Chapter 0: Welcome Home

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Wer er war? Unwichtig! Sein Name? Unwichtig! Seine Herkunft? Unwichtig! Das einzige, was zählte, war das hier und jetzt.
Ein regnerischen Tag nach dem anderen verging. Keiner wusste, was als nächstes passieren würde, ganz im Gegenteil. Sie hatten sogar Angst vor der nahen Zukunft.

Wir schreiben das Jahr 2058. Die Welt hatte sich in eine einzige Gefahrenwüste verwandelt. Durch zu viel Atomaren Sprengstoff war der Großteil der Menschheit umgekommen. Die Klimaerwärmung hatte auch ihren Teil dazu beigetragen. Einige sagen sogar, die Natur hole sich alles zurück. Doch an Gott, glaub hier keiner mehr, und wenn es einen geben würde, wäre er längst von dieser Welt verschwunden.
Die Menschen, die noch übrig waren, waren egoistisch. Sie sammelten sich in Bündnissen und machten die Straßen unsicher. Die wenigen, die noch ein kleines Fünkchen Vernunft besaßen, lebten unter dem Schutz, solcher Bündnisse. Eine Distopie eben, besser beschreibbar mit dem Wort Anarchie!

Tock, tock, tock.
Die schwere Tür der Millers bebte. Es wurde zu fest gegen sie geschlagen - Mal wieder. Die alte Dame, die dieses kleine Apartment in schuss hielt stürmte aus ihrem Sessel. Sie wusste, dass es vorbei wäre, wenn sie sich nicht beeilte. Heute war Zahltag. Besser gesagt wurden heute die Steuern eingetrieben. Im Flur, hinter einer alten Komode lag ein Briefumschlag, in dem Frau Miller ihr Geld aufbewahrte. Sie öffnete es so sorgfältig, als hätte sie dort ihr Leben drin. Im Endeffekt war es auch so. "Geld regiert die Welt", murmelte sie vor sich hin. Sie zog sanft einen 100 Dollar Schein aus dem Umschlag, faltete ihn sorgfältig wieder zu und legte ihn vorsichtig zurück hinter die Komode.
Poch, poch, poch.
Dieses Mal noch lauter als zuvor. "Ich bin gleich da", schrie die alte Dame so laut sie konnte. Vorsichtig, wie immer ging sie auf die Tür zu. Es könnte jederzeit einfach so sein, dass es ein Bandit war. Er würde sie vermutlich kaltblütig abstechen, doch das wollte sie gewiss nicht. Noch nicht. Vorsichtig schaute sie durch den Türspion, den sie zum Glück hatte einbauen lassen. Niemand war zusehen. Sie traute sich erst nicht, doch entschied sich dann trotzdem nachzugucken. Vorsichtig öffnete sie die Tür. Sie traute ihren Augen nicht. Ein Kind, Grade Mal 1 Jahr alt lag in einem Körbchen vor ihrer Haustür. Schnell holte sie es hinein.
Normalerweise würde sie nicht einfach wildfremde Kinder bei sich reinlassen. Sie hatte viel zu viel Angst dazu. Doch jetzt war nicht normalerweise. Das Kind schlief, was zu ihrem Vorteil war. Sie musste es verstecken. Schnell fand sie einen Platz unter dem Sessel, in welchem sie zuvor gesessen hatte. Er war von unten hohl, nur von hinter offen und die Öffnung wurde von einem Tuch verdeckt. Wieder war sie so vorsichtig, als sei es ihr Beruf.
Poch, poch, poch.
Es hämmerte erneut an der Tür. Von draußen waren verschwommen ein paar mehr oder weniger leere Drohungen zu hören. Diesmal wusste sie, wer vor der Tür war. Der Steuereintreiber war heute ungewohnt spät dran, doch sie fragte sich nicht weiter warum. Nun stand sie wieder vor der Tür. Sie konnte nur hoffen, das dass Baby nicht schreien würde. Sie öffnete die Tür. "Ms. Miller",  sprach die vertraute Stimmer zu ihr. Ohne ein Wort zu erwidern, zog sie die hundert Dollar aus ihrer Hosentasche und streckte sie ihm hin.
"Möchten sie mich denn nicht reinbitten, Ms. Miller?"
"Ich bin beschäftigt!", entgegnete sie kühl.
"Und mit was, wenn ich fragen darf?"
"Das geht dich einen feuchten Dreck an! Du hast was du willst, also geh!" Sie fuchtelte aufdringlich mit dem 100 Dollar Schein Rum. Der junge Mann an ihrer Türschwelle nahm ihn ihr ab.
"Einen schönen Abend noch", sagte er während er hässliche grinste. Frau Miller schlug dir Tür zu. Sie war ihn nur so schnell losgeworden, weil er unter Zeitdruck war. Normalerweise war der Junger Herr viel gesprächiger, aber nicht sonderlich netter. Sie atmete tief ein und wieder aus. Einen Monat hätte sie jetzt erst Mal Ruhe. Und dann, viel ihr das Baby wieder ein.

Fortsetzung folgt

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⏰ Last updated: Oct 31, 2021 ⏰

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