"Ich sehe hier keine Gefahr für mich. Das sollten Sie doch am besten wissen."

Der Tonfall ihrer Stimme und das kurze Aufblitzen der dunkelroten Augen zeigten ihre Wirkung und Zemos schelmisches Lächeln verschwand.

"Schlafen Sie gut, Baron." 

Mit einem zufriedenen Grinsen ging sie weiter über den kleinen Balkon und verschwand hinter einer der Türen.

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Gerade, als sie ein wenig eingedöst war, begannen die Kopfschmerzen von neuem zu dröhnen.

Es waren keine zwei Stunden vergangen, seit sie versuchte irgendwie in den Schlaf zu finden. Ihr Wecker zeigte kurz vor halb drei Uhr und Emilia seufzte laut auf.

Hellwach wie zuvor entschloss sie sich etwas zu trinken zu holen. Die gedimmten Wandlampen leuchteten hell genug, um unfallfrei nach unten zu gelangen.

Dort angekommen bemerkte sie aus dem Augenwinkel etwas aufblitzen.

Sein Arm auf dem nackten Bauch liegend, reflektierten sich die Lichter Madripoors darauf. Bucky hatte den Couchtisch zur Seite geschoben und lag nun mit einer dünnen hellblauen Decke über seinen noch immer in der Jeans steckenden Beinen auf dem Rücken. 

Mit dem anderen Arm unter seinem Kopf sah Emilia an den gleichmäßigen Bewegungen seiner Brust, dass er tief und fest schlief. 

Sie zögerte einen Moment, ging dann aber aur ihn zu und setzte sich auf die Kante des flachen Holz-Plateaus neben ihn.

Für einige Minuten betrachtete sie Bucky einfach nur. Er schien friedvoll, so als wäre es das Normalste der Welt auf dem Boden zu schlafen.

Emilias Augen wanderten von dem glänzenden Vibraniumarm hinauf zu seinem Gesicht und versuchten jedes kleineste Detail darin wiederzuentdecken.

Die Falte zwischen den Augenbrauen, wenn er schlecht gelaunt war.

Das fast unmerkliche Zucken der Wangenknochen, wenn er seine Kiefer genervt anspannte.

Wie sich sein Mundwinkel leicht nach oben zog, wenn er schmunzeln musste und es vielleicht selbst nicht mal bemerkte. 

Sie konnte trotz der vielen Jahre noch immer seine weichen Lippen auf ihren spüren. Genauso wie das angenehm kratzige Gefühl, welches sein früher etwas vollerer Bart auf ihrer Haut hinterlassen hatte.

Die Erinnerungen drängten sich Stück für Stück an die Oberfläche zurück und mit ihnen das sehnsüchtige Gefühl nach etwas, das ihr aus den Händen geglitten war.

"Wieso kannst du mich nicht einfach gehen lassen?" 

Flüsternd strich Emilia mit ihren Fingern sanft über seine Schläfe hinunter zu der warmen Wange. 

Eigentlich meinte sie mit ihren Worten, dass sie Bucky gehen lassen musste, dazu aber nicht wirklich im Stande war. Er hatte sich so tief in ihre Seele eingebrannt, dass nur er selbst sie davon befreien konnte. Emilia wurde schmerzlich bewusst, dass es keinen anderen Weg zu geben schien.

Vorsichtig glitt ihre Hand zu seinem Hals. Dort fuhr sie mit den Fingerspitzen über die winzig kleinen silbernen Perlen seiner Kette hinunter zu den zwei Metallplättchen daran.

Unter Buckys gleichmäßiger Atmung bewegten sie sich ein wenig. Behutsam nahm Emilia die beiden Hundemarken zwischen Daumen und Zeigefinger, um sie genauer zu betrachten.

Die Buchstaben und zahlen darauf kannte sie auswendig. Schon während ihrer Zeit bei den Avengers und der Suche nach ihm hatte sie seine Militärakte studiert und jedes kleinste Detail darin wie einen Schwamm aufgesogen.

THE FADING FALLEN ● Bucky Barnes X OC ● 18+ ● DEUTSCH [BEENDET]Where stories live. Discover now