16. das ist ein wort

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Sie hatten aus ihren Fehlern gelernt und würden nicht mehr lügen. Eigentlich hatten sie gehofft, dass Juna von selbst zu ihnen zurückkommt, allerdings warteten sie vergeblich. Ihr zweiter Plan war, dass Vanessa sie zurückholen könnte, aber sie schafften es nicht einmal das Butz Mädchen wieder ins Team zu bringen.

Nachdem Leon bei einer ihrer Besprechungen einfach abgehauen war, beschlossen die restlichen Kerle zu Juna zu fahren und die Sache in Ordnung zu bringen.

Markus stützte seine Unterarme auf das Lenkrad seines Fahrrades und hob grinsend eine Augenbraue: "Na Prinzessin, hast du uns vermisst?"

Juna's Kopf schnellte erschrocken zurück. Der Ball war ein weiteres Mal am Garagentor abgeprallt und rollte durch ihre Unaufmerksamkeit nun an Juna vorbei. Als sie realisierte wer genau vor ihr stand verschränkte sie die Arme vor der Brust und spottet: "Was wollt ihr hier?"

"Mit dir reden", legte Deniz sanft offen, als er seiner besten Freundin ein Lächeln anbot, das sie nicht erwiderte.

"Ach, was du nicht sagst."

"Bitte Juna, hör uns zu!", bat Maxi. "Wir wollen, dass du zurück kommst."

"Wieso?", fragte das Mädchen defensiv. "Weil Vanessa sonst nicht wieder kommt und ihr am Samstag verliert?"

"Nein, weil du unsere Freundin bist."

"Und weil es ohne dich nicht dasselbe ist", erklärte Juli und rückte seine Mütze zurecht.

"Ja, weil ihr eure Köpfe zur Abwechslung mal anstrengen müsst." Juna schüttelte den Kopf. "Ich war immer nur das Mittel zum Zweck."

Darauf wollte und konnte keiner der Jungen etwas sagen. Schon Joachim, Leon's und Marlon's Vater, hatte ihnen gesagt, dass es wesentlich schwieriger werden würde Juna zurückzubringen, da sie sie praktisch ausgenutzt hatten. Die Kerle konnten zwar sagen, dass sie es nicht bemerkt hätten, aber das wäre gelogen, da sie sich völlig im Klaren darüber waren und nichts dagegen getan hatten. Aber sie waren Kinder und Kinder lernten doch noch ... oder?

"Hast du deswegen nicht von selbst gefragt ob du in die Mannschaft einsteigen darfst?" Der von Theumer Junge runzelte nachdenklich die Stirn. "Du wolltest nicht, dass du ins Team kommst weil du uns geholfen hast, sondern ..."

"Sondern, weil du dir deinen Platz durch deine Leistung verdient hast", realisierte Marlon, der an Markus Gedankengang anknüpfte.

Kurz war es still und mehr als Verkehrsgeräusche und das Zwitschern der Vögel war nicht zu hören. Dann ertönte plötzlich eine Stimme, mit der Juna auf keinen Fall gerechnet hatte.

Hinter den anderen Mitgliedern der wilden Kerle kam Leon hervor und anstatt seiner genervten Grimasse, hatte er ein ehrliches, kleines Lächeln im Gesicht. "Aber dazu haben wir dir nie eine Chance gegeben und dafür möchten wir uns entschuldigen ... möchte ich mich entschuldigen. Ich dachte, dass ich weiß wie eine Mannschaft funktioniert - stellt sich heraus, dass ich alles falsch gemacht habe, was man falsch machen kann."

Ein unbewusstes Lächeln schlich sich auf die Lippen der ehemaligen Bogenschützin. Sie konnte nicht abstreiten, dass das was Leon zu ihr sagte ihr viel bedeutete. Besonders deshalb, weil sie wusste, wie schwer es dem Torjäger viel zuzugeben, dass er unrecht hatte. Es war eine Sache einen Fehler zu machen, aber eine andere mutig genug zu sein und ihn sich einzugestehen.

Deniz trat einen Schritt auf das verrostete Gartentor zu. "Außerdem möchten wir uns dafür bedanken, dass du immer den Kopf für uns hingehalten hast."

"Dafür, dass du uns hilfst, auch wenn du dich dadurch selbst in die Schusslinie bringst", sprach Maxi. "Wir konnten immer auf dich zählen."

"Auch, wenn wir es vielleicht nicht verdient haben", warf Marlon ein. "Du hast es trotzdem gemacht."

𝐏𝐑𝐈𝐍𝐂𝐄𝐒𝐒 | markus von theumerWhere stories live. Discover now