The arrival

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Ich stieg aus dem Taxi und bedankte mich bei dem Taxifahrer, der meinen Koffer aus dem Kofferraum hob und mir freundlich zu nickte.

Irisch war nicht wirklich etwas für mich deutsche Kartoffel, aber ich kam ein wenig damit klar, weil mein Vater Ire war und mir einige Jahre lang Irisch beigebracht hatte.

Jetzt war es also real. Ich stand wirklich komplett auf mich gestellt an einer Landstraße in Cork IN IRLAND vor einem komplett fremden Haus.

Ich trat heute den "Dienst" als Hausmädchen bei einem "sehr speziellen Haufen" (so hatte es auf jeden Fall der Mann formuliert, der mich angestellt hatte) an, deren Namen ich nicht kannte und von denen ich auch sonst keine Anhaltspunkte hatte, was schon ein wenig verunsichernd war. Klang doch nach einem tollen Start.

Ursprünglich kam ich aus Hamburg in Deutschland, startete nun aber, wie erwähnt mit einem Auslandsjob in Irland. Mit meinen 21 Jahren Leben war ich nur eben ein wenig unerfahren, aber meine Lieblings-Grandma war der festen Auffassung, dass ich gut klarkommen würde. Also-keep calm and listen to Grandma...

Ich kramte in meiner, wie immer leicht chaotischen Tasche nach dem Schlüssel, den der Mann, der mich angestellt hatte (der übrigens Paul hieß) mir gegeben hatte und schloss als erstes das Tor auf. Sofort wurde ich förmlich von Eindrücken überrollt.

Eine große Auffahrt (die zu meiner Frustration nich besonders gepflegt aussah), dahinter ließ sich ein großer Garten erahnen, den ich definitiv später mal genauer unter die Lupe nehmen würde und dann natürlich die Villa, die mit ihren drei Stockwerken schon imponierte.

Die Räder von meinem Koffer ratterte über den Schotter und ich marschierte auf die alt aussehende Tür, die wahrscheinlich aus Eiche war, zu. Das Klingeln sparte ich mir, dass wäre reine Zeitverschwendung, alleine schon wegen des Schlüssels, aber auch, da Paul gemeint hatte, dass wahrscheinlich sowieso keiner zuhause sein würde, und schloss die Tür einfach auf.

Ich stolperte (Tollpatsch indeed) in eine große Eingangshalle, die zu dieser Zeit NOCH leer und ruhig war, stellte ich meinen Reiserucksack auf dem Boden ab und fing dann an, mich zu wundern. Irgendwo im Haus polterte es.

"Hallo? Ist da jemand?" Etwas unsicher blieb ich genau an der Stelle stehen, wo ich eben sowieso schon stand.

"HAROLD! DAS WIRST DU BEREUEN!" Zwei Jungen erschienen auf der Galerie, der eine hatte irgendetwas weißes im Haar und der andere hielt eine Tüte in der Hand und rannte weg, die Treppe herunter und an ihr vorbei.

"DARAUF KANNST DU LANGE WARTEN, WILLIAM!"

"DU WEIßT GANZ GENAU, DASS DAS NICHT MEIN NAME IST, EDWARD!"

Höchstwahrscheinlich von dem lauten Geschrei auf den Plan gerufen, kam ein weiterer Junge (Mann?) die Treppe herunter. Der Junge mit der Tüte in der Hand schmiss eine Hand von dem weißen Zeig auf ihn (Ich war mir sicher, dass es Mehl war, eigentlich betete ich heimlich, dass es NUR Mehl war) und kreischte dabei:

"DAS IST DAFÜR, DASS DU GREG ANGESPRÜHT HAST!" Fassungslos starrte der Junge den mit der Mehl?packung an und ließ sich dann vom dritten ein Glas geben. Ich schlussfolgerte aus dem beißenden Geruch und dem Stäuben, als der, der Greg angesprüht hatte (wer um Himmels willen war Greg?) dem Mehl-Jungen eine kräftige Hand von dem anderen weißen Zeug über den Kopf schmiss.

Ich sah bestimmt aus, wie eine Bekloppte, meine Kinnlade berührte gefühlt den Boden.

Als ob das nicht genug wäre, huschte noch ein vierter auf der Treppe herunter, nun, eigentlich rutschte er auf dem Geländer hinunter und landete mit einem dupfen Laut auf seinem Hosenboden, was ihn aber überhaupt nicht zu stören schien. Er schüttete sich bloß weg, lag vor Lachen auf dem Boden und ich fragte mich kangsam, ob der Junge Hilfe oder sowas in der Art brauchte. Einen Krankenwagen eventuell? Wie war noch gleich der Irische Notruf? Die irren Iren... Was für ein wunderbar passendes Wortspiel.

The HousemaidWhere stories live. Discover now