17 - Hunderttausend Meilen (für dich)

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[POV Lukas]

Sie wischte sich ihre Tränen mit ihrem Ärmel weg. „Warte..", sagte ich leise und holte Taschentücher aus dem Bad. Als ich wieder ins Wohnzimmer kam, saß sie auf dem Sofa. Ich hab ihr die Taschentücher. „Danke... lass uns bitte nochmal reden" Ich wusste nicht, ob ich ihr je verzeihen kann. Aber trotzdem fühlte ich mich so, als würde ich ihr wenigstens das schulden. Ich nickte also. „Aber nicht jetzt... heute Abend oder so", sagte ich. Sie stand wieder auf, atmete tief durch und sagte: „Okay. Danke... ich bin um 7 hier..?" Ich nickte. „Bis dann...", sagte sie und ging. Ich schaute ihr kurz nach. Worauf habe ich mich da nur eingelassen. Ich ging langsam wieder ins Schlafzimmer. Tim schaute mich ernst an. „Lukas es tut mir leid", sagte er und stand auf. „Weswegen..?", fragte ich verwirrt. „Letzte Nacht. War ja scheinbar nicht so dein Ding, deinem Gespräch nach zu urteilen. Ich gehe jetzt auch wieder... keinen Bock auf so einen Kindergarten. Ich schaute ihn empört an. „Also bitte das ist jetzt nicht dein Ernst? Was hätte ich denn sagen sollen??" „Die Wahrheit? Zieh doch mal den Stock aus dem Arsch meine Güte!", sagte er und ging zur Tür. „Ganz ehrlich Tim, nur weil ich anders als du nicht hypersexuell bin und es mit allem und jedem treibe, heißt es nicht, dass ich nicht die Wahrheit gesagt hätte! Mir tut es auch leid, denn ich hätte dich nie so weit ran lassen dürfen! Wer weiß mit wie vielen Leuten ich dann letztendlich Sex hatte! Hm? Erzähls mir doch!" Er schüttelte fassungslos mit dem Kopf und ging. Ich biss die Zähne zusammen und knallte die Tür hinter ihm zu. Was bildet der sich denn ein? Ich holte mein Handy und versuchte mich dann irgendwie abzulenken.

[19.00 Uhr]
Ich wurde wach... wieder durch die Klingel. Ich schaute auf die Uhr auf meinem Handy. Fuck. 19.18 Uhr und 5 verpasste Anrufe.. ich stand schnell auf und ging zur Tür. Ich atmete tief durch und öffnete sie dann. Leyla musterte mich einmal von unten bis oben und lächelte dann leicht. „Sorry..", murmelte ich. „Guten Morgen", sagte sie. Ich ging einen Schritt zur Seite und sie ging rein. Ich nahm ihr ihre Jacke ab und wir gingen ins Wohnzimmer. Wir setzten uns gegenüber und schauten uns an. Still. Nach ein paar Sekunden fragte sie: „Alles gut bei dir?" „Klar", sagte ich und zog die Nase hoch, „Aber das soll ja nicht das Thema sein.. du wolltest reden" Sie nickte knapp und presste die Lippen kurz zusammen. „Okay hör zu... Ich will einfach nur, dass du weißt, wie unendlich mir das leid tut, was passiert ist...Ich wollte dir nie weh tun... aber... kannst du mich denn überhaupt nicht verstehen..? Es war immer... diese Mischung aus sauer sein.. weil du weg warst, traurig sein... weil du weg warst.. und dich so unfassbar doll vermissen..." Ich sah, dass ihr wieder die Tränen kamen. Sie schluckte schwer. „Ich wusste einfach nicht wohin mit mir... und er war auf einmal da... du...du hast mich ja nicht mal zurückgerufen... nicht einmal Lukas", sie began wieder zu weinen. „Ich habe tagelang nichts von dir gehört ... ich habe dir so viel Raum gegeben wie du wolltest... aber du musst doch auch verstehen, dass so gar nichts... einfach nichts zum festhalten ist..." Sie schaute mich an, die Tränen liefen ihr Gesicht hinunter. Ich wusste nicht was ich sagen soll. „Wieder nichts...", flüsterte sie und man sah ihr die Enttäuschung an. Ich räusperte mich und wollte etwas sagen, aber es kam nichts. „Gut... das sagt mehr als Worte..", sagte sie enttäuscht und nahm ihre Sachen. Sie wollte grade aufstehen. „Mir tut es auch leid", sagte  ich schließlich leise. Sie schaute mich wieder an. „Du ..hättest das mir doch einfach sagen können...", sagte ich. „Aber wie denn! Ich habe dich doch überhaupt nicht erreicht..!", erwiderte sie aufgebracht. Ich schaute nach unten. „Jetzt wenn du das so sagst.. klingt das so, als wäre ich der schlechteste Freund überhaupt gewesen...aber trotzdem geht fremdgehen einfach gar nicht..." „Ich wollte das auch gar nicht... ich würde es so gerne rückgängig machen..", sagte sie heiße, vom Weinen. „Kannst du aber nicht..." „Ich weiß.. und ich bereue nichts mehr", sagte sie leise. Ich schaute sie wieder an. Ich musste an Tim denken. Ich dachte daran, was er zu mir gesagt hat. Ich biss die Zähne wieder zusammen. Sie erhob langsam ihre Hand und legte sie an meine Wange. „Mach das nicht immer..", flüsterte sie, „lass mich nicht so deutlich wissen, wie sauer du bist..." Ich entspannte meinen Kiefer wieder. Ich schloss die Augen kurz und legte mein Gesicht in ihre Hand. Sie sagte nichts.. das passte mir auch gut. Ich schloss die Augen wieder. Sofort sah ich wieder Tim. Wie er mich anschaute. Was er zu mir sagte. Wie sehr seine Worte mich verletzten. Sofort spannte sich mein Kiefer wieder an. Auf einmal spürte ich ihre Lippen auf meinen. Ich war etwas überrascht, doch ließ mich auf den Kuss ein. Er war nicht besonders lang, doch trotzdem eine ziemlich große Überraschung. Ich öffnete meine Augen langsam wieder. Sie saß wieder wie vorher, mir gegenüber. Ich zog die Augenbrauen leicht zusammen. „Dein Lächeln ist so viel schöner als das...", sagte sie leise. Ich schaute sie weiter so an wie vorher. „Wenn du nicht willst, dass ich das nochmal mache, dann lächelst du jetzt... wenigstens ein letztes mal.. für mich", sagte sie. Ich hielt den Atem kurz an und zog die Augenbrauen nur noch weiter zusammen. Ich merkte, dass sie überlegte. Ich streckte die Arme aus, griff nach ihrer Taille und zog sie zu mir, auf meinen Schoß. Sie legte beide Arme um meinen Hals und begann mich zu küssen. Ich drückte sie leicht an mich und erwiderte den Kuss. Ich spürte, wie sie in meine Haare griff. Meine Hand wanderte von ihrer Hüfte zu ihrer Taille, dabei zog ich ihr Shirt etwas hoch. Ich wusste, wie ich meine Wut über Timi loswerden kann. Ich zog ihr Shirt aus und begann, Küsse auf ihrem Hals, am Schlüsselbein entlang zu verteilen.

//1010 Wörter
Die Zahl ist cool. Der Inhalt nicht so. Obwohl... bitte bringt mich von meinem Leyla-Lukas-Shipping-Trip ab. 😨😨😨Ich hätte nie gedacht, das ein Part mal so lang wird... aber ich wollte den Flow nicht unterbrechen 😂

Zusammen den Bach runter - Fin.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt