8. Lügnerin!

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Inzwischen reisen wir schon eine Weile und haben des Öfteren Halt gemacht um zu rasten. Arya hat sich mit einem Metzgersohn angerfreundet. Sein Name ist Mycah. Er gehört zu Robert Baratheons Gefolgschaft und die beiden sind oft zusammen.

Als wir an einer Burg unser Lager aufschlagen, gehe ich mit Nox durch den Innenhof. Auf einmal kommt mir eine mit tränenüberströmte Sansa entgegen.

"Sie hat meinen Prinzen verletzt! Wo ist sie?!" schreit sie mich an.

"Wer? Was ist denn passiert?" frage ich ruhig und lege meine Hände auf ihre Schultern.

"Ich war mit Joffrey spazieren. Dann haben wir Geräusche gehört. Als wir näher kamen, sahen wir Arya und diesen Metzgersohn. Er hat sie mit einem Stock getroffen und Joffrey hat ihn zurechtgewiesen, die Schwester der zukünftigen Königin in ruhe zu lassen. Er hat den Metzgersohn mit seinem Schwert in die Wange geschnitten. Daraufhin hat Arya ihn angeschrien und sie haben sich gestritten. Ich habe versucht sie aufzuhalten doch Arya hat Joffreys Schwert in den Fluss geworfen und Nymeria hat meinen Prinzen gebissen" erzählt Sansa.

"Wo ist Arya?" frage ich sie.

Sansa zuckt mit den Schultern und antwortet "Sie ist weggerannt."

"Du sagst Vater bescheid. Ich gehe sie suchen" befehle ich ihr.

Ich raffe mein Kleid und renne los. Nox folgt mir. Als ich den Innenhof abgesucht habe mache ich mich auf den Weg in den Wald. Verzweifelt rufe ich ihren Namen. Ich bleibe stehen und lausche. Die Blätter rascheln und der kühle Wind umhüllt mich. Langsam wurde es dunkel.

Plötzlich höre ich eine Stimme. "Los hau ab! Bitte! Sie werden dich töten!" Ich folge der flehenden Stimme meiner Schwester und finde sie schließlich. "Arya" rufe ich. Als sie mich erkennt, rennt sie mir in die Arme und ich streiche ihr beruhigend über den Rücken.

"Was machst du hier?" frage ich sie.

"Nymeria hat den Prinzen gebissen. Sie werden sie umbringen, dabei wollte sie mich doch nur beschützen!"

Ich weiß dass ein Wolf leiden muss und wenn sie Nymeria nicht finden würden, dann wäre es Nox oder Lady.

Ich blicke Nox tief in die Augen und streiche über seinen Kopf. "Du musst gehen, mein treuer Begleiter. Geh zurück nach Winterfell." Nox spitzt die Ohren, während ich ihm zunicke. Dann rennt er in den Wald hinein aber nicht ohne sie nochmal umzudrehen.

"Nymeria muss verschwinden bevor man uns findet" sage ich zu meiner Kleinen Schwester. Arya bewirft Sie mit einem Stein und sie geht.

Auf einmal kommen Männer mit Fackeln auf uns zu. Im leichten Schein erkenne ich einen Löwen, das Wappen der Lannisters. Wir wurden direkt zum König gebracht. Neben ihm stehen die Königin und der Prinz. "Ich hab Angst" flüstert Arya und ich drücke sanft ihre Hand.

Es vergeht eine Ewigkeit bis ich jemanden auf uns zu stapfen höre. Als ich mich umdrehe, atme ich erleichtert auf. Es ist unser Vater. Er nimmt Arya liebevoll in den Arm, die verzweifelt "Es tut mir leid" murmelt.

Dann wendet sich mein Vater an den König. "Was hat das zu bedeuten? Warum wurden meine Töchter nicht erst zu mir gebracht?"

"Wie könnt ihr es wagen so mit eurem König zu sprechen?" spricht die Königin zu meinem Vater.

Robert unterbricht Sie und weißt Sie mit einem "Schweig, Weib" zurecht. Zu meinem Vater gewandt sagt er entschuldigend " Verzeih mit Ned. Ich wollte die Kinder nicht verängstigen aber die Angelegenheit muss schnell geklärt werden"

"Eure Tochter und dieser Metzgerbursche haben meinen Sohn angegriffen. Die Bestie, die sie hält wollte ihm den Arm abreißen."

"Das ist nicht war. Sie hat ihn nur ein wenig gebissen. Er wollte Mycah wehtun" verteidigt sich Arya.

"Joff hat uns erzählt was passiert ist. Du und dieser Bursche habt auf ihn eingeschlagen, während du deinen Wolf auf ihn gehetzt hast"

"So ist das nicht gewesen" schreit Arya.

"Ist es doch! Die gingen auf mich los und haben mein Schwert in den Fluss geworfen" meint Joffrey.

"Lügner!" erwidert Arya.

"Halt die Klappe!" schreit Joffrey.

"Es reicht! Er erzählt mir das eine und sie erzählt mir das andere. Bei den sieben Höllen, was soll ich von all dem halten. Wo ist deine andere Tochter, Ned?"

"Im Bett und schläft" antwortet mein Vater.

"Ist sie nicht. Sansa, komm her liebes" meint Die Königin.

"So Kind, erzähl mir was passiert ist. Vollständig und Aufrichtig. Es ist ein schweres Verbrechen seinen König anzulügen."

"Ich weiß es nicht. Ich erinnere mich nicht mehr. Alles ging so schnell. Ich konnte es nicht sehen." antwortet Sansa.

"Lügnerin!" schreit meine Schwester.

"Arya!" rufe ich aufgebracht, während meine Schwester an Sansas Haaren zieht.

Unser Vater trennt die beiden und hält Arya an den Schultern fest.

"Sie ist so wild wie ihr verfilztes Tier. Ich wünsche das sie bestraft wird" ruft die Königin böse und ich stelle mich schützend vor Arya.

"Was soll ich denn tun? Sie öffentlich auspeitschen lassen? Verdammt Kinder streiten sich. Es ist vorbei"

"Joffrey wird diese Narben ein leben lang tragen" erwidert die Königin fassungslos.

"Ned sieh zu das deine Tochter bestraft wird. Ich kümmere mich um meinen Sohn.

"Und der Schattenwolf? Was ist mit dem Biest was deinen Sohn angefallen hat?" fragt Cersei.

"Den verfluchten Wolf hatte ich vergessen." meint der König.

"Wir haben keine Spur von dem Schattenwolf gefunden, euer Majestät" sagt einer der Soldaten.

"Nein? dann eben nicht" sagt der König gleichgültig.

Aber die Königin war nicht zufrieden damit."Sie haben noch einen Wolf. " meint Cersei.

Robert antwortet nur gleichgültig in Cerseis Richtung "Wie du willst"

"Das ist nicht euer Ernst" Mein Vater fixiert den König.

"Ein Schattenwolf ist kein Haustier. Besorg ihr einen Hund, der ist besser für sie." Nach diesen Worten verlässt er ohne ein Weiteres das Gasthaus.

"Er meint doch nicht Lady oder? Nein,Nein,nicht Lady. Sie hat niemanden gebissen! Sie ist brav!" schreit Sansa verzweifelt.

"Lady war gar nicht da! Lasst sie in frieden!" setzt Arya sich für Lady ein.

"Das dürfen sie nicht. Verhindere es! Bitte! Bitte! Es war nicht Lady!" schluchzt Sansa bittend.

"Wo ist das Biest?" höre ich die Königin fragen.

"Es wartet draußen, angekettet, Majestät" antwortet ein Ritter der Königsgarde.

"Sirr Illyn erweist mir die Ehre" befiehlt sie dem Henker.

"Nein. Jory? geleitet die Mädchen auf ihre Zimmer. Wenn es sein muss werde ich es selbst tun."

"Ist das irgendein Trick?" fragt die Königin skeptisch.

Mein Vater blickt die Königin emotionslos an und antwortet"Die Wölfin ist aus dem Norden. Sie hat was besseres als den Schlächter verdient" Dann verlässt er das Gasthaus.

Jory bringt Sansa, die sich weinend an ihn klammert, Arya und mich zu unseren Räumen.

Hayley Stark | Game Of Thrones FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt