15.Kapitel

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Melikes POV
Elena hat sich ganz schön verändert, stellte ich fest. Sie hatte sich in ihr Schneckenhaus zurückgezogen. Verständlich. Ich mein mit dem Reiten konnte sie nichts mehr anfangen, aber früher war es ja ihre Leidenschaft gewesen. Tim, Niklas und ich teilten ein Hobby mit ihr und wir haben alles zusammen gemacht. Doch jetzt waren wir uninteressant, andere Freunde hatte sie nicht, so hart das jetzt auch klingt. Sie hängte sich jetzt voll in die Schule. Ich mein das ist gut, so muss sie keine Klasse wiederholen. Aber ich beschloss, dass es nicht so weitergehen konnte. Als ich Tim das nächste Mal sah, sprach ich ihn darauf an: "Hey Tim! Findest du auch, dass Elena sich viel zu viel abkapselt? Ich kannSie ja verstehen, dass sie mit Pferden zurzeit nichts zu tun haben will. Aber wir sind nunmal oft bei den Pferden. Deswegen fände ich es cool, wenn wir alle zusammen ins Kino gehen und zusammen Zeit verbringen." "Oh ja das ist eine gute Idee. Ich habe mir auch schon einige Sorgen gemacht. Was läuft denn im Kino?"

***

Heute ist Samstag. Melike hatte mir gesagt ich soll mir etwas ordentliches anziehen. Mein Kleiderschrank besteht immer noch aus Reitklamotten, ich bin immer noch kein Fan von shoppen, auch wenn ich die anderen Sachen wahrscheinlich nie wieder brauchte. Sie hatte mir nicht gesagt wohin es geht. Sie hatte nur gesagt,dass wir uns an der Haltestelle in Königshofen treffen. Ich bin ein Mensch der Überraschungen hasst und deswegen war ich ein kleines bisschen aufgeregt. So machte ich mich auf den Weg und steckte mir die Kopfhörer in die Ohren. Ich stieg in Königshofen aus dem Bus und warte ab der Haltestelle. Ich konnte ich Melike nirgendwo sehen. So konzentrierte ich mich auf die Musik von Casper. (Achso ich liebe ihn in letzter Zeit, kann das sein, dass Elena mir immer ähnlicher wird😂😂👍🏼 Was hört ihr gerade für Musik?) Auf einmal schreckte ich zusammen, als mir jemand von hinten die Augen zuhielt. Sowas machte eigentlich nur Melike: "Na wer bin ich?" "Mmhh keine Ahnung", tat ich ratlos. "Du hast ja schon gewonnen", schmollte sie, "du bist ja schon da". "Ich konnte es halt nicht abwarten", gestand ich. Als Tim ankam war ich echt überrascht. "Seh ich aus wie ein Außerirdischer?", fragt er gespielt beleidigt. "Ich hatte nicht damit gerechnet, dass du kommst", antwortete ich. "Ich kann dich doch nicht mit Niklas und Melike alleine lassen..." "Niklas kommt auch?!" "Klar", lächelte Melike. Dann kam auch schon der Bus und wir fuhren nach Königshofen. Dort warte Niklas schon an der Haltestelle. Ich umarmte ihn schnell zur Begrüßung, bevor Melike ihn nicht mehr loslässt. Tim und er begrüßten sich mit dem typischen Handschlag. Und dann endlich konnte Melike ihn küssen. "Was haben wir jetzt vor", fragte ich. "Lass dich überraschen", antwortete Melike verschmitzt. So gingen Melike&Niklas und Tim&ich jeweils Hand in Hand in Richtung Zentrum. So ein Gefühl hatte ich vermisst, etwas mit seinen besten Freunden zu unternehmen. Ich glaube, dass könnte man mir ansehen. Und dann machte Melike halt vor den Kino. Ich freute mich, denn ich war seit Ewigkeiten nicht mehr im Kino gewesen:" Was gucken wir?" "Wir gucken", Melike machte eine kunstvolle Pause, "Der Nanny". Ich hatte schon viel von dem Film gehört, Dank Matthias Schweighöfer, dem ich auf Facebook folgte, und deswegen freute ich mich. Manchmal glaubte ich echt, dass Melike Gedanken lesen konnte. Wir stellten uns an die Kasse und mir war es etwas unangenehm, dass Tim meine Karte mit bezahlte. Dafür bezahlte ich anschließend das Popcorn. Der Film war wirklich gut gewesen, typisch Schweighöfer eben, aber meiner Meinung nach der beste. Der Film war echt witzig, aber irgendwie auch sehr berührend. Er zeigte einem wie wichtig Familie war. Danach gingen wir noch zum Italiener. Melike und ich teilten uns eine Salamipizza, doch Tim und Niklas aßen jeweils eine Pizza. Es wurde noch ein gemütlicher Abend, denn wir lachten und unterhielten uns wir früher. Ich war froh solche Freunde zu haben. Die Zeit verging wie im Flug und ich rief meinen Vater an, ob er uns abholen könnte. Eine halbe Stunde später saßen Tim, Melike und ich im Auto. Niklas musste leider in die andere Richtung. Zuerst setzen wir Melike in Steinau ab und dann fuhren wir in Richtung Hettenbach. Ich merkte wie Papa sich anspannte, auch wenn er es sich nicht anmerken lassen wollte. Papa hatte kein Problem mit Tim, seiner Mutter und seiner Schwester, aber der Sonnenhof erinnerte ihn sehr an Tims Vater, den er immer noch für seine Taten hasste. Ich konnte es ihm nicht verübeln, denn ich konnte dieses Menschen auch nicht leiden, schließlich hatte er Fritzi gestohlen. Aber es war Tims zu Hause.

Elena ein Leben für PferdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt