Und jemand anderes führt ein Gespräch, von dem er lange geträumt hat

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Kapitel 13 - Und jemand anderes führt ein Gespräch, von dem er lange geträumt hat

Montag, 1977
Tag 5 in der Vergangenheit
Noch zwei Tage bis zum Rücktausch

Nach dem klärenden Gespräch am Samstag (über Transgender und Bisexualität und Söhne, die nicht existieren sollten) ist der Sonntag ziemlich ruhig verlaufen. Fred und James haben sich alle Mühe gegeben, die Hausaufgaben, die sie aufbekommen haben, bestmöglich zu erledigen. James befürchtet, dass der Verwandlungsaufsatz für Sirius kein O wie sonst einbringen wird, dafür ist die Astronomiekarte, die er am Freitag eingereicht hat, zum ersten Mal nicht schlampig gezeichnet und voller Tintenflecken. (Remus hat behauptet, Sirius würde die Karten immer absichtlich unordentlich zeichnen, um gegen seine Eltern und ihren Fokus auf Sternenbilder zu protestieren, aber James hat beschlossen, es schadet ihm sicher nicht, mal eine gute Note darauf zu bekommen. Und wenn es nur eine Entschuldigung für den Verwandlungsaufsatz ist.) 

Montagmorgen beginnt für James, genau wie für Fred und die beiden anderen Rumtreiber, mit einem Spaziergang zu den Gewächshäusern. Es ist Mai und obwohl es noch recht frisch ist, ist das Wetter traumhaft.

James ist fast ein bisschen traurig, als er das Gewächshaus betritt. Die meisten anderen Schüler sind schon da, ein Stück weiter hinten sieht er Lily mit einigen Freundinnen, die sich neugierig über eine Pflanze gebeugt haben, die aussieht, wie eine tanzende Figurine. 

"Guten Morgen, Klasse!", begrüßt Professor Sprout die Schüler. Sie ist James auf Anhieb sympathisch, etwa Anfang dreißig und quirlig. Loyalität gebietet ihm selbstverständlich, dass Onkel Neville wesentlich besser ist, aber er muss sagen, als Ersatz ist diese Professorin gar nicht übel. 

Es kommen immer noch einige Schüler nach und die Rumtreiber rücken eilig ein Stück auf, um ihnen Platz zu machen, bis James direkt neben seiner Großmutter steht, die davon wenig begeistert aussieht. 

"Einige von Ihnen haben bereits die Neuankömmlinge in unseren Gewächshäusern gesehen. Ich freue mich sehr, endlich einen Schwarm Jewacci in Hogwarts zu haben, da sie zu den interessantesten Pflanzen gehören, die es in der magischen Welt gibt!", verkündet Professor Sprout begeistert. "Das Wort 'Schwarm' ist hier allerdings mit Vorsicht zu genießen. Weiß jemand, warum?" 

Sie schaut erwartungsvoll in die Runde, wie erwartet schießen sowohl Lilys als auch Remus' Hand in die Luft. James muss schmunzeln - sie sind beide solche Streber. 

"Ein Schwarm Jewacci besteht aus zwölf einzelnen Wesen, die sich gegenseitig vernichten, wenn sie in die Nähe voneinander kommen", erklärt Lily. "Allerdings nicht, weil sie einander abgeneigt sind, sondern weil ihre Pheromone so stark sind, dass sie sich gegenseitig damit vergiften, wenn sie sich einander nähern." 

"Goth a. f.", murmelt Fred neben James und auch er muss grinsen. Die Professorin nickt und deutet auf Remus. 

"Aber", redet der weiter, "Jewacci sind extrem kommunikativ. Sie finden sich trotzdem in Schwärmen zusammen und wenn sich zwölf gefunden haben, dann positionieren sie sich in einem Kreis, in dem sie exakt den minimalen Abstand einhalten. Sie kommen sich so nah, wie irgend möglich und synchronisieren ihre Bewegungen. Es hat aber noch niemand herausgefunden, wie genau das passiert." 

"Exakt!" Die Professorin strahlt. "Jeweils fünf Punkte für Gryffindor für Miss Evans und Mr Lupin. Ich habe es geschafft, zwölf Jewacci zu finden und wir wollen heute versuchen, herauszufinden, was hinter ihrem Tanz steckt!" 

Ein aufgeregtes Flüstern zieht sich durch die Schüler. 

"Praktischer Weise sind in diesem Kurs 24 Schüler, es können also immer zwei einen Jewacci beobachten. Jede Gruppe macht sich ausführliche Notizen über das Verhalten und ab Donnerstag versuchen wir das dann gemeinsam auszuwerten." Man merkt der Lehrerin an, dass sie sich extrem über das Projekt freut und auch das Interesse der meisten Schüler ist geweckt. Die beginnen bereits, sich zu Paaren zu formieren. "Einen Moment noch!", grätscht ihnen Professor Sprout dazwischen. "Da es wirklich wichtig ist, von allen vernünftige Notizen zu bekommen, habe ich beschlossen, die Gruppen einzuteilen. Keine Widerrede!" Sie erstickt den Protest im Kern und holt ein Stück Pergament hervor, von dem sie die Aufteilung abliest. 

Die verrückteste Idee, die ein James Potter je hatteWhere stories live. Discover now