Kapitel 2

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Nervös erreichte ich nachmittags das Café, das Mister Davis-Taylor vorgeschlagen hatte. Es lag zentral und war wahrscheinlich deshalb gut besucht, wie ich feststellte. Ein hübscher Fleck, der sicherlich ordentlich Geld brachte. Von dem Café hatte ich sogar schon gehört, besucht hatte ich es jedoch noch nicht. Wenigstens hatte ich den Weg nicht suchen müssen, da das Café nur ein paar Straßen von meiner üblichen Strecke entfernt lag.

Lachende Stimmen ließen meinen Blick auf eine Gruppe Jugendlicher schweifen, die sich wohl ihre Zeit vertreiben wollten. Mit ihren Smartphones in der Hand und den Donuts, die sie sich scheinbar zuvor in der Nähe gekauft hatten, positionierten sie sich und fotografierten sich gegenseitig. Das war typisch Jugendliche. Immer mussten sie alles in den sozialen Medien teilen. Allerdings waren das Dinge, die mich sonst nicht störten. Doch jetzt, wo ich so nervös war, störte mich vieles. Selbst die Jazz-Musik, die von irgendeinem Auto kam. Am liebsten würde ich demjenigen den Radiosender ausstellen. Musste er unbedingt sein Fenster weit offen haben, während er scheinbar auf jemanden wartete?

Der köstliche Geruch von Donuts und sonstigen Leckereien drehte mir den Magen um. Seit dem Gespräch mit Mister Brian Davis-Taylor war ich ein reines Nervenbündel. Wie war ich nur auf die Schnapsidee gekommen, dort überhaupt anzurufen? Manchmal sollte ich gewisse Dinge mehrmals überdenken, anstatt spontan zu entscheiden.

Ich betrat das Café und atmete den Kaffeeduft ein. Wenigstens dieser beruhigte meine Nerven für einen Augenblick. Meine Augen saugten jedes noch so kleine Detail auf und ich fand, dass die Einrichtung einen Hauch von Vintage hatte. Eigentlich war es gemütlich. Wenn Mister Davis-Taylor dieses Café bevorzugte, mochte er wahrscheinlich solch eine Atmosphäre.

Ich stellte mich in der Warteschlange an und überlegte, welchen Kaffee ich nehmen sollte. Einen Cappuccino oder doch lieber eine Latte Macchiato? Ich mochte beides, nur war es vielleicht ungünstig, einen Schaumbart vor Mister Davis-Taylor zu haben.

Da ich noch Zeit hatte, wollte ich wenigstens die Gunst der Stunde nutzen, mich gedanklich auf das Treffen vorzubereiten. Bei der Arbeit hatte ich ein bisschen Zeit gefunden, um Nachforschungen über Mister Davis-Taylor anzustellen. Nun war ich gespannt, was sich für ein Gesicht hinter der Stimme des Sugar Daddys verbarg.

Dafür hatte ich einiges über seine Firma herausgefunden. Unter anderen, dass sie vor 15 Jahren gegründet wurde und der CEO seitdem derselbe war. Das hieß, dass Mister Davis-Taylor mit 22 Jahren eine mittlerweile millionenschwere Firma aufgebaut hat. Er musste im Planen von Festen hervorragend sein, wenn sein Name sogar in Übersee bekannt war. In anderen Ländern sorgte seine Firma sogar für großartige Festivals, die gut besucht waren.

Als ich an die Reihe kam und meinen Kaffee bestellte, fragte die junge Frau hinter dem Tresen, welchen Namen sie auf den Becher schreiben sollte, da ich diesen mitnehmen wollte, um ihn draußen zu trinken. Frische Luft sollte mir helfen, ruhiger zu werden. „Jadelyn Miller", antwortete ich und einen Moment lang sah es aus, als hätte sie nicht verstanden.

„Miss Miller, ein Tisch ist reserviert worden", erklärte sie, was mich dazu brachte, meine Augenbrauen zu heben. „Mister Davis-Taylor wird in wenigen Minuten eintreffen. Bis dahin sollten Sie am Platz sitzen. Möchten Sie dennoch Ihren Kaffee?"

Ich schüttelte den Kopf und glaubte, mich verhört zu haben. War ich etwa im falschen Film gelandet? Er hatte nichts davon verlauten lassen. Vielleicht war es besser, mit dem Bestellen zu warten. Nicht, dass er mir auch noch mein Getränk ausgesucht hatte.

Ich bemerkte, dass die Frau eingeschüchtert wirkte. Das ließ mich stutzig werden. War der Mann etwa eine Gefahr? Verwirrt sah ich, dass die Frau ihrer Kollegin etwas zuflüsterte. Diese nickte und bat mich dann, ihr zu folgen.

Thrilling Deal - Dark Secrets [Leseprobe]Where stories live. Discover now