Kapitel 42

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Seufzend warf ich mich nochmal kurz aufs Bett und dachte über das bisherige Geschehen nach. Warum musste ausgerechnet mir so etwas widerfahren? Die Gedanken wirbelten in meinem Kopf.

"Können wir los?" fragte Jayden, nachdem er seine Sachen zusammengepackt hatte. "Ja", lächelte ich.
Wir machten uns auf dem Weg zum Strand. Dieser war etwa 10 Minuten entfernt. Viel redeten wir nicht.
Plötzlich erschien Marie und kam auf uns zu. "Ah, da seid ihr ja", rief sie freudig. "Oh ja, da sind wir", lachte ich. Jason gesellte sich dazu und grinste: "Und, wie war es so unter der Dusche?" Ich schaute ihn mit einem ernsten Blick an, und Jayden wirkte verwirrt.

"Ich dachte, ihr wart...", begann Marie. Ich unterbrach sie schnell und sagte: "Naja, ist ja auch egal", bevor ich Marie mit mir nach vorne zog. Die vier Jungs folgten uns. "Sag mal, spinnst du? Was soll das?" fragte ich Marie. "Was soll was?" "Ach komm, du weißt genau, was ich meine. Ich liebe Jay - Leon, und fertig", erklärte ich. Sie lachte nur. "Ich gönne dir das mit Leon wirklich, aber wir finden einfach, dass du und Jayden besser zusammenpasst", meinte sie. "Wer sind 'wir'?" fragte ich. "Ja, Jason, Jay, ich meine Luke, Liam und ich."

"Ach so." "Weißt du, jeder sieht, dass du ihn magst, vielleicht sogar mehr, und ich bin mir sicher, er fühlt das Gleiche. Irgendwann ist es zu spät. Denk dran", warnte mich Marie. "Was willst du damit sagen?" "Nichts, nichts. Nur dass du dich beeilen sollst." Ich zuckte nur mit den Schultern.
Vielleicht hatte sie recht. Die Anziehung und dieses Gefühl bei Jayden war so viel krasser als bei Leon.
Mittlerweile waren wir am Strand angekommen, wo auch alle anderen warteten. Wir breiteten unsere Handtücher und Decken aus und legten uns hin. "Ich creme dich mal wieder ein, nichts, dass du einen Sonnenbrand bekommst", schlug Jayden vor, und schon spürte ich seine Hände auf meinem Rücken. Als ich merkte, dass er meinen Bikini öffnen wollte, zuckte ich vor Schreck zusammen. "Sky, alles okay. Ich wollte mit der Creme nur nicht an deinen Bikini kommen. Vertraue mir, ich mache schon nichts", versicherte er mir.
"Hast du Angst vor mir?" fragte Jayden enttäuscht. Jason sah wohl, woran ich dachte, denn er mischte sich ein: "Nein, es liegt nicht an dir. Sie wird es dir bestimmt irgendwann erklären", verteidigte er mich. Ich war ihm wirklich dankbar. Das war, was ich an ihm schätzte. Er wusste immer, was ich dachte oder wie es mir ging. Nach Jan vertraute ich eigentlich niemand so wirklich mehr. Das Wort Vertrauen hatte für mich an Bedeutung verloren. Auch wenn mir bewusst war, dass ich das selbe mit Leon getan hatte.
Der Gedanke machte mich traurig.

"Okay, also wenn du darüber reden willst, dann sag es ruhig", ermutigte er mich und lächelte. Er war wirklich toll, auch wenn er manchmal unangebrachte Witze brachte oder mich einfach nur nervte. Doch ich hatte ihn wirklich liebgewonnen, natürlich nur freundschaftlich.
Natürlich, was auch sonst?
"Danke, das ist nett von dir. Vielleicht später. Lass uns doch ins Meer gehen. Ich brauche eine Abkühlung", schlug ich vor. "Abkühlung, gerne", grinste er. Warum hatte ich das Gefühl, dass er jetzt irgendetwas vorhatte?

Plötzlich wurde ich hochgehoben, und im nächsten Moment hing ich über seiner Schulter. "Warum kommt mir diese Situation so bekannt vor", lachte ich. "Ich weiß nicht, vielleicht hast du so eine Situation schon mal mit einem heißen Typen erlebt", scherzte er. "Wie kann man bloß so selbstverliebt sein", kommentierte ich kopfschüttelnd. Er rannte mit mir ins Wasser, doch dieses Mal ließ er mich nicht los. Er ging nur langsam runter und hielt mich wie ein Baby auf dem Arm. "Weißt du eigentlich, dass du unglaublich hübsch bist?", fragte er. Ich wurde augenblicklich rot. "Danke", lächelte ich verlegen. Er kam immer näher, unsere Nasenspitzen berührten sich schon. "Weißt du was?" fragte er mich. "Was?" gab ich zurück. "Ich habe es Leon versprochen", sagte er. "Was hast du ihm versprochen?" Ich war sichtlich verwirrt. "Ich darf dich nicht anfassen, nicht mit dir reden oder was mit dir machen. Aber weißt du was? Ich liebe es, Regeln zu brechen!" grinste er.

I need you,  Idiot !Where stories live. Discover now