Kapitel 4

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Die Gruppe von Menschen hatte vor sich im vorderen Teil des Affenhauses bei der größeren Ansammlung von Sitzgelegenheiten niederzulassen. Schörlog war deshalb in heller Aufregung. Es war zwar ungewöhnlich still, aber er fürchtete dennoch, dass er die wichtigsten Gespräche so wahrscheinlich nicht mithören würde und das bedeutete, dass er so wahrscheinlich nicht den Fall lösen könnte. Die Frage war nun: Was war es? Ein Mord, ein Unfall oder Selbstmord? Und welchen Motiven unterlag das Geschehene? Denn, die andere elementare Frage war zudem, ob es dann bei diesem einen Mord bleiben würde oder, ob auch alle anderen Menschen und sogar Affen in Gefahr waren, wenn jemand hier sein mörderisches Unwesen trieb.

Jeff ging voran, während ihm die Gruppe von Menschen stumm folgte. Mit seiner Taschenlampe leuchtete er den Weg, während er Anni stumm von der Seite musterte, die ebenfalls voran lief. Sie war immer noch kreidebleich. Er war kein sehr emphatischer Mensch, dennoch war sie die Einzige für die er in dieser Situation überhaupt so etwas wie Mitleid empfinden konnte.

"Unfassbar, jetzt bringen die sich schon gegenseitig um", raunte Schörlgs Onkel entnervt. Aus der anderen Ecke erklang die verängstigte Stimme seiner Tante: "Was ist denn nun los? Was ist passiert?" "Keine Sorge mein Äffchen. Es ist alles gut. Die Menschen spinnen nur wieder", beschwichtigte Schörlogs Onkel. "Tu mir einen Gefallen und lass diese Menschen nicht aus den Augen Schörlog. Ich achte auf deine Tante", flüsterte Hercules ihm zu, bevor er sich von Ast zu Ast und Seil zu Seil in die andere Ecke des Geheges zurück schwang.

Schörlog raufte sich das Fell. Er saß fest! War eingesperrt. Die Verdächtigen zwar ebenso, jedoch waren sie nicht auf eine kleine Käfigzelle beschränkt, sondern konnten sich innerhalb des Primatenhauses relativ frei bewegen und somit seinen Augen und Ohren entgehen. Wie sollte er da eine Flächendeckende Observation und Befragung durchführen? Schörlog starrte düster vor sich hin, während er eine Lösung für das Problem zu finden suchte. Ein plötzliches Geräusch ließ ihn auffahren.

Schörlog blickte sich um. Das Geräusch war längst verklungen und doch war er sich sicher, dass er etwas vernommen hatte. Seine Augen waren ihm bei diesem düsteren Schummerlicht keine Hilfe, also lauschte er mit angehaltenem Atem, weiter. Wieder bollerte etwas. Leise und beinah darauf bedacht unhörbar in der Masse von Geräuschen unterzugehen, welche die Menschengruppe nun ausstrahlte. Doch dieses eine Geräusch war viel näher. Zu nah! Schörlog hob den Kopf. Über sich konnte er die Konturen des Lüftungsschachtes ausmachen. Wieder gab dieser ein leises Bollern von sich. Schörlog griff nach dem nächsten Ast und schwang sich lautlos vor die finstere Öffnung aus der die leisen Klänge drangen.

Anni blickte in die Runde. Nun waren alle versammelt und so nah, dass sie nicht länger ihren Blicken ausweichen konnte. Die einen starrten fordernd, die anderen ängstlich oder misstrauisch. Nur der Blick einer einzigen Person war ungetrübt und offen. Jener der alten greisen Frau Ellen und aus irgendeinem Grund beunruhigte Anni das.

Mit angehaltenem Atem stierte Schörlog in die Dunkelheit, die hinter einem Gitternetz im Innern des Schachts zu lauern schien. Für einen Moment beschlich ihn der Verdacht, dass auch ein Defekt die ungewöhnlichen Geräusche hätte hervorrufen können, bis plötzlich erneut das Bollern erklang und sich in der Schwärze des Schlundes etwas regte. Instinktiv stellen sich Schörlogs Nackenhaare auf, seine Muskeln spannten sich an und sein Herz begann schneller zu schlagen. Als jedoch zwei Augen in der Finsternis vor ihm aufblitzten setzte es einen Moment lang aus. Sein Blut stockte, ebenso wie sein Atem. Er harrte einen Augenblick lang so regungslos und erstarrt aus, bis die zwei Augen ihn bemerkten.

"Nun gut, dann sollten wir mal mit der Einteilung anfangen", blaffte Jeff in die Runde. "Am besten die Kinder bleiben hier", begann er und führte düster fort: "Die sollen schließlich keine Beweismittel zerstören in ihrem kindlichen Leichtsinn". Anni, die zuerst überrascht gewesen war, dass ausgerechnet Jeff zuerst an die armen und unschuldigen Kinder dachte, musste sich im Inneren zugestehen, dass sie eigentlich nichts anderes hätte erwarten sollen, als eine pessimistische Haltung gegenüber den Kleinsten.

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⏰ Huling update: Mar 08, 2022 ⏰

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Was für ein Affentheater?! - Mord im Affenhaus Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon