Afghanistan - Chapter One

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Jude und ich haben heute früh ein Wettrennen mit unseren Fahrrädern gemacht. "Ärzte Gegen Krebs" hieß die Spendenaktion, bei der wir mitgemacht haben. Jude und ich sind gemeinsam ins Ziel gefahren. Wir freuten uns gerade, gewonnen zu haben, als wir einen Alkoholiker sahen, der uns erzählte wie toll das Rennen war. Er sagte uns auch, dass er uns eine Runde Bier spendieren würde. Dazu kam es dann zum Glück nicht. Denn er verletzte sich.

Er kam auf uns zu, stieg auf einen Fahrradreifen, blieb hängen, stolperte und brach sich das Bein. Jude und ich ließen unsere Fahrräder fallen und rannten auf unseren neu gewonnenen Patienten zu, der die ganze Zeit nach einem Arzt schrie. Wir legten ihn auf einen Truck und behandelten ihn, danach brachten wir ihn ins Chastain Memorial Krankenhaus. Nur um sicher zu sein, dass er keine Operation brauchte.

"Ich sagte doch. Wie in alten Zeiten." erklärte Jude mir. "Geh doch zurück nach Afghanistan, wenn du es dort so sehr vermisst." meinte ich als Spaß und lächelte ihn an. "Das wollte ich dir eigentlich noch erzählen." erklärte er mir. Ich sah ihn ungläubig an. "Jude, dass sollte ein Scherz sein." erklärte ich ihm. "Ich spiel mit dem Gedanken." erzählte er mir. Ich atmete tief durch. "Wieder zurück zu den Marines zu gehen?" fragte ich ihn und blieb stehen. "Ja." meinte Jude kurz und knapp und ging weg. Ich seufzte. Ich suchte Devon Pravesh, meinen Assistenzarzt, mit dem ich die Liste durchging, wie man die Patienten am besten behandeln sollte.

"Wo haben sie und Doktor Silva gedient?" fragte mich Devon. Ich spannte mich an, starrte ihn böse an und versuchte meine Gedanken wieder auf das wesentliche zu konzentrieren. "In Afghanistan." gab ich ihm die knappe Antwort und tippte irgendetwas auf dem Tablet ein, damit es so aussah, dass ich irgendetwas tun würde, um nicht an Afghanistan denken zu müssen. Aber Devon wollte ja nicht aufhören zu reden und erzählte mir von seinem Bruder, was mich noch angespannter machte und ich wollte einfach nur noch weg. "Mein Bruder war in der Army. Zwei Einsätze im Irak und jetzt ist er nicht mehr so wie früher." erklärte er mir. Ich blieb stehen, ließ das Tablet hängen und starrte ihn wütend an. "Mussten sie jemals irgendwen töten?" fragte er mich weiter und wollte so viele Informationen über Afghanistan haben, die ich ihm nicht geben wollte. Aber ich tat es trotzdem. Obwohl ich es nicht einmal erzählen wollte.

"Ich war Sanitäter bei den Marines. Jude war unser Chirug in der Basis. Wir haben versucht Menschenleben zu retten, nicht zu nehmen." meinte ich zu ihm. Devon wollte noch was sagen, aber ich unterbrach ihn. "Vorallem war der eine für den anderen immer da. Und jetzt wieder zurück zu uns. Es wird ein anstrengender Tag." erklärte ich ihm und ging an ihm vorbei, um nicht in einen Flashback gezerrt zu werden. Wir hatten eine Angestellte, die zwei Jahre lang hier während der Schule arbeitete. Und angeblich hatte sie keine Versicherung. Was eine pure Frechheit ist. Denn ganz ehrlich. Wen soll das kümmern!? Das sind Menschen die Hilfe brauchen, egal ob die eine Versicherung haben, oder nicht. Das ganze haben wir jetzt nur wegen Barb Olsen, unserer Abrechnungsberaterin zu verdanken.

Ich traf wieder Jude, der Hank, unseren Betrunkenen Patienten, versorgte. Als wir damit fertig waren, gingen wir zum Fahrstuhl. "Ich will dich was fragen. Was war dein größtes Highlight in den letzten Wochen? Kleiner Tipp. Als du und ich Hank auf der Ladefläche des Trucks versorgt haben. Das war Medizin aus dem Bauch. Ohne das uns jemand sagte was wir tun oder welches Formular wir ausfüllen müssen. Und was passiert dann? Wir kommen zurück zur Arbeit und eine Patientin versucht von hier abzuhauen, weil sie wohl keine Versicherung hat." erklärte er mir. Ich drückte nochmal auf den Knopf, damit der Aufzug kommt.

Für mich wurde es langsam echt unangenehm. "Wir dürfen nicht mal eine Junge Frau hier behandeln, die seit zwei Jahren hier arbeitet. Wie viele Verwundete Marines hast du jemals erst gefragt, ob sie versichert sind?" fragte er mich. Ich starrte ihn an. Der Aufzug kam endlich und ich stieg ein. "Ich habe wohl nicht viel zu tun, wenn ich mich so vollquatschen kann." erklärte ich ihm und lächelte ihn an. "Na dann kämpf mal weiter." meinte Jude zu mir und ging weg, als die Fahrstuhltüren zugingen. Als ich im Fahrstuhl war, seufzte ich und schloss meine Augen. Ich war so glücklich endlich alleine zu sein.

Am Ende meiner Schicht, verlief alles glatt. Jude und ich hatten vor ein Bier trinken zu gehen und darauf anzustoßen, dass wir es geschafft haben, unsere Patientin vor der Einwanderungsbehörde zu beschützen. Wieso? Weil wir erfahren haben, dass sie eine illegale Einwanderin ist, die keine Versicherung hatte. Jetzt musste das Chastain 2 Millionen Dollar zahlen, aber das ist mir egal. Jude bezahlte für das Bier und verschwand dann aus der Bar, während ich noch blieb. Ich sah mich um, und erkannte Hank, der alleine in der Bar saß, einen Gips um sein Bein trug und ein Bier trank.

Ich seufzte, nahm einen großen Schluck von meinem Bier, trank es aus und verschwand aus der Bar. Der Tag war ziemlich anstrengend und nervenauftreibend gewesen. Aber das kümmerte mich nicht mehr. Ich nahm mir ein Taxi und sagte dem Taxifahrer, dass er mich doch bitte nachhause bringen sollte. Als ich vor meiner Wohnung stand, gab ich dem Taxifahrer das Geld und stieg aus.

Ich ging die Stiegen hinauf, suchte währenddessen meinen Haustürschlüssel und sperrte meine Wohnungstür auf. Als ich in meiner Wohnung war, war ich glücklich. Ich zog mir meine Schuhe aus, meine Socken, meine Jeans, meine schwarze Lederjacke, mein T-Shirt und nur mit Boxershirts ging ich in mein Schlafzimmer. Dort legte ich mich auf mein Bett und schlief sofort ein.
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Hey, Leute. Tut mir wahnsinnig leid, dass ihr solange auf ein Kapitel warten musstet. Die Story ist neu. Ich hoffe sie gefällt euch. Atlanta Medical ist eine sau geile Serie, also alle die Disney + haben schaut euch die Serie an und an alle die kein Disney + haben, schaut sie euch auf burningseries.co an. Es ist zwar eine illegale Website aber da könnt ihr alle Serien anschauen die ihr wollt und müsst dafür überhaupt nichts bezahlen. Bei meinen anderen zwei Geschichten werden die Kapitel noch etwas länger dauern, also hoffe ich, dass ihr damit ein bisschen Zeitverschwendung habt.

Mit freundlichen Grüßen,
Eure Amy❤️

~Veröffentlicht am 23 August, 2021~

~1071 Wörter~

Conrad Hawkins - A Love Story❤️Where stories live. Discover now