Kapitel 10 >> Das Versprechen

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Liv P.O.V.

Okay das war grade der Schock meines Lebens. Wieso musste Flo auch sowas fragen. Ich meine wusste er es nicht schon längst? Er wusste immer alles was mich betrifft. Ob es nun Gefühle, Gedanken, träume, oder sonst etwas ist. Er wusste es immer. Also warum fragte er dann noch? Ob ich es ihm Trotzdem sagen sollte? Er ist schließlich mein Bruder, dem ich noch nie etwas verheimlicht hatte, außer dieser Sache. Aber verletzten wollte ich auch keinen warum ich es bisher für mich behielt. „Liv… Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht so überrumpeln.“, Flüsterte Flo etwas traurig. Ich konnte nur leicht nicken und ihn anlächeln. Ein Wort bekam ich nicht raus. Es hatte mir regelrecht die Sprache verschlagen. Was sollte ich jetzt nur tun? Sollte ich es beichten, oder sollte ich es weiterhin verschweigen, wie ich es die Jahre zuvor, eh schon getan hatte. Nein das konnte nicht so weitergehen. „Ja es stimmt.“, meine Stimme war brüchig. Ich hatte einen Kloss im Hals, den ich nicht so schnell weg bekommen würde. Das dachte ich zumindest. Meine Wangen wurden ganz heiß und kurz darauf spürte ich wie mir eine Träne die Wange hinablief. Ein schluchzten unterdrückte ich. Ich wollte nicht das Flo sieht, das ich weinte. „Hey kleines ist doch alles gut. Dir wird hier schon keiner den Kopf abreißen.“, munterte Flo mich auf und nahm mich schließlich in den Arm. Warum hab ich es bloß versucht zu verstecken? Ich müsste doch eigentlich wissen dass er so etwas immer mitbekam. So lagen wir dort eine Ewigkeit bis mir die Augen zu fielen und ich einschlief.


Flo P.O.V.

Ich hielt Liv fest im Arm, ich dachte immer ich wüsste alles über sie. Doch zu früh gefreut. Es stimmte also sie empfindet was für meinen besten Freund. Klar habe ich es geahnt, doch diesmal hat sie es einfach zu gut versteckt sodass es nicht zu offensichtlich war. Ich freute mich innerlich riesig für die beiden. Doch jetzt musste Frodo nur noch seinen Arsch hoch bekommen und was draus machen. Ich wusste allerdings auch das ich nachhelfen werden muss. Wie ich das machen würde ohne dass es zu sehr auffiel wusste ich auch schon. Ich hatte da einen Plan.

Ich wachte mit einem leichten Kaffee Geruch in der Nase auf. Es kitzelte. Ich liebte Kaffee am Morgen, weswegen ich auch versuchte mich aus dem Bett zu rollen und in die Küche rüber zu wandern. Es war etwas schwer da ich noch etwas schwach war, aber es klappte so stand ich schon wenige Minuten später im Türrahmen zur Küche. Liv saß dort mit gesenktem Kopf am Tisch und hielt eine Tasse Kaffee in der Hand. „ Morgen“, flüsterte ich schon fast. Etwas stimmte mit ihr nicht. Ob ich gestern doch etwas Falsches gesagt hatte? Vielleicht hätte ich sie doch lieber nicht fragen sollen, es bedrückt sie wohl zu sehr. „Hi Flo“, bekam ich auch schon eine etwas geknicktere Antwort wie sonst. Ich nahm mir ebenso eine Tasse von dem Wundermittel und setzte mich ihr gegenüber an den Tisch. Nicht einmal, hat meine Schwester aufgesehen. Ich hatte Mist gebaut, das stand fest.

„hey du es tut mir leid wegen gestern. Ich wusste ja nicht das dich das so stark bedrückt.“, versuchte ich ein Gespräch anzufangen. Sie fing an zu reden, doch ihr Kopf blieb gesenkt. „ Deswegen ist es nicht, du kannst ja nix dafür.“  „Ja aber ich sehe doch wie ich dich damit verletzt habe.“, verfluchte ich eher mich wie sie. „FLO!“, sie hob ihren Blick und sah nun direkt in meine Augen. „Flo du könntest mir nie wehtun auch wenn du es wollen würdest! Nein es ist nicht wegen dir oder wegen gestern! Auch wenn ich vielleicht nicht direkt darüber rede oder es mir mal wegen irgendetwas mies geht, heißt es noch lange nicht das du mir mit einer Frage wehtust. Ich weiß doch dass du es nur gut meinst. Aber egal wie gut du es meinst, ich weiß dass es niemals funktionieren wird! Dafür ist er mir einfach zu wichtig!“, sie sah mir fest in die Augen. Ich wusste dass sie es ernst meinte. Doch ich konnte mich einfach damit nicht zufrieden geben. Ich wollte doch nur dass sie glücklich ist. Ich will sie glücklich machen und genauso weiß ich dass er das auch kann. „Aber…“   „Nichts aber… Flo lass uns das Thema jetzt einfach vergessen, dann frühstücken wir und dann machen wir einen Tag nur zu zweit! Weißt du noch?“, unterbrach sie mich. Doch sie lächelte. Egal wie mies es ihr ging, sie war immer so stark sich aus einem noch so tiefen, tief hoch zu ziehen und weiter zu machen. Ich bewunderte es an ihr, denn ich konnte sowas nie. Mir musste man immer in den Arsch treten oder mich von meinen Gedanken befreien, ehe ich davon mal los kam. Doch sie schaffte es einfach von ganz alleine. Ein kleines Wunder eben. Doch fing auch ich an zu lächeln und bestätigte sie mit einem kleinen, wenn auch nicht ganz gewolltem, nicken. Auch wenn der Tag nicht so super angefangen hat. Er konnte nur noch besser werden.

„Tust du mir bitte einen gefallen?“, fragte mich Liv nach wenigen Minuten. Ich nickte und wollte ihr somit zu verstehen geben, dass ich einwilligte. „Bitte sag ihm nichts davon okay?“, sie sah mich schon fast flehend an. Doch auch so sehr ich es ihm sagen wollte, willigte ich ein. Denn egal was war, ich hielt zu meiner Schwester. „Ich verspreche es dir.“, dankend nickte sie und aß weiter an ihren Brötchen.

Ein versprechen Bricht man niemals.

Egal was auch kommen mag.

Das steht Fest.

Alles was ich will bist DuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt