𝐶ℎ𝑎𝑝𝑡𝑒𝑟 𝐼𝐼𝐼

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Mittlerweile ist etwas mehr als eine Woche vergangen, seitdem ich mich das letzte Mal in der Schule habe blicken lassen.

Rin hatte in der ganzen Zeit nichts unversucht gelassen, mich auf jede nur erdenkliche Weise zu erreichen. Auf den Sessel vor meinem Schminkspiegel Platz genommen, durchsuchte ich meine Schubladen nach meinem Eyeliner und der Wimperntusche, die mittlerweile auch schon fast leer gewesen ist, ich sollte mir langsam mal eine neue kaufen gehen. Noch schnell meine Haare geglättet, zog ich mir im Anschluss meine Schuluniform an, die Tasche gepackt, ich nach meinem Handy und Schlüsseln griff, und kurze Zeit später auch schon das Haus verließ.

Nach wie vor hatte ich ziemliche bedenken was den heutigen Tag anbelangte, wenn ich gekonnt hätte, würde ich so lange hinauszögern wie es nur ging, auch wenn ich wusste, dass weg rennen noch nie eine Option gewesen ist und keinen auch nur annähernd weiterbrachte.

Durch das Hauptgebäude der Schule hindurch, wechselte ich an meinem Fach die Schuhe aus, als ich die Stimmen der Miya Zwillinge vernahm, und nichts wie weg wollte, wer weiß ob sich Rin bei ihnen aufhielt, ihm jetzt auf diese Weise zu begegnen wollte ich wenn es ging am liebsten vermeiden. Durch die Tür meines Klassenzimmers hindurch, begab ich mich im Stillen zu meinem Platz, wenige Augenblicke später sich erneut die Tür öffnete.

Irgendwas auf meinem Handy eingetippt, tat ich so, ob würde ich nichts um mich herum mitbekommen, als wie aus dem nichts Rin vor mir auftauchte.

>>Kannst du mir mal bitteschön erklären was diese scheiße eigentlich soll?!<<
>>Was, was soll?<<
>>Willst du mich gerade komplett verarschen?!<<, schlug er mit der flachen Hand fest auf meinem Tisch.
>>Mädchen ich hab mir verdammt noch mal Sorgen gemacht! Bist ohne etwas zu sagen einfach verschwunden, hab dich die ganze Zeit versucht zu erreichen, aber bist nicht einmal an dein verdammtes Handy ran gegangen!<<
>>War's das jetzt?<<, warf ich ihm einen genervten Blick zu.
>>Ist das da grade eigentlich dein scheiß Ernst?! Was hab ich dir getan, dass du auf einmal so zu mir bist?!<<
>>Keine Ahnung, frag dich das doch lieber einmal selbst.<<
>>Ich check's einfach nicht, ach was auch immer, bist echt nicht normal.<<,

Ich?
Ich soll nicht normal sein?

Der kann von Glück reden, dass ich ihm für diesen Spruch nicht schon längst vor versammelter Mannschaft eine rein gehauen habe.

Über die folgenden zwei Stunden Unterricht, schaffte ich es so gut wie kaum einen klaren Gedanken fassen zu können, selten war ich wegen etwas so derart angepisst gewesen.

Nachdenklich starrte ich über die Dächer der Stadt hinaus, meine Beine dicht zu meinem Körper herangezogen, mein Gesicht ich in meine verschränkten Arme vergrub.

>>Und? Haben wir uns mittlerweile so langsam wieder beruhigt?<<
>>Was willst du?<<
>>Reden.<<
>>Wenn du mit reden meinst mich am Ende nur als gestört oder nicht mehr normal zu bezeichnen, lass es besser gleich sein.<<
>>Sorry, okay? Das war nh Kurzschluss Reaktion, du weißt, dass ich sowas nicht ernst meine.<<
>>Aha.<<
>>Man, jetzt hör doch mal auf zu sein, ich sagte doch es tut mir leid.<<
>>Rin.. ich hab's verstanden, okay? Lass mich bitte einfach nur in Ruhe.<<
>>Und wieso sollte ich das tun?<<

Schwer seufzte ich aus.

>>Wieso kannst du es nicht einfach dabei belassen?<<
>>Ich will wissen was ich falsch getan habe, ist doch was ganz normales, oder nicht?<<
>>Du hast mich geküsst, und das einfach ohne etwas weiteres. Was sollte das?<<, blickte ich ihn nun geradeheraus an.
>>Ach das meinst du.<<, fasste sich Rin mit einer Hand an den Nacken.
>>Kein Plan was ich dazu jetzt am besten sagen könnte.. irgendwie hatte ich das Bedürfnis nach, du sahst so schön aus und naja keine Ahnung..<<, zuckte er mit den Schultern.
>>Das soll also deine Erklärung für all das sein?<<
>>Chou was soll ich denn deiner Meinung noch sonst anderes zu sagen? Es war nicht geplant, es kam einfach so über mich.<<
>>Sagst du das eigentlich zu jedem Mädchen?<<
>>Was? Nein! Warum sollte ich sowas tun?!<<
>>Ich weiß ja nicht, kann ja sein.<<
>>Ich hab nichts mit irgendwem nebenbei am laufen, bis auf dich besitze ich keine weiblichen Kontakte. Wenn du mir nicht glaubst, nimm mein Handy, kannst gerne meine Kontakte durchsuchen.<<, streckte er mir dieses erwartungsvoll entgegen.
>>Ist gut. Ich glaube dir...<<
>>Ist also alles wieder gut zwischen uns?<<
>>Mhh.<<
>>Klingt nicht danach.<<

𝔅𝔲𝔯𝔦𝔢𝔡 𝔦𝔫 𝔟𝔯𝔬𝔨𝔢𝔫 𝔡𝔯𝔢𝔞𝔪𝔰 //𝑺𝒖𝒏𝒂 𝒙 𝑶𝑪 Where stories live. Discover now