1. Endorphine

21 0 0
                                    

Wenn man mich sieht, sieht man ein großes schlankes Mädchen.
Ein Mädchen mit müden Augen, eine alternativen
Style und mit schwarz roten kurzen Locken.
Ein Phänomen was man heutzutage nicht so selten sieht.
Man sieht mich draußen mit meinen Freunden etwas trinken und auf Partys gehen.

Doch keiner kann durch diese gut, über die Jahre, aufgebaute Fassade sehen, weil niemand meine kaputt Seele kennt.
Und das mit grade mal 18 Jahren.

Aber in diesem Moment ist in meinem Kopf kein Platz für solche Gedanken, da die Musik ihn komplett ausfüllt.
Durchgeschwitzt tanze ich in einem alten Bunker zu lauten Bässen. Er ist mitten in einem Wald, sprich die Polizei wird hier nicht so schnell auftauchen.
Mein schwarzes, lockeres Raveoutfit bewegt sich mit meinem Körper in einem schnellen Tempo.
Mit Augen geschlossen stehe ich ganz vorne vor dem DJ und lasse mich komplett auf die Musik ein.

Nach mehrerrn Stunden schlängel ich mich durch die Menge in den hinteren Teil des Bunkers, um mir eine kurze Verschnaufpause zu genehmigen.
Ich ging an meine Tasche die hinten an der Wand stand um mir eine Zigarette und mein Wasser raus zu holen.
Als ich mitten in der Nacht in der erfrischende Kälte des Waldes stand, atmete ich auf.
Ich spürte wie die übermächtige Ausschüttung der Endorphine nach ließ, da die Rauschmittel an Wirkung verloren.
Während ich mir meine Zigarette anzünde, blicke ich in Gedanken versunken in die Himmelfetzen die zwischen den Baumkronen sichtbar sind.

Eine Minute verging bis ich mich wieder meiner Zigarette zuwand und mich beeilte um wieder rein zu können.
Als ich plötzlich eine and auf meiner Schulter spürte, zuckte ich zusammen.
Als ich mich umdrehte konnte ich, trotz des schwachen Lichts der Lichterketten zwischen den Bäumen, eine große und gut gebaute Silhouette ausmachen.
Diese gehörte zu einer rauen und tiefen Stimme die mich fragte:" Sag mal könnte ich bitte ein Schluck von deinem Wasser haben? Meins haben meine Freunde leider umgekippt."

Da ich generell nicht gut mit Fremden reden kann und dazu seine Aura so stark war, nickte ich nur stumm und hielt ihm meine Flasche hin.

"Vielen Dank, kleine.", sagte er und ich konnte seine Blicke auf mir fühlen, während ich den Boden anstarrte und nervös werde.
Als er mir meine Flasche zurück gab, lehnte er sich zu mir vor.
Als mir ein betörender Duft in die Nase stieg, schämte ich mich grade zu dafür wie durchgeschwitz und durcheinander ich vom Tanzen war.
Als er neben meinem Ohr stoppte, hauchte er:"Wenn du willst kannst du in 2 Tagen zu eine großen Teckno Party kommen, wie ich gesehen habe kannst du echt gut tanzen. Du würdest da perfekt hin passen und wir Raver müssen ja zusammen halten."

Ich stand noch mehrere Minuten wie angewurzelt stehen und versuchte zu verstehen was grade passiert ist.
Ich öffnete meine Hand in der er ein kleinen Zettel gelegt hatte.
Ich ging näher an eine der Lichtquellen um erkennen zu können was darauf steht.

'21 Uhr,   XXXXXX Straße 15'

Nachdem er mir den in die Hand gedrückt, hat mit den Worten "Überleg es dir", ist er mit einem selbstbewussten Lächeln zurück in den Bunker gegangen.
*Was war das denn!? Wie konnte ich mich so einschüchtern lassen? Idiotin!!!*

Ich schüttelte denn Kopf um ein bisschen Klarheit zu bekommen und sah auf meine Armbanduhr.
Sie zeigte eine Zeit an die mich erschrecken ließ.
Es war 5.27 Uhr und ich muss um 12 Uhr, ausgeschlafen, im Studio sein für eine Kundin.
Ich trat schnell meine Zigarette aus und eilte nach drinnen um meine Tasche zu holen.
Als ich draußen auf mein Motorrad stieg und den Helm aufsetzte, drehte ich mich noch einmal um.
Ich schüttelte den Kopf und fuhr los.

Als ich endlich Zuhause angekommen bin, zog ich mich aus und stellte mich unter die Dusche.
Während mir das Wasser heiß auf mich rauf regnete, schloss ich die Augen und hatte sofort das Bild des Mannes im Kopf.
Mich überkam kribbelndes Gefühl und ich fuhr langsam mit meinen Händen über meinen Körper, bis ich an der Innenseite meiner Oberschenkel angelangt bin.
Langsam streiche ich zwischen meinen Beinen entlang und....

Ich riss die Augen auf und stemmte meine Hände gegen die Wand.
Ich war geschockt von dem was ich fast getan hätte.
Normalerweise lasse ich nie Menschen an mich ran wodurch ich sexuell auch eher inaktiv bin.
Wie kann ein Fremdermann so ein Gefühl von Lust in mir auslösen.

Als ich aus der Dusche kam trocknete ich mich schnell ab und machte mich fertig dafür ins Bett zu gehen.
Ich warf mich auf mein Bett und starrte an die Decke. Meine Gedanken rasten.
Ich setzte mich ruckartig auf, ging zu meiner Tasche und fing an in ihr rumzuwühlen.

*Wo hab ich nur diesen verdammten Zettel hingepackt!?*

Als ich ihn fand, stand ich auf und und pinnte ihn an meinen Kalender.
Ich musste ihn wiedersehen um dieses Gefühl zu verstehen, um es zu erkunden....

....oder es zu verstummen bringen.

Heavy HeartWhere stories live. Discover now