Kapitel 2

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Mit zitternden Händen schließt meine Mom die braune Haustür auf. " Pack deine Sachen!" , ruft sie mir zu und verschwindet sofort in der Küche. Mit schnellen Schritten laufe ich die Treppe hoch in mein Zimmer und merke, das mein Fernseher noch an ist. Eine Reporterin spricht aufgeregt: " Wir wissen nicht wie es zu diesem Mord gekommen ist. Die FBI gibt ihr bestes. Seit langem wurde wieder eine Leiche gefunden. Wir bitten Sie: Passen Sie zu Hause auf und lassen Sie sich von niemand Fremden ansprechen! Gleich geht es weiter mit dem Sport." Jetzt wurden Bilder von dem Mädchen, der Leiche und dem Unfallort gezeigt. Ich halte mir angeekelt die Hand vor den Mund und setzte mich aufs Bett. Der Unfallort war der Laden, wo wir eben waren. Was hatte das ganze zu bedeuten, dachte ich mir während ich meine Klamotten aus dem Schrank hole. Mit den wichtigsten Sachen gehe ich die Treppe runter in die Küche. " Bist du fertig?" , frage ich meine Mom. Mit Tränen in den Augen dreht sie sich um. " Was ist los, Mom?" Ich nehme vorsichtig ihre Hand in meine. Sie atmet tief ein und aus, bis sie wieder anfängt normal zu reden: " Hast du die Bilder im Fernsehen gesehen? Die von dem jungen Mädchen und der Leiche?" Ich nicke leicht und setze mich auf einen Stuhl. " Was ist mit den Möbeln?" , fange ich wieder an, um die unangenehme Stille aufzulösen. " Die können wir uns dann holen. Hauptsache wir kommen hier weg. Die Bilder waren einfach schrecklich. Überall dieses Blut und dann diese offenen und entsetzten Augen. Sie war doch noch zu jung zum sterben." , murmelt sie leise. Ich stehe mit wackeligen Beinen wieder auf und greife nach meiner Tasche. " Können wir?" , frage ich meine Mom. " Klar, wenn du schon los willst. Je früher wir hier weg kommen desto besser. Ich hole nur noch meine Tasche. Geh doch schon mal ans Auto!" Mit einem komischen Gefühl im Wagen höre ich jedoch auf meine Mom und gehe ans Auto. Als sie nach ein paar Minuten immer noch nicht kam wurde mir mulmig zu Mute. Immer wieder schaue ich auf die Uhr, bis es plötzlich kalt wurde. Und das im Hochsommer! Ich schlinge meine Arme um meinen Oberkörper und warte weiter. Dann kam sie endlich. " Wieso hat das so lange gedauert?" , frage ich etwas misstrauisch. Sie lächelt jedoch nur schief: " Kennst mich ja. Ich vergesse immer was." Sie startet den Motor und fährt los. Immer wieder blicke ich aus dem Fenster und sehe im Wald eine schwarze Gestalt herum laufen. Entweder ich bin verrückt oder in Gefahr. " Sind wir bald da?" , flüstere ich aus Angst von jemand anders gehört zu werden. " Nur noch 5 Minuten, Schätzchen. Ist irgendwas?" Ich schüttel den Kopf und schaue wieder aus dem Fenster. Plötzlich wieder dieser Schrei. Sofort bekomme ich Gänsehaut. Nach paar Minuten ewigem Warten hält meine Mom vor einem kleinen weißen Haus. " Es ist schön hier!" , strahle ich. " Da ist ja jemand glücklich. Ich habe auch schon eine Schule für dich gefunden." Ich schnappe meine Tasche und laufe genervt die Treppe hoch. " Nicht Schule. Hier kenne ich niemanden!" , motze ich. " In der neuen Schule wirst du aber bestimmt jemanden kennen lernen Sarah." Als sie endlich die Tür aufmacht, renne ich hoch auf mein Zimmer und schließe die Tür. Mit Tränen in den Augen hole ich den Brief von meinem Vater aus der Tasche und lege ihn unter mein Kopfkissen. " Du fehlst mir so." , flüster ich und setzte mich Haare raufend auf mein Bett. Seit Dad tot ist, ist die Welt grau und leer. Mir fehlt sein Lächeln. Auch wenn sein plötzlicher Tod schon 7 Jahre her ist. Jetzt bin ich 15, trotzdem kann ich ihn nicht vergessen. Plötzlich wird es wieder kalt in meinem Zimmer. Ich ziehe die Decke näher zu mir. Dann schaue mich genauer in meinem Zimmer um und sehe ein Bild, das über meinem Schreibtisch hängt. Ich stehe wieder auf und betrachte es mir von Nahem. " Willst du nicht runter kommen?" Ich zucke zusammen und drehe mich blitzschnell um. " Du bist es nur Mom." Ich atme erleichtert ein und aus. " Essen ist fertig. Du kannst runter kommen." , sagt meine Mom und geht wieder die Treppe runter. Ich ziehe meinen Schlafanzug an und gehe auch die Treppe runter in die neue Küche. " Wow! Es ist schön hier." , staune ich. " Schön das es dir gefällt. Deinem Dad hätte es sicher auch gefallen." Ich nicke leicht und setze mich an den Tisch. " Es gibt Nudel." , strahlt sie und reicht mir einen Teller. Als ich fertig war, gehe ich die Treppe hoch und mache mich frisch. Mit einem mulmigen Gefühl schlafe ich ein. Immer wieder fühlte ich mich nicht alleine und beobachtet.

Dark Romance- Du entkommst mir nicht *abgeschlossen*Where stories live. Discover now