34 || Einfacher gesagt als getan

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Ich meine, Harold hat mich ja aus irgendeinem Grund entführt oder bessergesagt gekauft.

Die Vampire suchen ja genau deswegen eine Frau, und ich, ich hab dies nun nicht mehr.

Obwohl Harold niemals, wirklich nie ein sterbens Wort darüber verloren hatte, dass ich gezwungen wäre, es ihm zu zeigen. Und jetzt wo ich darüber nachdenke, er hatte allgemein nie Interesse daran gefunden es sich mal anzusehen. Nicht mal am Anfang, damals, wenn ich hierhergekommen bin. Er hatte es diesbezüglich also noch nie gesehen.

Harold schien dies anscheinend nicht wirklich zu interessieren oder stören, was für mich natürlich bis jetzt und besonders ab nun ein riesen Vorteil ist.

Denn falls er es mal sehen möchte, kann ich ihm nichts mehr anbieten. Ich wär wertlos, eine Verschwendung des Geldes welcher er für mich bezahlen musste...

Ein Funken Hoffnung liess mich aber glauben, dass er mich nicht wegen meinem Zeichen von zuhause weggerissen hatte. Harold ist allgemein nicht wie die anderen Vampire, und nun weckt er mit dieser Geste, noch weitere Mysterien in sich auf. Ich blickte bei ihm einfach nicht mehr durch...

Ich sollte mich am beste einfach damit abfinden, dass ich einige von Harold Geheimnissen wahrscheinlich niemals erfahren werde.

„Man vermisst Dinge erst, wenn sie nicht mehr da sind. Habe ich recht?"

Mein Kopf schoss hoch, als ich seine Stimme hörte.

Harold stand am Türrahmen und betrachtete kurz meine Schulter, kurz bevor sein Blick den meinen auffing. Ich blieb wie paralysiert in meine Position, als ich ihm dabei zusah, wie er einige Schritte auf das Bett zukam. Ich war sprachlos, ich wusste nicht was ich antworten sollte, da ich die Situation nicht einschätzen konnte. Harolds Antlitz zeigte keinerlei Expressionen was es mir nicht gerade vereinfachte. Also entschied ich einfach den Mund zu halten und abwarten was sein nächster Schachzug sein würde.

Ich betete, dass er nicht weiter in das Thema eingehen würde.

Harold machte sich auf dem Weg zum Bett und sass kurzerhand auch wieder neben mir. Ich sah, dass er etwas in seiner linken Hand hielt, wagte es aber nicht irgendwas zu sagen. Ich fühlte wie er den weichen Stoff meines Nachtgewandes in die Finger nahm und meine Schulter wieder zudeckte. Sichtlich überrascht von seiner Handlung hob ich meinen Blick wieder.

Einen Moment lang sagte er einfach nichts, als er plötzlich seine linke Hand hinter seinen Rücken hervorhob. In seiner grossen Hand lag eine hellblaue runde Kugel. Ich schaute ihn fragend an. Meine Lippen trennten sich bereits, als ich kurz davor war ihm zu fragen was das Ding sein mag, und somit das Thema zu wechseln um es endgültig zu untermauern.

„Badezeit"

Meine Augenbrauen zogen sich vor Überraschung hoch.

„Was- w-wie bitte?" fragte ich, da ich sowas von verwirrt über seine plötzlich gutgelaunte Stimmung war.

„Ihr hattet gestern den Wunsch, euch waschen zu dürfen und nun gewähre ich euch diesen Wunsch"

Ich schluckte schwer.

Ja, das Haus was von aussen und eigentlich auch von innen ziemlich alt aussah, hatte ziemlich viele Badezimmer und Bäder, sogar eine alte Dusche besass er. Was mich wirklich verwunderte, denn ist ja nicht wirklich üblich in so einer alten Villa. Allerdings sah diese Dusche etwas neuer aus, als die Bäder und den anderen zwei Badezimmer. Ich kann mir gut vorstellen, dass Harold diese im Verlauf der Zeit einfach mal eingebaut hatte. Es würde mich nicht wundern, wenn er auch darüber irgendein Fachwissen besitz.

Doch zu meiner Gestrigen Bitte, gehörte eigentlich bloss der Wunsch, mich selbst mal etwas frisch machen zu dürfen. Ich hätte es irgendwie geschafft mich kurz aufrichten zu können, und wenn's sein musste eben auch mit seiner Hilfe.

SixteenWhere stories live. Discover now