2. Kapitel

22 1 2
                                    

  Hey Leute,
es tut mir leid, das es so lange gedauert hat, aber ich hatte einige technische Probleme... :/
Hier es aber nun, das 2. Kapitel und das nächste kommt gleich hinterher!!!
Ich hoffe es gefällt euch! Ich freue mich immer über Reviews!!
Gruß!

-----------------------------------------------------------
~Mary~
Nach dem Läuten der Glocke, packte Mary schnell, aber vorsichtig ihr Papier und ihren Füllfederhalter in ihre Tasche.
Der Füllfederhalter war ihr größter Stolz. Er hatte ihrem Vater gehört, bevor ihre Eltern vor zweieinhalb Jahren verunglückt waren. Der Füllfederhalter  und ein  Amulett ihrer Mutter waren das Einzige, was Mary von ihnen blieb.
Neben ihr packte auch Bert seine Sachen ein und zwei Minuten später verließ Mary an seiner Seite das Schulgebäude.  
Er lief recht zügigen Schrittes und sie bemühte sich mit ihm Schritt zu halten, was ihr nicht so ganz gelingen wollte. Als er es merkte, drosselte Bert sofort sein Tempo, bedachte sie mit einem etwas besorgten Blick und wartete auf sie. Dafür schenkte sie ihm ein dankbares Lächeln.

~Bert~
Nebeneinander gingen sie den Weg  entlang, der sie auch an der Parkbank vorbeiführte, an der sie sich heute Morgen das erste Mal begegnet waren. Immer wieder sah er Mary besorgt von der Seite an. Sie sah etwas schwach aus.
Ihm fiel auf, dass sie wirklich wunderschön war, mit ihrem langen, dunklen, welligen Haar und ihren strahlend blauen Augen, wie er sie noch nie bei jemandem gesehen hatte. Doch irgendwo hinter dem strahlenden blau, sah er eine tiefe Traurigkeit Angst, die ihm nicht gefiel.
Es schien etwas zu geben, was sie tief im Inneren bedrückte. Doch sie zeigte es nicht und versteckte ihre Gefühle gut.
Bert war sich sicher, dass er der einzige war er es bemerkt hatte. Er sah ihr einfach an, dass es ihr schlecht ging. Er konnte nicht erklären warum, aber er war sich sicher. Sie war so dünn und ihre Haut so weiß, wie Schnee. Sie wirkte so zerbrechlich und er musst ständig auf die warten, weil sie seinem Schritttempo nicht standhalten konnte. Außerdem starrte sie die ganze Zeit auf den Boden und wirkte, als sei sie mit ihren Gedanken weit abgeschweift. Sie erschrak beinahe, als sie seine Stimme: „Ist alles in Ordnung?“
Doch sie nickte und lächelte ihn an: „Ja, es geht mir ausgezeichnet. Ich war nur gerade etwas in Gedanken!“ Nun schien die Traurigkeit wie weggewischt. Jedenfalls konnte Bert sie nirgends mehr entdecken.
Da kam ihm eine Idee. „Hättest du nicht Lust mit zu mir nach Hause zu kommen? Meine Mutter macht den besten Tee in ganz London und sie würde dich bestimmt gerne kennenlernen. Du kannst deine Eltern gerne von unserem Telefon aus anrufen.“, schlug Bert aufgeregt vor.

~Mary~
„Ich würde wirklich gerne mitkommen, aber ich weiß, dass meine Eltern es nicht erlauben werden!“, sagte Mary und ließ sich ihre Traurigkeit nicht anmerken oder zu mindestens glaubte sie das.
Bert schien jedoch sofort bemerkt zu haben, dass etwas nicht stimmte, denn er bot ihr an, dass seine Eltern ihre anrufen könnten. Mary wusste, dass Bert Verdacht schöpfen würde, wenn sie jetzt ablehnen würde und sie nickte.
Also lief sie weiter Bert hinterher , bis sie vor einem großen Haus mit einer hohen Eingangstür standen.
„Hier wohne Ich!“, sage Bert und Mary könnte etwas Stolz in seiner Stimme mitschwingen hören.
Sie klingelten und nach einigen Sekunden würde die Tür von einer schlanken braunhaarigen Frau geöffnet.

~Jolene Alfred~
„Mum!!“, rief Bert und stürmte in ihre Arme. Jolene drückte ihren Sohn fest an sich und gab ihn einen Kuss auf die Stirn. „ Na, mein Schatz!“, sagte sie lächelnd und bemerkte das Mädchen, welches sich im Hintergrund gehalten hatte.
Sie wollte gerade fragen, wer sie war, doch Bert kam ihr zuvor: „Das ist meine neue Freundin Maria, aber bei uns heißt sie Mary.“
Sofort trat das Mädchen einen Schritt vor, knickste höflich und sagte mit einem Lächeln: „Guten Tag, Mrs. Alfred!“ Jolene war überrascht über die Förmlichkeit des Mädchens. „Hallo, Mary! Schön dich kennen zu lernen! Komm doch bitte rein!“, erwiderte sie warm und beobachtete wie Mary ihrem Sohn ins Haus folgte.
Jolene fiel sofort auf, das Mary ein ausgesprochen hübsches Kind war. Sie hatte wunderschöne Haare und diese einmalig ozeanblauen Augen, aber sie war dünn, zu dünn. Und Jolene meinte einen Ausdruck des Leidens in ihren Augen zu entdecken.
Sie schloss die Tür und ging in die Küche , wo die Kinder sich bereits an den Tisch gesetzt hatten. Mary schaute etwas besorgt drein, aber als Jolene sie fragte ob alles in Ordnung sei, sagte sie nur, dass sie zu Hause Bescheid geben müsse, dass sie hier sei.
Jolene nickte verständnisvoll und führte Mary zum Telefon, welches sich im Salon befand. Dann verließ sie das Mädchen wieder um ihm seine Privatsphäre zu lassen.

~Mary~
Mit zitternden Fingern wählte sie. „Hallo, hier ist Maria.“, sagte sie leise als sich am anderen Ende jemand meldete.
„Maria, wo zur Hölle bist du?“, würde sie so laut an gebrüllt, dass sie zusammen zuckte. Sie antwortete der Wahrheit entsprechend, wohlwissend das diese für ihren Gegenüber ganz und gar nicht zufriedenstellend war.
„Du bist um 16 Uhr zu Hause! Verstanden? Du weißt was passiert wenn nicht!“, zischte die Stimme sie an.
„Ja, Sir!“, sagte sie und versuchte dabei mit aller Macht die Angst aus ihrer Stimme zu verbannen. Schon hatte ihr gegenüber aufgelegt.
Mary legte das Telefon zurück, atmete tief durch und ging wieder zu Bert und seiner Mutter in die Küche. Sie beschloss nicht weiter über später nachzudenken und jetzt den Tag zu genießen.
Mrs. Alfred hatte inzwischen den Tee serviert und Bert und sie unterhielten sie angeregt über die Schule. Mary setzte ein Lächeln auf und gesellte sich zu den beiden.
Sie waren ziemlich vertieft in ihr Gespräch, als eine Stimme im Flur ertönte: „Hallo, ich bin wieder da!“
„Daddy! Das ist meine neue Freundin Mary!“, schrie Bert fast und rannte stürmisch auf den Mann zu der soeben zur Tür hereingetragen war. Er begrüßte Mary freundlich lächelnd zu und wirbelte Bert durch die Luft und setzte ihn wieder ab, um dann zu seiner Frau zu gehen und sie leidenschaftlich zu küssen.
Bei diesem Anblick würde Marys Herz schwer. Sie musste an ihre Eltern denken. Sie wünschte sich nichts sehnlicher als bei ihnen zu sein. Es tat einfach so weh! Beinahe bröckelte ihre Fassade, doch gerade rechtzeitig rief sie sich zur Vernunft.
Sie saßen noch einige Zeit gemeinsam am Tisch und unterhielten sich über verschiedene Themen, wobei Mary sich zurückhielt. Sie bemerkte die besorgten Blicke der Alfreds und ihr würde klar, dass die Alfreds offenbar eine ziemlich gute Menschenkenntnis hatten. Sie würde sich also vorsehen müssen.
Irgendwann stand Mrs. Alfred dann auf und sagte, sie müsse nach Lynn sehen, welche sich als Berts jüngere Schwester herausstellte. Diesen Moment nutzte Mary, um sich für den Tee zu bedanken und sich zu verabschieden.
Bert versprach, dass er sie morgen wieder an der Parkbank abholen würde und sie winkte den Alfreds zum Abschied zu, als sie aus der Tür ging.
Dann machte sie sich auf den Weg nach Hause. Sie war zwar zu früh, aber sie wusste aus Erfahrung zu früh war immer besser als zu spät!

Mary' wicked ChildhoodOnde as histórias ganham vida. Descobre agora