𝐶ℎ𝑎𝑝𝑡𝑒𝑟 𝐼

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Und wieder geht ein Jahr zu Ende. Ein Jahr von ohne sonderlicher Bedeutung. Ein Jahr wie jedes andere auch. Mit dem zählen habe ich lange Zeit zuvor aufgehört. Ich fand mich mit dem Gedanken ab, dass irgendwann einmal etwas passieren würde, ich hab gewartet und gewartet, aber auf was genau, den Grund hierfür hab ich längst vergessen.

An eines der nur wenigen freien Tische der vorletzten Reihe Platz genommen, schloss ich sogleich auch meine Augen zu, bis zum Unterricht würden mir noch etwas bleiben, solange genoss ich jede freie Minute die mir zur Verfügung stand, ich hoffte sehr den heutigen Tag halbwegs zu überstehen. Die Tür wurde aufgeschoben, kurz vor knapp traten auch die letzten Schüler in die Klasse ein, doch schenkte ich ihnen keinerlei Beachtung.

>>Und wo sollen wir jetzt sitzen..?<<, fragte eines der Schülerinnen.
>>Könnt ihr nicht mit uns tauschen? Wir wollen nicht neben dieser Endou sitzen.<<
>>Spinnst du?! Ich bin doch nicht lebensmüde, als ob ich freiwillig neben ihr sitzen wollen würde. Sorry, aber ich würde gerne noch etwas länger leben.<<, wank er ihnen ab.
>>Wenn du was zu sagen hast, dann so, dass es alle hören können!<<, rief ich gefühlt durch die halbe Klasse.

Mehrmals bittet dieser um Verzeihung, ich wusste genau, dass er sich nicht ein weiteres Mal dazu trauen würde gegen mich zu schießen.

>>Hier sitz ich, such dir einen anderen Platz.<<

Es war Suna Rintarō gewesen, der soeben in die Klasse eingetreten ist. Erwartungsvoll blickte er zu eines der Mädchen hinunter, sie solle Platz machen. An ihnen vorbei gedrängt, lässt sich dieser an dem freien Tisch nieder.

>>Was soll das?! Ich war zu erst hier!<<
>>Wen interessiert's ob du zuerst hier warst? Ich sitz hier, such dir einen anderen Platz.<<, gab er gleichgültig von sich wieder.
>>Willst du mich verarschen?!<<
>>Mädchen, halt's Maul bevor ich's dir noch stopfe. Hab ohnehin schon keine gute Laune, also geh mir besser nicht so auf den Sack!<<, zischte er sie an.

Genervt, gab sie schließlich doch noch nach, während ich dem ganzen im stillen mit bei wohnte und nur darüber lachen konnte.

>>Dieses Jahr ist auch noch dieser Suna in unserer Klasse.<<
>>Also zwei von der Sorte, na toll. Das Jahr geht ja schon mal richtig gut los.<<

Wenn auch nur nebenbei nahm ich das Getuschel aus den vordersten Reihen wahr, was mich nicht wirklich interessierte, sollen die ruhig rum heulen, ändert sowieso nichts an der Tatsache.

Der Unterricht hat währenddessen längst begonnen, doppelstunde Mathe, besser hätte ein Jahresbeginn nicht anfangen können. Gelangweilt tippte ich auf meinem Handy herum, als man mich beinahe schon ermahnte.

Mein Handy zur Seite gelegt, blickte ich aus eines der großen Fenster hinaus. Wie auch immer ich diese zwei Stunden überlebt habe, atmete ich erleichtert auf. Meine Tasche zusammen gepackt, machte ich mich auf den Weg zum Schuldach, ich musste dringend eine rauchen gehen. Auf den kalten Steinfliesen niedergelassen, nahm ich die Schachtel mit Zigaretten aus meiner Jackentasche heraus, in meiner anderen nach einem Feuerzeug suchend, als ich feststellen musste, dass ich es zuhause liegen lassen haben musste.

>>Brauchst Feuer?<<

Schräg sah ich von mir hinauf, es war Suna gewesen, der mir erwartungsvoll sein Feuerzeug entgegenhielt.

>>Ah. Danke.<<

Neben mir auf den steinernen Platten Platz genommen, gab ich ihm sein Feuerzeug zurück, Suna der aus seiner Jackentasche Tabak, Filter und Blättchen heraus nahm, um sich eine zu drehen.

𝔅𝔲𝔯𝔦𝔢𝔡 𝔦𝔫 𝔟𝔯𝔬𝔨𝔢𝔫 𝔡𝔯𝔢𝔞𝔪𝔰 //𝑺𝒖𝒏𝒂 𝒙 𝑶𝑪 Where stories live. Discover now