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Das Tempo des Zuges verlangsamt sich und ich kann den Lärm des Bahnhofs schon wahrnehmen.
Na toll, ich hasse diesen Großstadtlärm. Ich verziehe das Gesicht und drehe mich wieder zu Tylor um, welcher mich belustigt ansieht.
"Na, mag das Prinzesschen die Großstadt nicht?"
"Die Stadt ist zu laut und zu hektisch, das ist alles."
"Ach komm, wir machen uns jetzt ein paar schöne Tage in dieser hektischen Stadt, mach Party und danach musst du nie wieder ein Wort mit mir reden, einverstanden?"
"Wer hat gesagt, dass ich das nicht will?" grinse ich und drehe mich zum Gehen um. Tylor lasse ich stehen ohne ein weiteres Wort zu sagen und lasse ihn meinen Koffer tragen.
Nachdem ich den Zug verlassen habe warte ich auf Tylor, welcher sich mit unseren Koffern aus dem Zug quält. Ohne es zu wollen fange ich bei diesem Anblick an zu lachen und er blickt mich gespielt beleidigt an.
"Was hast du da denn drin? Backsteine?" lacht er und gibt mir meinen Koffer.
"Ich wusste nicht, wie das Wetter wird und musste vorsorgen." antworte ich ebenfalls lachend.
Wir suchen uns den Weg zu unserem Hotel und ordern den Zimmerschlüssel.
Ich drehe den Schlüssel im Schloss und öffne die Tür. Mein Blick fällt zuerst auf das Bett... oh nein.
Ich lasse meinen Koffer in der Tür stehen, sodass Tylor mit dem Schienbein dagegen läuft und ein "mist" ausstößt. Ohne ihn zu beachten laufe ich durch das Zimmer und versuche ein weiteres Bettzu finden, ohne Erfolg. Das bedeutet, dass ich die ganze nächste Woche in einem Doppelbett mit Tylor schlafen muss, na super.
"Oh, Prinzesschen das werden spaßige Nächte hier." meint er und stellt unsere Koffer in eine Ecke.
"Das glaubst auch nur du." entgegne ich und lasse mich auf das Bett fallen.
"Ach komm schon, ich versuche doch nur dich besser kennenzulernen."
Aus einem kindlichen Reflex heraus greife ich nach einem Kissen neben mir und werfe es ihm ins Gesicht. Sein Blick danach ist goldwert und ich fange an herzlich zu lachen.
"Das war nicht nett Prinzesschen." schmollt er, was mich nur noch mehr zum lachen bringt.
"Na gut, Tylor, solange wir hier sind versuche ich mit dir auszukommen, unter der Bedingung, dass du diesen Macho in dir versteckst."
"Carey, ich glaube wir sind uns ähnlicher als du denkst. Du bist nicht das eiskalte Prinzesschen für das dich jeder hält und ich nicht der notgeile Macho, den jeder in mir sieht. Du bist lustig und herzlich und ich kann genauso sein, wenn du mich nur lässt."
Ich lächle. "Einverstanden."
"Freunde?" Er reicht mir seine Hand und ich schlage ein.
"Freunde."
Er lächelt und ich kann ein leuchten in seinen Augen erkennen. Ich hab so etwas noch nie in seinen Augen gesehen. Normalerweise sind sie audruckslos und man erkennt sonst nie, ob er lügt oder etwas ernst meint. Doch der Ausdruck gerade zeigt Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit und ich glaube, dass ich wirklich versuchen sollte diese Woche zu genießen mit ihm, als Freunde.
Er hat recht, wir sind uns ähnlich, wir lassen uns zu sehr von unseren Mitmenschen verändern und verbiegen. Sie beeinflussen uns und wir sind nicht wir selbst. Der einzige Mensch der die wahre Carey kennt ist Draco und ich bin froh ihn zu haben. Ich weiß nicht wer dieser Mensch für ihn ist, aber tief in mir drin hofft etwas, dass ich dieser Mensch für ihn werden kann...

Wenn der Hut einen Fehler macht...Where stories live. Discover now