Die Städtische Fachoberschule für Magie Tokyo

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Ich sah von der Frontscheibe aus den kleinen Berg, auf dem wir im Kreis hochfuhren. Na super. Hier hochzulaufen war sicherlich eine Qual, besonders im Sommer. Überall erstreckten sich Bäume und wilde Pflanzen, bis wir langsam vor einem großen, antiken Tor ankamen. Naohito ließ seine Scheibe hinunter und sprach laut und deutlich „Naohito Ito."
Beinahe augenblicklich öffnete sich das Tor und schwang zurück. Deria beobachtete alles still und interessiert. Langsam fuhren sie in den großen Innenhof, auf dem einige Statuen platziert standen. //Wie ein botanischer Garten oder sowas...// dachte Deria. Sie fand es schön. Naohito hielt vor einem großen Gebäude und schnallte sich ab, ehe er zu Deria blickte. „So meine Liebe. Hier sind wir. Ich hoffe es wird dir gefallen, da bin ich mir sogar sicher. Du hast meine Nummer, falls irgendetwas ist, ja?" Deria nickte und wollte den sensiblen und emotionalen Moment gerade ignorieren, doch sie zwang sich, es nicht zu tun. Sie hasste Gefühle. Doch irgendetwas sagte ihr, dass sie sich verabschieden sollte. Man wusste ja niemals, wann es das letzte Mal war. Stumm legte sie die Arme um ihn, woraufhin er leicht lächelnd über ihren Rücken strich. Das war das erste Mal, dass sie ihn umarmte. „Also dann.." Schnell und etwas peinlich berührt löste sie sich wieder, schnallte sich ab und stieg aus dem Auto aus. Naohito tat es ihr nach und öffnete den Kofferraum, aus dem er ihr Gepäck nahm und es auf den Boden stellte.
„Bestimmt kommt gleich jemand und hilft dir."
„Ach was- ich schaff das schon!" Übereifrig nahm Morgenstern alles in ihre Hände. //Das ist scheiße schwer... aber selbst ist die Frau.//
„Warte warte- ich bring dich erst einmal zu Yaga. Immerhin musst du dich vorstellen."
„Vorstellen?" //:')// Sie ließ alles sinken und hörte Schritte von vorne auf sie zukommen.

„Du musst die neue Schülerin sein!" Hörte Deria eine männliche, aber doch amüsiert klingende Stimme. Sie wusste nicht, ob er immer so klang, oder ob sie ihn tatsächlich belustigte, als sie aufblickte und eine große Gestalt vor ihr wahrnahm. „Ehm- ja."
„Gojo? Dich habe ich ja lange nicht gesehen. Was hast du so getrieben?"
//Uhm...// Sie blickte von Naohito zu „Gojo".
//Wieso trägt er eine Maske..//
„Ach, du weißt ja wie das läuft. Ich bin jetzt Lehrer hier."
Gojo befand sich im 1. Jahr, als Naohito im 3. war.
Deria hatte nutzte kurz Zeit, um ihren Lehrer zu begutachten. Er war gut eineinhalb Köpfe größer als sie selbst, hatte weißblondes Haar und eine schlanke Statue. Sie schätzte ihn auf nicht älter als Mitte 20. Er trug eine Art dunkelblaue Uniform und nicht zu vergessen- eine schwarze Maske die seine Augen bedeckte. Aber weshalb...?

„Und du bist?" Breit grinsend beugte sich Gojo etwas zu Deria. „Deria Morgenstern." Ihre Wangen erröteten ein wenig, als er sie so direkt ansprach. Hatte er bemerkt, dass sie starrte? „Ich bin Satoru Gojo und von nun an dein Lehrer!" Deria nickte nur und blieb stumm.

Naohito seufzte: „Dann lass ich sie mal in deiner Obhut... richte Yaga Grüße aus, ich muss leider los." Er blickte noch ein letztes Mal zu Deria und stieg dann wieder ein.

Sie blickte nicht zurück zu Naohito.
//Wie soll ich den denn ernst nehmen? Der und mein Lehrer?// Sie hob etwas amüsiert die Braue und schluckte. Es war wirklich unerträglich heiß heute. Ihre Oberschenkel klebten etwas zusammen. Sie hatte sich vorhin für ein schwarzes Shirt mit einer Lederjacke, Rock und Strumpfhose entschieden. Ein paar Ketten mit Perlen und einem
Kreuz trug sie. Nicht zu vergessen ihre offenen Mary Jane Lederschuhe, die etwas an ihren Fersen rieben. Doch wer schön sein wollte, musste bekanntlich leiden. [Bild unten]

„Na dann komm mal mit! Gehen wir zum Schulleiter und dann bringe ich dich zu deinem Zimmer." Charmant lächelnd bedeutete Gojo ihr, ihm zu folgen. „Du bist also Deutsche?" fragte er, während er vor ihr lief und seine Hände in die Hosentaschen steckte.
„Ja, doch ich lebe mein halbes Leben schon hier." Antworte sie bloß und blickte sich neugierig um. Sie stiegen eine Treppe hinauf und kamen an einem steinernen Eingang an. Sie spürte sofort, wie es kühler wurde.
„Interessant..."

Deria biss sich etwas nervös auf der Unterlippe herum. Eigentlich war die 17-jährige immer sehr selbstbewusst, doch sie musste sich hier erst einmal einfinden. Ihr Blick fiel auf den Rücken ihres Lehrers und innerlich grinste sie. Sie liebte es, Aufmerksamkeit von attraktiven Männern zu erhalten, auch wenn sie es selten ernst meinte. Oder eigentlich noch nie.

Im traditionell japanischen Gebäude angekommen sah sie weit und breit nur Bänke. //Wie in einem Schrein oder sowas...// überlegte sie, als ihr Gedanke von einer weiteren männlichen Stimme unterbrochen wurde und sie nach vorne schaute. Das war also dieser Yaga?

„Willkommen an der Städtischen Fachoberschule für Magie Tokyos, Deria. Naohito hat mir einiges über dich erzählt. Aller Anfang ist schwer, doch ich hoffe dein geehrter Lehrer..." Sein Blick schwenkte ermahnend zu Gojo, ehe er weitersprach: „...wird sich um dich kümmern. Wie du bestimmt schon weißt, bist du im ersten Jahr. Mit dir sind es dieses Jahr vier Schüler im Jahrgang.

Deria nickte. „Danke."

„Für dich fängt der Unterricht erst morgen an, richte dich heute am besten ein und ruhe dich etwas aus." Erneut nickte sie.

„Dann gehen wir mal wieder!" Gojo drehte sich mit ihr wieder Richtung Tür, als er Yagas Stimme vernahm. „Halt Gojo. Ich will noch einen Augenblick mit dir sprechen. Deria, warte draußen bitte einen Moment."
Deria tat wie ihr geheißen und trat langsam wieder aus dem dunklen Gebäude, nur, um wieder von Sonnenstrahlen genervt zu werden. Gott sei Dank dämmerte es schon.

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„Gojo, hab ein spezielles Auge auf sie. Naohito hat mir berichtet, er würde sich etwas über die Entwicklung ihrer Fluchkraft sorgen. Du kennst dich damit aus, also sorge dafür, dass es sich aufklärt. Verstanden?"

Verwirrt hob dieser eine Braue. „Wie du willst, Yaga. In welche Richtung geht diese Sorge?"

„Das kann ich noch nicht sagen... berichte mir jegliche besondere Vorkommnisse. Du kannst gehen." Nickend schritt dann auch Gojo von ihm weg und heraus. „Komm, ich zeig dir dein Zimmer." Er schob sie an der Schulter etwas vor und nahm ihr Gepäck, während ihre Gedanken noch an Yagas Worten hingen. Sie hatte also drei Mitschüler? Gut, das war auszuhalten. Je nach dem.

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Wenn die Dunkelheit mich nicht einholtWhere stories live. Discover now