🌠Kapitel 4🌠

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So stürmisch wie Keela nun wegläuft, so schnell kann Ronan gar nicht schauen und reagieren. Verdammt, er wollte sie doch gar nicht auslachen, sondern er hat wegen etwas anderem gelacht. Nur irgendwie scheint sie das in den falschen Hals bekommen zu haben. Schnell stellt er das Schild, wo darauf steht, dass er kurz nicht da ist, auf die Ablage seines Standes, dreht sich herum, schließt seinen Stand ab und macht sich auf die Suche nach Keela. Hoffentlich kann er sie finden, um das zu klären. Leider sucht er sie in der nächsten Viertelstunde vergeblich, denn sie ist nicht auffindbar. Zumindest denkt er das, bis er plötzlich ihre aufgebrachte Stimme aus einer der Seitengassen am Dublin Castle hört. Während er auf sie zusteuert, da kann er hören, wie sie »Lassen Sie mich vorbei« mit bebender Stimme sagt, und er beschleunigt seine Schritte. Kurz bevor er Keela erreicht hat, da rennt diese aber stockvoll in ihn rein, und als sie ihren Kopf anhebt, um ihn anzuschauen, sieht er, dass ihre Augen voller Angst sind und dass sie zittert. Er schlingt direkt seine starken Arme um sie, um ihr Sicherheit zu geben, und bemerkt, wie sich neben ihnen ein dunkel gekleideter Mann vorbeischleicht und sich dann schnell davonstielt.

Ronan dreht seinen Kopf nach rechts und ruft dem Typen sauer nach: »Ja, laufe besser weg. Weil wenn ich dich in die Finger bekomme, dann reden wir beide ein ernstes Wörtchen miteinander. Und noch eins, komme ihr nie wieder zu nahe«, ehe er sich wieder Keela zuwendet. Diese schluchzt nun leise, und sein Griff um sie verfestigt sich automatisch und er drückt sie sanft an seine Brust.

»Sssscchttt, was war denn los?«, fragt er sie leise und streichelt ihr, um sie zu beruhigen, über ihren Rücken. Nachdem Keela noch einmal aufgeschluchzt hat, hebt sie ihren Kopf an und schaut in seine besorgt dreinschauenden Augen.

»Ich, ich habe mich verlaufen und bin in dieser Sackgasse gelandet. Als ich mich umgedreht habe und wieder zurückwollte, da stand auf einmal dieser Typ vor mir und versperrte mir den Weg. Er grinste mich blöd an und lallte etwas von »Na du kommst ja passend«. Ich bekam Panik und sagte ihm, dass er mich vorbei und in Ruhe lassen soll. Während er dann auf mich zutorkelte, bin ich schnell an ihm vorbeigelaufen und ja, dann bin ich wieder in dich gelaufen«, erläutert Keela ihm, was gerade passiert ist.

»Ach, meine Schöne, warum bist du auch vor mir weggelaufen?«, fragt Ronan, hebt seine Hände an und streicht ihr mit seinen Daumen ihre Tränen von ihren Wangen, die aufgrund seiner zarten Berührung sofort zu glühen anfangen.

»Meine Schöne?«, fragt sie zögernd. »Wie meinst du das?«

»Keela bedeutet doch die Schöne, und der Name passt definitiv zu dir«, antwortet er, ehe er fortfährt. »Also warum bist du weggelaufen?«

Aufgrund seiner Aussage fehlen ihr kurz die Worte, weil das im Zusammenhang mit ihrem Namen noch keiner zu ihr gesagt hat. Sie räuspert sich aber kurz und sagt: »Nun, du hast mich aufgrund dessen, dass ich alleine an Weihnachten bin und dass ich einen Job als Einzelhandelskauffrau suche, ausgelacht, und das fand ich äußerst unpassend.«

Völlig für sie überraschend legt er infolge ihrer Worte seine linke Hand auf ihre rechte Wange. Diese beginnt direkt zu kribbeln, und ihre und seine Augen verhaken sich miteinander. Die Luft um sie herum beginnt heftig zu knistern und die Zeit scheint für einen kurzen Moment stillzustehen.

So lange, bis Ronan mit seinen Fingern liebevoll beginnt Keelas Wange zu streicheln und sie wieder im Hier und Jetzt sind. »Ja, das kam vielleicht etwas falsch rüber. Aber ich habe dich nicht ausgelacht. Ich habe eher darüber gelacht, weil ich an Weihnachten auch alleine bin und weil meine Eltern auch nach Schottland ausgewandert sind. Sprich das haben wir gemeinsam«, flüstert er.

Keela bekommt aufgrund seiner Äußerung große Augen. »Das ist nicht wahr, oder?«, fragt sie ihn ungläubig.

»Doch, das ist es. Und ich glaube immer mehr, dass es Schicksal ist, dass du vor zwei Tagen in mich gelaufen bist, und das mit dem Job hier. Keela, du hast mich seit deinem ersten Blick, der mir galt, aus deinen wunderschönen grünen Augen total fasziniert. Dazu noch deine schönen roten Haare und deine sexy Kurven. Und nicht zu verachten, dein liebevoller Charakter. Keela, du bist einfach der Wahnsinn, und auch wenn ich nicht an Wunder glaube, aber du bist definitiv eins, mein ganz persönliches Weihnachtswunder«, antwortet er, und sein Gesicht nähert sich langsam ihrem.

Wiederholt sprachlos starrt sie ihn an, weil sie nicht gedacht hätte, dass ein Traumtyp wie er sie anziehend findet.

»Hast du deine Sprache verloren?«, fragt er sie grinsend und stupst ihre Nase mit seiner an, woraufhin sie wieder ihre Stimme wiederfindet. »Oh Ronan, mir geht es nicht anders, weil auch ich dich total sexy finde«, entgegnet sie leise, weshalb er von einem Ohr zum anderen zu Grinsen beginnt.

»Na das trifft sich ja gut, denn du bist wieder in mich gerannt und du weißt, was das nun bedeutet, oder?«

Keela nickt. »Ja, es kostet nun was«, antwortert sie schüchtern.

»Ganz genau. Was hältst du davon, wenn wir den Stand aufräumen und danach zusammen Weihnachten verbringen? Also nur wenn du das möchtest, natürlich«, erwidert er und fängt ihren Blick wieder mit dem seinen ein.

»Das klingt wundervoll. Dann können wir ein paar Weihnachtsfilme vor dem TV schauen«, antwortet sie ihm grinsend.

»Hm, ich hatte da eigentlich an etwas anderes gedacht, und zwar eher an das«, sagt er rau und im nächsten Augenblick spürt Keela seine weichen Lippen auf den ihren. Diese bewegen sich in sofortigem Einklang mit ihren, und sie seufzt leise in den Kuss hinein, schließt ihre Augen und drückt sich ganz eng an ihn. Das Blut rauscht ihr wie in Lichtgeschwindigkeit durch ihren Körper und ihr Herz beginnt so heftig gegen ihre Brust zu hämmern, dass ihre Knie aufgrund dessen, was gerade passiert, weich werden. Sie schlingt, da sie fürchtet, vor Glücksgefühlen gleich umzukippen, ihre Arme um seinen Hals und hält Ronan nur noch mehr fest. Ronan legt indessen seine Hände auf ihren Rücken und drückt sie noch dichter an sich. Er intensiviert sogleich den Kuss, indem er mit seiner Zungenspitze ihre Unterlippe anstupst und somit um Einlass bittet. Diesen gewährt sie ihm nur zu gerne und öffnet ihren Mund leicht. Als seine Zunge zwischen ihren Lippen hindurchschlüpft und dabei auf ihre trifft, da muss sie sich ein weiteres Aufseufzen unterdrücken. Stattdessen beginnen ihre Zungen einen erotischen, elektrisierenden Tanz miteinander, und Keela gräbt ihre Finger in seine Haare. Sie fühlen sich genauso weich an, wie sie es sich vorgestellt hat. Keela wünscht sich, dieser Moment würde nie enden, und gibt sich diesem Kuss völlig hin.

Da sie hinter sich aber auf einmal Stimmen wahrnehmen, lösen sie sich schneller, als ihnen lieb ist, schwer atmend voneinander, und Ronan legt seine Stirn auf ihre.

»Der Kuss war ein guter Anfang, also kommst du mit zu mir? Ich würde gerne da weiter machen, wo wir eben aufgehört haben«, sagt er heiser und Keela durchflutet ein noch stärkeres Glücksgefühl als eben schon.

»Wer sagt denn, dass du nicht mit zu mir kommst?«, fragt sie ihn neckend und leckt sich mit ihrer Zunge über den vom Kuss noch prickelnden Mund.

Er löst seine Stirn von ihrer und sein Blick huscht kurz zu ihren Lippen, die durch ihren Kuss feucht schimmern, ehe er ihr wieder in ihre nun leuchtenden grünen Augen schaut. »Mir ist es völlig egal, ob wir bei dir oder bei mir sind. Hauptsache, wir sind heute zusammen. Und wir schauen, was sich daraus entwickelt, meine Schöne«, entgegnet er rau und legt nochmals seine Lippen auf ihre, um sie wieder ganz nah zu spüren.

Was sich aus einer zufälligen Begegnung alles ergeben kann, ist echt manchmal Schicksal. Rein zufällig ist Keela an Weihnachten doch nicht mehr alleine und lernt dazu auch noch einen atemberaubenden Mann kennen. Weihnachtswunder gibt es doch, denkt sie, erwidert den Kuss und weiß, dass Ronan ihr ganz persönliches Weihnachtswunder ist, das Keela daran glauben lässt, dass es wunderbare Begebenheiten wirklich zu geben scheint.

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Christmas miracles do exist Where stories live. Discover now