34 || Einfacher gesagt als getan

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In meinem Aufenthalt hier, durfte ich eigentlich ziemlich frei sein, was die Körperliche Pflege betrifft. Das einzige was ich tun musste war, ihm mitzuteilen wo ich bin. Harold war beim Thema Pflege ziemlich aufmerksam und stellte meistens sicher, dass ich so ziemlich das nötigste was den Frauenbedarf ausmachte, zur Verfügung stellte. Und ich konnte ihm nicht dankbarer dafür sein. Ich denke ich wäre vor Scham im Boden versunken wenn ich gezwungen gewesen wäre, ihm darum zu bitten.

„Harold i-ich weiss nicht ob-"

„Ich werde euch helfen MyLady" sprach er dazwischen und legte meine Hand seine linke, damit wir beide die

Badekugel umfassten. Ich sah es in seinen Augen, dass er mir wirklich helfen würde und wollte, doch ich schämte mich so sehr... Allein der Gedanke, dass er noch mehr von meinem Körper zu Gesicht bekommen würde...

„Ich, ich kann nicht- ich-" Mein Kopf senkte sich wie von selbst, nachdem ich merkte, dass ich keinen richtigen Satz bilden konnte. Ich wollte Harold wirklich nicht kränken, aber ich wollte auch nicht, dass er noch mehr von meiner Haut zu sehen bekam.

„Avery, ihr müsst euch doch nicht schämen. Glaubt mir, ihr müsst euch wirklich nicht..."

Versuchte er mich zu ermutigen und hob mein Kinn etwas damit ich wieder in seine moosgrünen Augen schauen konnte. Ich merkte wie ich ab seiner sanften Art schwach wurde und schlussendlich mich geschlagen gab.

„Okay" flüsterte ich und zwang mich ein Lächeln auf die Lippen zu setzen.

Man konnte förmlich sehen, wie Harolds Augen aufleuchteten. Und vielleicht, sollte ich ihm genau das zeigen, ihm das Gefühl vermitteln, dass ich ihm Vertraute. Nach all dem was er für mich in den letzten Wochen auf die Beine gestellt hat, und nachdem er buchstäblich mein Leben gerettet hat, könnte auch ich mal über meinen Schatten springen.

Für ihn.

Er gab mir die Badekugel und legte die weiche Bettdecke beiseite, bevor er sich erhob und seinen Unterarm unter meine angewinkelten Beine schlang. Seinen anderen Arm legte er auf meinen Rücken und machte die Andeutung mich an seiner Schulter festzuhalten. Sofort fühlte ich die Wärme und ein Kribbeln, welches sich auf den stellen ausbreitete wo seine Haut mit meiner in Kontakt kam. Mein Rücken tat zwar immer noch etwas weh, doch ich musste zugeben, es tat gut mal aus der üblichen Position zu entschwinden.

Ich spürte seine starken Arme welche mich zum naheliegenden Badezimmer trugen und fühlte gleichzeitig wie seine Brust sich hob und senkte. Es kam mir überhaupt nicht vor, als würde es ihm jegliche Anstrengung verursachen, mich zu tragen. Aber das war ja nichts neues mehr...

Die Badezimmertür öffnete sich dank Harold von alleine und ich sah wie er das Bad bereits vorbereitet hatte. Das ist er also machen gegangen.... Dachte ich mir.

Mein Blick schweifte über das Bad, in welchem bereits Schaum vorhanden war, ja es quoll beinahe heraus. Gott, wie ich das liebte. Unbewusst hob ich meine Mundwinkel, als ich weitere Details im Badezimmer wahrnahm.

Harold blieb kurz stehen, nachdem er mein Lächeln erblickte.

„Sieht einladend aus, habe ich recht?" raute er in meine Haare worauf ich ein Nicken von mir gab. Kurz darauf liess er mich langsam auf meine Beine. Dies war das erste Mal seit Tagen, dass ich wieder auf meinen Füssen stehen konnte. Ich biss mir auf die Lippen, denn ein kleiner Schmerz breitete sich in meine Rückenregion aus. Doch ich versuchte es auszuhalten und mir nichts anmerken zu lassen.

„Alles in Ordnung Avery?" fragte er und hielt mich bewusst noch unter meinen Armen fest.

„J-Ja" erwiderte ich und blickte zu Boden. Doch schnell wurde mir bewusst, dass ich noch nicht soweit war, spätestens nachdem Harold kurz von mir abliess um nach einem Verband zu greifen. Der Schmerz wurde immer wie stärker da der Rücken durch das Stehen beglastet wurde. Ich hielt mich am Waschbeckenrand fest um trotzdem noch stehen bleiben zu können, doch Harold merkte meine Mühe mit der ich kämpfte, und fing mich sofort wieder unter den Armen auf.

SixteenWhere stories live. Discover now