Kapitel 23

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Rikus Sicht

Ich lag bei Osmo im Wohnzimmer auf der Couch und starrte an die Decke, an schlaf war gar nicht erst zu denken, zu groß war meine Angst, das ich Tarja nie wieder sehen würde! Ich drehte mich auf die Seite und sah aus dem Fenster. Wieso tat man mir das an? Wer kann zu so etwas fähig sein?! Ich hatte ehrlich gesagt, keine Ahnung! Ich drehte mich wieder auf den Rücken, als kurz darauf mein Handy aufleuchtete. Verwirrt richtete ich mich auf und öffnete die Nachricht, die mir gerade geschickt wurde. Laut keuchte ich auf, als ich mir das Video an sah. Tarja saß halb bewusstlos gefesselt auf einem Stuhl, überall war Blut zu sehen und im Hintergrund hörte man eine Person grimmig lachen. "Ich... Nein... Osmooo!" Brüllte ich und spürte die Tränen auf meinen Wangen. Schwankend stand ich auf und taumelte durchs Wohnzimmer, als Osmo kurz darauf ins Wohnzimmer gestürmt kam und mich fragend ansah. "Rick, was ist passiert?!" Er legte seine Hände auf meine Schulter und sah mir direkt in die Augen, aber mein Hals war wie zugeschnürt, ich bekam keine Luft mehr und sackte kurz darauf zu Boden. "Hey Rick, mach keinen Scheiß!" Ich sah erneut zu Osmo und reichte ihm mein Handy, damit auch er sich das Video ansehen konnte. "Scheiße Riku, wir müssen das Video der Polizei zeigen!" Ich starrte ihn an, war aber immer noch unfähig einen Ton von mir zu geben. Osmo setzte sich neben mich und zog mich in seine Arme. Er drückte mich an sich und Strich immer wieder beruhigend über meinen Rücken. "Rick... Ich rufe jetzt Samu an, damit er vorbei kommt!" Osmo stand auf, verließ das Wohnzimmer und kam nach ein paar Minuten wieder zurück. "Sie wird sterben, Osmo..." schluchzte ich und sah ihn an. Osmo setzte sich wieder neben mich und zog mich wieder in seine Arme. "Das wird sie nicht und das weißt du auch!" Er wiegte mich wie ein Kleindkind hin und her, aber ich konnte mich nicht beruhigen. "Tarja wird zu dir zurück kommen, hast du gehört?!" Ich nickte, schüttelte aber kurz darauf den Kopf. Wie sollte ein Mensch so etwas überleben können? "Wer macht so etwas?" Ich löste mich ein wenig und sah Osmo fragend an, aber er konnte nur mit den Schultern zucken. "Ich weiß es nicht, aber ich denke das sie stark ist und zu dir zurück kommen wird!" Leise seufzend sah ich auf meinen Display, das ein Foto von mir und Tarja auf der Fähre zeigte.
Es dauerte nicht lange, da klingelte es bei Osmo Sturm, erschrocken sah ich Richtung Tür, war aber unfähig mich zu bewegen. "Samu, ein Glück Riku sitzt im Wohnzimmer, ich kann ihn einfach nicht beruhigen!" Mein bester Freund kam ins Wohnzimmer gelaufen und setzte sich neben mich auf den Boden, auf dem ich immer noch saß. Ohne ein Wort zog er mich in seine Arme und presste mich fest an sich. "Sie haben Tari in ihrer Gewalt..." Platzte es aus mir heraus und Tränen schossen mir in die Augen. "Riku hat ein Video bekommen, das solltest du dir ansehen!" Hörte ich Osmo sagen, ich atmete tief durch bevor ich meinen besten Freund mein Handy reichte. Ich musste schlucken und hielt mir die Ohren zu, als ich hörte wie diese Person wieder los lachte. "Stell das ab! Bitte Samu..." Ich stand auf, riss ihm das Handy aus der Hand und warf es mit voller Wucht gegen die Wand, danach ließ ich mich an der Wand nach unter rutschen und versteckte mein Gesicht hinter meinen Händen. Erneut spürte ich, wie mir jemand die Arme um mich legte. "Riku, wir müssen daran glauben, das Tarja zurück kommt..." Hörte ich Shelly neben mir schluchzen und nahm sie kurz darauf in den Arm. Wir hielten uns fest umklammert und konnten beide nicht aufhören zu weinen. Samu seufzte leise, stand auf und lief zu meinem Handy. "Du kannst von Glück reden, das nur der Display kaputt ist!" Kurz sah ich meinen besten Freund an, hatte aber keine lust mit ihm darüber zu diskutieren. "Samu hat recht, wir sollten damit zur Polizei gehen, vielleicht können sie irgendwas heraus finden, oder irgendwie zurück verfolgen!" Ich seufzte leise und lehnte meinen Kopf an die Wand, mittlerweile drehte sich alles um mich herum, was diese ganze scheiße nicht gerade einfacher machte! Shelly legte ihren Kopf auf meine Brust und atmete tief durch. "Es ist alles meine Schuld, hätte ich das mit euch beiden nur akzeptiert, dann wäre meine Schwester noch hier..." Müde sah ich zu ihr herunter und schüttelte den Kopf. "Das ist nicht wahr! Deine Schwester liebt dich auch wenn ihr euch gestritten habt... Du bist nicht schuld!" Flüsterte ich und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Weißt du... Wenn ihr etwas passiert... Ich könnte niemals wieder glücklich werden!" Leise seufzend lehnte ich meinen Kopf wieder an die Wand  und schloss meine Augen. "Ich auch nicht..." Flüsterte ich und spürte die Tränen auf meinen Wangen.

Wenn das Schicksal auf zwei Herzen trifft Where stories live. Discover now