen vor sich.
Diese beiden Frauen hatten mit dafür gesorgt, dass die Welt endlich wieder so war, wie sie vor fünf Jahren war.
Sie hatten mit dafür gesorgt, dass alle Menschen wieder zurück kamen und Familien wieder zu einander gefunden hatten.
„Captain Marvel und Scarlett Witch" kam es mit ruhiger Stimme von Michelle, als diese sich zurück lehnte und ihre Beine übereinander schlug.
Melii derweil beäugte die Beiden skeptisch und fragte sich, was sie von ihnen wollten.
Denn es musste doch einen Grund geben, wieso sich zwei Avenger von New York City auf den Weg nach London machten.
Mehr interessierte es sie allerdings, woher sie eigentlich wussten, dass die Schwestern in London waren.
„Was verschafft uns die Ehre, dass zwei der berüchtigten Avenger sich zu uns an den Tisch setzen" Melii zog eine Augenbraue hoch und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
Ehrlich gesagt wollte die 23-jährige gar nicht mit ihnen sprechen, sondern einfach nur weg von hier und wieder unter tauchen.
„Wir haben gehört, was hier so alles passiert ist und wir wissen, dass ihr Beiden dafür verantwortlich seid. Außerdem möchte unser Chef einmal mit euch sprechen und vielleicht habt ihr ja auch Lust uns beizutreten" nun mussten die Schwestern lachen und schüttelten ihren Kopf.
„Das Einzige was ihr wollt ist die Kontrolle über uns. Jahrelang hatte schon jemand Kontrolle über uns. Und nun sind wir weitestgehend frei davon. Also entschuldigt, wenn wir dieses mehr als nur lächerliche Angebot nicht annehmen und absolut nichts mit euch zu tun haben wollen" mit diesen Worten erhob sich Michelle, bevor sie ihre Tasche nahm und zu Melii blickte.
Diese nickte kurz, erhob sich ebenfalls, nahm ihre Tasche und legte ihre Hand auf das Handgelenkt von Michelle, welche mit einem falschen Lächeln zu Wanda und Carol blickte, welche immer noch auf ihren Stühlen saßen und das Verhalten der Schwestern genau studierten und beobachteten.
„Diese Unterhaltung ist jetzt auch beendet. Meine Schwester und ich haben noch was zu erledigen" und bevor Wanda oder Carol noch etwas sagen konnte, schnipste Michelle einmal und schon waren die Schwestern einfach verschwunden.
Wanda und Carol sahen sich kurz an und seufzten beide leise, ehe sie sich erhoben und das Café verließen.
„Jetzt wissen wir zu mindestens, wieso es so schwer ist eine genaue Spur von ihnen zu bekommen" Wanda sah mit einem recht ernsten Blick zu Carol, welche bestätigend nickte und sich durch ihre blonden Haare fuhr.
„Ich bin mir allerdings sehr sicher, dass dies nicht die einzige Fähigkeit sein wird. Das was Michelle dort gerade gemacht hat, war nur dazu da, damit wir wissen, dass wir sie eh nie bekommen werden. Und wenn wir uns das zerstörte Viertel ansehen, wissen wir, dass sie mehr können"
„Wir sollten uns auch auf den Weg nach Berlin machen. Immerhin haben sie davon gesprochen als nächstes dorthin zu wollen. Sobald wir da sind melden wir uns bei Fury und erstatten ihm Bericht. Und sollte das so weitergehen, brauchen wir auch die Hilfe von den Anderen" seufzend schloss Carol ihre Augen und atmete kurz tief durch.
Sie war mit einer der stärksten Avenger, aber dennoch hielt sie sich immer mit ihren Kräften zurück, da die Gefahr zu groß war, dass sie unschuldige verletzen konnte.
Zudem hielt sie es eh immer für besser mit anderen zusammen zu arbeiten, als alles alleine klären zu wollen.
Dies hat sie über die letzten 28 Jahre gelernt, in denen sie zum Großteil auf sich allein gestellt war.
„Dann sollten wir uns beeilen, bevor in Berlin genau das Gleiche passiert wie hier in London oder noch etwas schlimmeres" mit einem ruhigen Blick sah Wanda zu Carol und legte ihre Hand auf den Unterarm von Carol, während sie diese mit einem sanften Lächeln ansah.
Auch Carol lächelte kurz, ehe sich die Beiden auch schon keine Sekunde später auf den Weg nach Berlin machen um das schlimmste zu verhindern, aber auch um die Schwestern davon zu überzeugen wenigstens für ein Gespräch mit nach New York City zu kommen.

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