ventotto

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~Yoongi

Geschickt weiche ich einer Glasflasche aus, die direkt auf mich zugeflogen kommt und knapp hinter mir an der Wand zerschlägt. Wütend schaue ich zu der Ursache: „Willst du mich umbringen?!“
„Ich hätte dich schon damals einfach abtreiben sollen!“, lallt sie und ich verziehe durch ihre Fahne das Gesicht.

Seit dem Telefonat mit Jimin gestern war es ihre Lieblingsbeschäftigung geworden Bier zu trinken und die leeren Flaschen nach mir zu werfen. „Was fällt dir ein sowas zu sagen?!“, schreie ich sie an. „Du hast es doch nicht anders verdient du Missgeburt.“, schreit sie hysterisch zurück und die nächste Flasche zerspringt an der Wand. Bevor ich etwas erwidern kann klingelt es penetrant immer und immer wieder.

Schnell drehe ich mich um und eile in den Flur um die Tür zu öffnen. Verdutzt schaue ich zu der unbekannten Person hoch und mustere sie. 'Jugendamt' steht mit dicken Buchstaben auf der Uniform. Bevor ich sie weiter betrachten kann schiebt sie sich einfach an mir vorbei und geht geradewegs ins Wohnzimmer, wo meine Mutter wieder angefangen hatte Beschimpfungen gegen mich durch den Raum zu brüllen. Ihr Kollege, der schräg hinter ihr steht, schaut mich nur mitleidig an und folgt ihr dann ins Innere des Hauses.

Verwirrt sehe ich mich weiter um und entdecke Jimin und seine Mutter. „Um gottes Willen Yoongi ist alles gut?“, schnell kommt der Kleinere auf mich zu gerannt und nimmt mich fest in den Arm.
„Alles gut Jiminie aber was machst du hier und was wollen diese Leute?“.

Bevor er es mir erzählen kann wird er von seiner Mutter beiseite geschoben. „Ich habe sie angerufen. Ich habe gestern einen Teil des Gesprächs mitbekommen und als ich Jimin darauf angesprochen habe hat er mir alles erzählt! Es tut mir so leid was du durchmachen musstest!“, auch sie nimmt mich fest in den Arm. Überfordert erwidere ich die Umarmung.

„Aber was machen sie jetzt mit meiner Mutter… und.. was passiert mit mir? Ich bin nicht volljährig!“. Meine Stimme klingt panisch. Verständnisvoll sieht sie mich an. „Sie bringen deine Mutter dort hin wo sie hingehört: in eine psychiatrische Einrichtung, und du-„

„Kommst mit zu uns!!!“, begeistert unterbricht Jimin sie.

„Was?“, verwundert schaue ich zwischen ihnen hin und her. Beide nicken. „Wir haben uns entschieden dich bei uns aufzunehmen“, beantwortet seine Mutter lächelnd. „Uhm okay.. aber wo soll ich schlafen?“, nervös schaue ich auf den Boden. „Bei mir natürlich!“, meint Jimin euphorisch.

Erleichterung überkommt mich und ich umarme Jimin fest. „Bis du volljährig bist und einen sicheren Job hast, bist du recht herzlich dazu eingeladen bei uns zu bleiben!“, fasst seine Mutter zusammen. Dankend nehme ich das Angebot an und gehe mit ihnen ins Haus um schonmal die nötigsten Sachen mitzunehmen. Den Rest können wir ja später noch holen.

Aus dem Wohnzimmer höre ich meine Mutter die Beamten anschreien, was ich allerdings ignoriere und mit Jimins Hilfe eine große Reisetasche mit Kleidung befülle. Wir sind zu zweit in meinem Zimmer, da seine Mom sich entschieden hat an der Treppe unten auf uns zu warten.

„Danke nochmal, wirklich Jiminie.“ Er lächelt mich sanft an und sagt: „Das ist keine große Sache. Ich und meine Mom wollen, dass es dir gut geht.“

„Das ist absolut nicht selbstverständlich! Wie kann ich mich bei dir und deiner Mom revanchieren?“ „Brauchst du nicht, wirklich nicht. I-Ich bin… sehr froh wenn du bei uns bist.“ Er wird leicht rot um die Wangen.
„So können wir immerhin auch öfters kuscheln.“, sage ich noch dazu. Er nickt und lächelt schüchtern.

Mit der fertig gepackten Tasche, gehen wir wieder nach unten zu seiner Mutter, die schon auf uns wartet. „Hast du alles Yoongi?“, fragt sie um sich zu vergewissern. Ich nicke zufrieden und ziehe auch schon meine Schuhe an. „So dann lasst uns nachhause fahren.“

Schon steigen wir auch ein und fahren schlussendlich los.

You piss me off | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWhere stories live. Discover now