43. das richtige tun

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Der ältere Masannek-Bruder rollte spottend mit den Augen, ehe er sich aus Leons Halt befreite und ihn einige Schritte nach hinten schubste. "Du bist wirklich die Pest."

"Ja und du auch, deshalb sind wir ja Brüder."

Juna verkniff sich bei dem Gezanke der Masannek-Geschwister das Lachen und ein Blick zu Markus zeigte, dass es ihm genauso erging.

Es war erstaunlich wie weit sich das Band zwischen Leon und Marlon in den letzten Jahren entwickelt hatte. Natürlich gab es auch Tage an denen die beiden stritten und sich danach drei Tage lang nichteinmal mehr ansahen. Das waren die schlimmsten Trainingsstunden, da die Brüder sich dann vehement weigerten einander auch nur einen einzigen Pass zuzuspielen──Kindergarten (zumindest wenn man Juna fragte). Die Hauptsache war allerdings, dass egal wie oft sie miteinander zankten, sie am Ende des Tages immer aufeinander zählen konnten.

Immer.

"Aber jetzt mal im Ernst──", setzte der Anführer der Kerle erneut an, nachdem er einen Blick zu den Wölfen geworfen hatte, die sich bereits für den nächsten Wettkampf fertig gemacht hatten. "──ich will euch auf keinen Fall auseinander bringen, aber es sieht so aus, als würde das Revolvermännerelfmeterduell gleich losgehen und ich denke, dass es etwas unpraktisch wäre, wenn Markus Juna dabei immer noch im Arm hätte."

Nerv, der sich neben Leon geschlichen hatte, verschränkte nickend die Arme; seine Augen dabei völlig auf Markus fixiert. "Also ihr zwei Turteltauben, ihr habt den Chef gehört──gebt bescheid, wenn die Verlustängste zu groß werden."

"Halt die Klappe Nerv", höhnte Juna augenrollend.

"Also, du hast die Chefin gehört Kurzer──Mund zu, die Erwachsenen reden──", neckte Markus den jüngsten Kerl, bevor er sich erneut dem Anführer der Kerle zu wand. "──und nur noch einmal zum Verständnis, den Ball würde ich trotzdem halten. Unbezwingbar, schon vergessen?"

Leon schüttelte grinsend den Kopf, während er den Hof nach Vanessa absuchte. "Oh, das bezweifle ich auf keinen Fall, aber ich möchte lieber kein Risiko eingehen", sagte er. "Ich bin nicht den weiten Weg nach Ragnarök gefahren um zu verlieren."

Juna spottete: "Denkst du etwa wir sind das? Gewinnen ist unsere einzige Option, immerhin hab ich mir nicht das ganze letzte Jahr den Arsch abgerackert um als Verlierer nach Hause zu fahren."

"Sie hat recht Leon──", meldete sich Marlon ein weiteres Mal zu Wort, doch seine Augen waren nicht mehr auf seine Freunde, sondern erneut auf die Unbekannte fixiert, wobei er frustriert versuchte Augenkontakt mit ihr herzustellen. "──wir werden nicht verlieren."

Das schrille Pfeifen von Kojote Karl-Heinz hallte durch den Hof und signalisierte, dass das Revolvermännerelfmeterduell begann. Markus küsste Junas Scheitel, bevor er seinen Arm löste und zwei Bälle aus dem Ballkäfig holte; einen grauen und einen schwarzen. Er drehte sie kurz in seinen Händen, bevor er merkte, dass Giliad, der sich wohl seinen eigenen Ball ebenfalls nehmen wollte, ihm entgegen kam.

Er hob den Kopf und warf seinem Kontrahenten die graue Kugel in hohem Bogen zu. "Hier, der ist für dich", sagte er.

Leon, der den Platz neben seiner besten Freundin einnahm, ließ den Blick durch seine Mannschaft schweifen, die angespannt auf das Geschehen achtete. Er versetzte Juna einen leichten Stupser zwischen die Rippen und lächelte sie aufheiternd an. "Das packen wir!" Er wand seinen Blick zurück auf das Feld, wo die beiden Torhüter bereits ihre Positionen einnahmen und begann langsam zu klatschen. "──Markus!"

𝐏𝐑𝐈𝐍𝐂𝐄𝐒𝐒 | markus von theumerWhere stories live. Discover now