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1943, Kingscross Bahnhof


"Vergiss nicht wer du bist, Annabeth. du bist ein stolzes Reinblut und so wirst du dich auch verhalten", zischte meine Mutter mir am Gleis 3/4 zu, nachdem ich ein sogenanntes Schlammblut gegrüsst hatte. 

"Ja, Mutter. Es wird nicht mehr vorkommen", Ich blickte ihr kalt in ihre noch kälteren Augen, die wie die eines Basilisken erschienen. Ich schaute zu Boden. 

"Oh, liebste Annabeth", säuselte sie liebevoll und hob mein Kinn an, sodass ich ihr wieder in ihre Augen blickte, die meinen so ähnelten, "du wirst noch so viel lernen müssen. Denn wenn nicht", ihre noch liebevoll und einfühlsamen Augen wechselten wieder zu kalt und leer. Sie verstärkte den Griff auf meinem Kinn und kam mit ihrem Gesicht näher an meines ran "wirst du es bereuen", zischte sie mir zu und liess von mir los. 

"geh jetzt, du verpasst noch den Dampflok zu deiner neuen Schule"

ich nickte meiner Mutter zu und ging so schnell wie möglich in die rote Dampfloke. Tränen stiegen mir in die Augen und es fühlte sich so an als ich ertrinken würde.

 Ich suchte die Toilette auf und schloss mich ein. "Reiss dich zusammen, Anna, es sind nur Worte" sagte ich zu mir selber, als ich in mein Tränen geschmücktes Gesicht sah. 

Sie hatte Recht. Ich war schwach, nicht würdig des Namens Maureau. Nicht würdig den Titel als Tochter der einflussreichsten Menschen Frankreichs zu sein. 

Wenn ich nicht einmal ihre Drohungen aushalte, wie soll ich denn in der Zauberwelt überleben?

Ich wischte mir die Tränen weg, setzte meine kalte Maske auf und suchte mir ein Abteil.

Schlussendlich fand ich eins ganz am Ende und ich ging hinein, schloss die Tür hinter mir zu und verstaute erstmal mein Gepäck oberhalb von mir. Ich holte zuletzt mein Buch „Flüche und Gegenflüche für Fortgeschrittene" heraus und fing an darin zu lesen, bis ein sehr starkes klopfen meinen Kopf hochfahren lässt.

„Ist hier noch frei?", fragte ein Mädchen etwa in meinem Alter und mit blonden, fast weissen Locken und braunen Augen. 

„Eigentlich-„, fing ich an doch da war sie schon hineingesprungen und hüpfte auf den Sitzplatz neben mir.

Ich seufzte nur und schloss die Tür wieder, die sie offen gelassen hatte, setzte mich wieder hin und fing wieder an zu lesen. 

„Bist du neu hier? Ich habe dich noch nie hier gesehen, und wenn ja, wie heisst du? Wenn nicht, in welchem Haus bist du? Oh, wie unhöflich von mir, ich heisse Calliope Avery, aber nenn mich Cally.", bombardierte sie mich regelrecht mit Fragen und ich antwortete nur mit einem schlichten 

„Ja." „was ja? Neu hier oder nicht?", fragte Calliope verwirrt nach und ich sah sie mit einem gelangweilten Blick an. „Ja, neu", antwortete ich wieder und sie fing wie selbstverständlich an über Hogwarts zu schwärmen und mir alles über jeden zu erzählen.

„Also, es gibt vier Häuser: Ravenclaw, die Klugscheisser, Gryffindor, die Möchtegern mutigen, Slytherin, die coolsten wenn du mich fragen würdest und Hufflepuff, dort kommen alle anderen hin, die sonst nicht in die anderen Häusern passen. Ich bin in Slytherin. Dort kommen eigentlich nur Reinblüter rein, aber Halbblüter sind auch ganz in Ordnung", schloss sie ihre Erzählung ab. Ich fragte mich wie sie überhaupt noch zum Atmen kam „Ich weiss, ich habe mich selber schon über eure Schule informiert und ich glaube, ich würde am besten zu Slytherin passen", informierte ich sie und sie fing an zu grinsen. 

"du wirst schon sehen was dir blüht wenn du nicht nach Slytherin reinsortierst wirst"

„Habe ich mir schon gedacht, aber wenn du nach Slytherin kommst, dann hast du schon eine Freundin gefunden", erklärte sie mit einem Lächeln auf den Lippen und lächelt mich warm an. 

Feel somethingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt