Ohne eine Antwort abzuwarten, geht er aus dem Bad direkt zum Schlafzimmer. Er dreht den Schlüssel einmal um. Sofort springen meine Katzen ihm entgegen und maunzen empört. Kurz darauf trippelt Tinka eingebildet an der Badtür vorbei, ohne mir einen Blick zu würdigen. Ich verdrehe nur die Augen und steige dann auch aus der Badewanne. Während das Wasser zurück in den Abfluss läuft, trockne ich mich ab und gehe dann mit einem Handtuch umwickelt in mein Schlafzimmer. Louis steht vor dem geöffneten Kleiderschrank und wühlt sich durch meine Klamotten. Schließlich hält er triumphierend einen schlichten Pullover, eine Jogginghose und frische Unterwäsche in die Luft. "Schön, dass du doch noch Kleidung besitzt, die mir passt", sagt er grinsend und lässt dann sein Handtuch fallen, um sich umzuziehen. Um nicht wieder in Verlegenheit zu geraten, wende ich mich schnell meinem Schrank zu, um für mich selbst Kleidung zu finden. Während Louis in die Küche geht, um sich um meine Katzen zu kümmern, ziehe ich mich eilig an und gehe dann zu ihm.

"Und was machen wir zwei Hübschen jetzt?", fragt Louis und stellt die Dose mit Katzenfutter beiseite, mit der er die kleinen Biester bis eben besänftigt hat. Er kommt zu mir und schlingt seine Arme um meine Taille. "Lou...", beginne ich zögerlich. Er sieht mich aufmerksam an und lockert seinen Griff etwas. "Hm?"
Ich blicke unsicher zur Seite und spiele mit meinem Pulloversaum. "Was ist los, Haz?", hakt Louis nach und sucht meinen Blick.
"Du also... ich frage mich nur, seit wann... also ich meine, früher hast du mich nie so oft umarmt...", nuschle ich. - "Ist es dir zu viel?", fragt Louis und will sofort seine Hände wegnehmen. Augenblicklich behalte ich ihn bei mir und schüttle den Kopf. "Nein, das ist es nicht. Aber... es ist mir nur aufgefallen", murmle ich. Dann überlege ich kurz und mache eine abwinkende Handbewegung. "Egal." Louis lächelt jedoch nur und zieht mich hinter sich her auf die Couch. Dort setze ich mich auf seinen Schoß und lege meinen Arm um seinen Nacken. Louis legt seine Hände an meine Hüfte und behält mich bei sich, während er mir einen kurzen Kuss gibt. "Du fragst also, warum ich so anhänglich bin?"

Ich nicke langsam.

Louis legt nachdenklich den Kopf schief. "Eigentlich... ich weiß es selbst nicht so genau..  Fakt ist, dass ich das ganze hier früher nicht genug geschätzt habe. Natürlich habe ich dich über alles geliebt, aber... ich war die ganze Zeit damit beschäftigt, damit klarzukommen, dass mein Interesse über das weibliche Geschlecht hinaus geht. Und außerdem..." Louis räuspert sich nachdenklich. - "...außerdem...?", frage ich vorsichtig, als er nach einigen Minuten immernoch nicht geantwortet hat. "Außerdem war ich zu versteift darauf, dich nicht überfordern zu wollen. Du weißt ja, ich... ich war früher alles andere als sexuell enthaltsam... keine Ahnung, wie ich das sagen soll, aber ich mochte Sex. Und gleichzeitig wusste ich, dass du nicht dazu bereit warst. Auch wenn ich dir das niemals zum Vorwurf machen würde, aber es war schwer für mich. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass du mich einfach nicht genug wolltest... Aber jetzt... ich habe kapiert, dass eine Beziehung viel mehr ist als Sex. Die Nähe zu dir bedeutet mir alles. Auch wenn es nur Blicke sind oder kleine Berührungen... sie gehen direkt ins Herz. Und deshalb... ja, ich denke, deshalb bin ich so anhänglich". Bei seinen letzten Sätzen wird Louis immer leiser, bis er schlussendlich verstummt und seinen Blick schüchtern auf seinen Schoß richtet.

"Och Louis", hauche ich und kuschle mich an ihn. "Ich liebe dich so sehr", flüstere ich. Louis lächelt glücklich und küsst meine Schläfe. "Ich liebe dich auch".

Schließlich steht Louis auf, holt die Gläser mit dem Wein und schaltet einen Film an.

Im Endeffekt läuft es jedoch darauf hinaus, dass wir beide unsere Hände nicht bei uns lassen können. Meine ist immer bei Louis und seine bei mir. Vielleicht ist es auch der Wein, der uns schließlich dazu verleitet, alles stehen und liegen zu lassen und unser Kuscheln ins Schlafzimmer zu verlagern. Kaum sind wir dort angekommen, drängt Louis mich zum Bett. Er dimmt etwas das Licht, dann klettert er zu mir und legt sich über mich. Seine Ellbogen stützt er links und rechts neben meinem Kopf ab und legt seine Lippen auf meine. Sofort erwidere ich den Kuss verlangend, doch genauso liebevoll. Schließlich bin ich es sogar, der seine Zunge in Louis' Mund gleiten lässt. Louis kommentiert das Ganze mit einem leisen Seufzen und streicht mit seiner Hand über meine Seite.

Irgendwann packt er meinen Pullover und zieht ihn mir über den Kopf. Er küsst sich an meinem Hals herab, saugt sich kurz fest und pustet etwas kalte Luft über die Stelle. Ich keuche leise auf, doch sofort halte ich mir die Hand vor den Mund. Louis stoppt in seiner Bewegung und nimmt meine Hand weg. "Lass das. Wenn du noch einmal deine Geräusche unterdrückst, mache ich das Licht aus und gehe schlafen", kündigt er grinsend an. Ich nicke hektisch, dann widmet er sich wieder meinem Oberkörper. Er küsste sich eine feuchte Spur bis hin zur Höhe meines Bauchnabels. Dann wandert er mit seinen Fingerspitzen zu dem Ansatz meiner V-Linie, die freiliegt und neckt mich etwas. "Hör auf damit. Das .... das ist gemein", seufze ich. Louis lacht jedoch nur. Er zieht seinen Pullover aus und legt sich wieder auf mich, sodass ich seine Haut auf meiner spüre. "Wir werden heute aber nicht weiter gehen", legt er bestimmend fest. Ich nicke sofort. Auch wenn ich in seinem Blick ein Bedauern erkennen kann, wäre das wirklich zu schnell für mich. Ich bin bereits jetzt erstaunt über mich selbst, wie schnell ich all das zulassen kann. Hätte mir das vor ein paar Tagen jemand gesagt, hätte ich ihm wohl einen Vogel gezeigt. Aber was Liebe so alles bewirken kann...

Louis rollt uns beide auf die Seite. Es ist ihm offensichtlich unangenehm, dass ihn das Ganze hier so anmacht. Denn wohlgemerkt, er trägt eine Jogginghose... und so ein elastischer Stoff verdeckt keine männliche Erregung.
Louis winkelt seine Beine etwas an, um sein Problem zu verstecken, doch es gelingt ihm nicht. Als er merkt, dass ich all das schon wahrgenommen habe, hält er beschämt seine Hände vor den Schritt und murmelt ein leises 'Sorry'. Ich lächle jedoch nur und lege meine Hand an seine Wange. "Es muss dir nicht leid tun. Ich weiß, dass du nicht möchtest, dass ich mich unwohl fühle, aber ich werde es dir schon sagen, wenn es soweit ist. Aber momentan ist alles perfekt", versichere ich. Louis' angespannte Miene beruhigt sich automatisch wieder.

Probehalber werfe ich einen vorsichtigen Blick in meinen Schritt. Und wer hätte es gedacht- es hat sich nichts getan. Wie sollte es auch anders sein...

"Wir bekommen das schon wieder hin", versichert Louis, der meinem Blick gefolgt ist. Ich nicke zögerlich. Langsam bezweifle ich, dass ich überhaupt wieder komplett gesund werde. Dafür gibt es einfach zu viele Baustellen.

Louis dreht sich wieder auf den Rücken und zieht mich halb auf ihn, sodass ich meinen Kopf bequem auf seiner Brust ablegen kann.

Ich streiche gedankenverloren über seine weiche Haut. Ich berühre seine Hand, seinen Arm, seine Brust und schließlich seinen Bauch. Meine Habd gleitet etwas an seine Taille. Plötzlich spüre ich jedoch eine komische Stelle. Es fühlt sich... merkwürdig an. So unpassend. Als würde es nicht dorthin gehören.
Ich richte mich etwas auf und betrachte die Stelle, die ich gerade berührt habe. Louis mustert mich verwirrt.
Meine Fingerspitzen gleiten über die Narbe an Louis' Seite. Es sieht fast so aus wie meine.

Auch wenn seine feiner ist, da das ganze wohl fachmännischer behandelt wurde als bei mir, ist die Narbe deutlich zu erkennen.

"Louis, was-"

Plötzlich richtet er sich erschrocken auf, reißt die Decke an sich und verdeckt die Narbe. "Das ist nichts", versichert er. Doch seine Mimik sagt etwas ganz Anderes.

Und dann macht es bei mir Klick.

"Louis, die Narbe... du...hattest du eine Nierentransplantation?"

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Das wurde mir langsam ein bisschen zu paradiesisch hier😋🤭

Sapphire blue eyes || Part 2 (Larry Stylinson)Where stories live. Discover now