Die Eltern im Vatikan

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Na ganz geil, jetzt schuldet sie Enrico auch noch was. Aber sie hat wirklich keine Lust sich wieder einen ewig langen Vortrag darüber anzuhören dass sie auf ältere Personen hören sollte und wie respektlos das ist und so weiter und so weiter. Sie hält ihrem Vater seitlich eine Hand hin, wobei er leise einklatscht und beide ihre Hände zu sich nehmen können bevor Bettina sie erneut skeptisch mustert. „Na wenigstens scheint sie sich bei so hohen Leuten zusammenreißen zu können." Mo lächelt, muss sich das Lachen aber verkneifen. „Ich weiß wen ich zu respektieren habe, Mama." Als ihre Mutter wieder wegsieht, zieht ihr Vater seine Augenbrauen hoch und ihr Lächeln verschwindet, stumm unterhält sich das Vater-Tochter-Gespann für ein paar Sekunden, wobei Enrico die Aufmerksamkeit Bettinas wieder auf sich zieht. „Wie viel wissen Sie schon von hier?" Diese denkt kurz nach und sieht sich um, ehe ihr Blick entschuldigend wird. „Noch nicht allzu viel, Monica wollte gerade erst anfangen uns wirklich alles zu erzählen. Kennen Sie Alucard?" Entgeistert brummt Maxwell und nickt. „Leider kenne ich ihn, ja. Wieso?" Ob er auch weiß was Alucard ist? Doch Mo legt ihr eine Hand auf die Schulter und nickt ihr zu. „Er weiß alles, du kannst dich bei ihm in den Dingen nicht verquatschen." Ein wenig erleichtert ist sie dann schon und sieht wieder zu Enrico. „Wir kennen Alucard und Sephtys und wissen dass es Organisationen geben soll die sich... um gewisse Dinge außerhalb des normalen menschlichen Spektrums kümmern." Also wissen die beiden eigentlich noch gar nichts, wenn man das nun einmal ins Verhältnis setzt. „Sie befinden sich bei einer dieser Organisationen. Die 13. Abteilung des Vatikans und mit meiner Wenigkeit als Leitung. Nur der Papst persönlich kann sich noch gegen meine Entscheidung stellen, wobei er nicht als offizieller Leiter dieser Organisation gilt." Rolf reibt sich über das Kinn, das klingt so aufregend und interessant! Spannender als jedes Buch! „Aber... auch wenn ich es wirklich toll finde dass man uns in alles einweiht- Wieso, Moni?" Die braunhaarige erwidert den Blick ihres Vaters und schnaubt. „Weil ich will dass ihr wisst was los ist wenn ich... vielleicht irgendwann nicht mehr da bin. Ich will den Teufel nicht an die Wand malen und Sephy hat mich echt gut trainiert und er beschützt mich! Aber man kann sich nie zu 100% sicher sein dass man das alles überlebt und wenn es soweit sein sollte... wisst ihr was los ist. Ich bin kein Teil von Iskariot sondern von Hellsing, die Organisation in der Alucard ist, aber die beiden arbeiten zusammen und Enrico ist ein wenig- Überraschenderweise ist er offener was neue Leute angeht. Bei der Lady... Meh." Hallo, was heißt ihr überraschenderweise? Maxwell ist meist offen gegenüber neuen Leuten eingestellt! Nur hatte er noch nie den Fall dass er jemandes Eltern kennengelernt hatte weil- Wie denn auch. Hier hat niemand wirklich Eltern und wenn ja, dann stellt man die nicht einfach hier vor. „Sei netter gegenüber Leuten die nicht hier sind, Monica!", ruft Bettina und verschränkt die Arme, wobei Mo's Blick entgeistert wird. „Mama... ich kann das der Lady auch ins Gesicht sagen. DARAN liegts nicht." „Oh ich weiß dass du das tun kannst und auch wirst! Aber ICH-" Sie schnappt sich Monicas Ohrläppchen und zieht ein wenig daran. „-werde dich daran hindern dich so respektlos zu verhalten!" Die junge Frau will im Moment einfach nur weg, dass die das auch noch vor dem Erzbischof macht ist ihr so verdammt peinlich. Dieser aber tritt einen Schritt auf die beiden Frauen zu und bringt Bettina dazu ihre Tochter loszulassen. „Ich denke mir einmal dass Monica weiß wie sie sich im Ernstfall zu verhalten hat, wieso führe ich Sie beide nicht ein wenig herum?" Während Mo sich das Ohr reibt und innerlich vor sich hin flucht dass sie ihm jetzt immer mehr schuldet, stimmen ihre Eltern sofort zu und folgen dem Erzbischof durch den Garten. Sie kann froh sein dass er dazwischen gegangen ist, normalerweise lässt ihre Mutter sie nicht so schnell los und verstärkt ihre Warnungen meist durch weiteres Ziehen oder eigene Drohungen. Mütterliche Liebe, manchmal übertreibt sie aber mit der Erziehung. An sich würde Mo gern wieder in der Bibliothek verschwinden, sie könnte Alucard ein wenig eifersüchtig machen in dem sie Bilder schickt weil sie da sein kann und er nicht! Aber sie möchte ihre Eltern ungern mit Enrico allein lassen und somit geht sie geschlagen hinter der Truppe her und hält die Klappe um nicht wirklich aufzufallen oder sonst irgendwie ins Auge zu fallen. Somit entrinnt sie der langsam aber sicher abkühlenden Wut die ihre Mutter hatte was den fehlenden Respekt gegenüber höhergestellten Leuten angeht. Sie ist da sehr bedacht darauf und kann sowas eigentlich überhaupt nicht ab.

„Also könnte Moni Ihnen einfach den Kopf abschlagen und es würde nichts passieren?" Rolf wartet mit großen Augen darauf dass Pater Anderson ihm die Frage beantwortet nachdem dieser auftauchte und sich als Regenerator vorstellte. „Definitiv, hat sie ja schon einmal gemacht." Die Blicke ihrer Eltern richten sich auf sie, wobei sie nur auf die Seite sieht und mit einem Grinsen darauf hofft dass das jetzt nicht allzu schlimm ist. „Monica...?" Ein hohes: „M-hm?", ist zu hören und sie schluckt ehe sie ihre Mutter ansieht. „Warum hast du dem netten Pater den Kopf abgeschlagen?" Nie hätte sie gedacht dass sie ihre Tochter so etwas einmal fragen müsste, aber hier sind sie und so ist die Lage nun einmal. Alexander aber winkt ab und lächelt ruhig. „Alles gut, es war ein Übungskampf und ich hatte es erlaubt. Mir geschieht hierbei ja nichts, also war es kein Problem." Monica bereut die Entscheidung immer mehr ihre Eltern hierher gebracht zu haben, vielleicht kann Sephtys ihre Erinnerungen im schlimmsten Falle tilgen? „Na ich will doch hoffen dass sie so etwas nicht ohne Erlaubnis gemacht hatte! Aber- Ich kann immer noch nicht glauben dass du kämpfen können sollst." Bettina sieht ihre Tochter an und schüttelt den Kopf. „Du kannst gerade einmal einen Ball fangen, bist aber mit einem Messer in der Hand schon überfordert. Wie willst du da eigentlich kämpfen können? Und wie hast du das bitte gemacht? Und muss ich mir noch mehr Sorgen machen als sonst?" Jap, definitiv die falsche Entscheidung sie hierher gebracht zu haben. Enrico schmunzelt kurz, räuspert sich aber. „Wie wäre es mit einer Demonstration deiner Fähigkeiten, Monica?" „Überhaupt nicht. Vergiss es. M-Mh. Nein." Rolf verzieht leicht das Gesicht, legt seiner Tochter einen Arm um die Schultern. „Ach komm schon, was ist daran so schwierig? Ich meine- wir brauchen nur einen passenden Gegner für dich und dann machst du ihn schön fertig, klar?" Mo blickt in die hellblauen Augen und zieht die Augenbrauen hoch. „Weißt du dass du mir Angst damit machst wie schnell du dich an die Situation hier anpasst und mich dazu ermutigst?" Er drückt sie an sich und gibt ihr einen Kuss auf den Scheitel. „Ich wusste schon immer dass du nicht normal bist, ich dachte halt eher dass das bei dir... im Kopf ist." Na danke, jetzt ist sie auch schon von ihrem Vater als verrückt abgestempelt worden! Das kann nur besser werden. „Hast du unsere Tochter gerade als plemplem bezeichnet?" Bettina sieht ihren Ehemann an, der aber nur hilfesuchend zu Monica sieht. Die erwidert den Blick, keiner will sich gegen die Person stellen die eindeutig hier die Hosen anhat. Anderson räuspert sich kurz. „Ich bin mir sicher dass er meinte dass Monica eine weitreichende Fantasie hat die sie zu mehr einsetzt als nur Tagträumerei." Das hat er wirklich schön formuliert, dass muss Rolf dann doch zugeben und selbst Enrico nickt leicht. Gute Umschreibung. Bettina hingegen verschränkt die Arme, starrt ihre Tochter mit zusammengekniffenen Augen an. „Und du meinst dass du das kannst." Unsicher schluckt die braunhaarige und nickt leicht. „Ich- Uhm... hoffe es?" Die braunen Augen ihrer Mutter mustern sie skeptisch, bevor sie nickt. „Dann mach den fertig gegen den du antreten wirst." Bitte was. „Mama...?! Geht's dir gut? Du bist doch eigentlich komplett gegen sowas! Wie- Also warum- HÄ?!" Vor allem aber die Kälte in den Augen ihrer eigentlich übervorsichtigen Mutter lässt sie schon fast zurückweichen, so kennt sie sie gar nicht. „Moni... Ich kann dich nicht aufhalten weil du es auch einfach so machen würdest und wir sollten dankbar sein dass du uns an deinem geheimen Leben teilhaben lässt, dass du uns so sehr vertraust dass du uns einweihst!" Die junge Frau presst die Kiefer aufeinander als ihre Mutter das mit dem Vertrauen sprach, bleibt aber still. „Wenn ich dich nicht aufhalten kann, dann kann ich dich nur ermutigen weiter zu machen, besser zu werden und dich zu unterstützen!" Also jetzt schlägts 13 und Mo fängt an zu lächeln. Dass ihre Mutter sie dabei unterstützt, dass bedeutet ihr mehr als alles andere und sie kann nicht anders als sie in den Arm zu nehmen. Bettina streicht ihr über die braunen Haare und schließt die Augen, auch wenn in ihr selbst der Kampf tobt ihre eigene Tochter wissentlich solch einer Gefahr auszusetzen. Aber wenn es der Weg ist den sie beschreiten will, dann wird sie das tun was eine jede gute Mutter macht. Sich Sorgen machen und das Kind unterstützen. Das hat sie bei Monicas Brüdern gemacht und das wird sie auch bei ihr machen, es gibt keine Ausnahmen dahingehend. Enrico sieht zu Alexander, der aber zufrieden vor sich hin lächelt und froh ist dass Monica das nicht komplett allein macht und dass die einzige Person die Eltern besitzt, auch die Unterstützung von diesen bekommt. „Wenn etwas sein sollte, dann bin ich mir sicher dass Iskariot sich um gewisse Probleme kümmern kann.", gibt der Paladin von sich und nickt der Familie zu. Er hat das Bedürfnis sie zu schützen, allein deswegen weil Monica ein Teil dieser Welt ist, ein Teil des Friedens der Organisationen und somit auch irgendwie ein Teil von Iskariot selbst. Und Iskariot schützt die eigenen Leute.

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