Level 0

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„Tch, Alucard! Ich bin nicht- Was auch immer du siehst! Du bist in der Illusion des Offiziers gefangen!" Anderson hat Mühe den unvorhersehbaren Attacken des Urvampirs ausweichen zu können. Er wird ihn nur im größten Notfall bekämpfen, noch ist es keiner. Alucard hingegen bleibt stehen und sieht ihn angewidert an. „Wie kann man das hier als Illusion bezeichnen. Es ist die Wahrheit und nur die reine Wahrheit!" Erneut rast er auf den Pater zu und kann ihm schon fast mühelos den Arm entreißen, welcher durch seinen Schwung ein paar Meter auf die Seite fliegt. Mit schmerzverzerrtem Gesicht versucht Alexander einfach nur Abstand zwischen sich und ihn zu bringen und muss warten, bis sich sein Arm wieder regeneriert hat. Nun besitzt er nur noch 50% seiner Waffen, denn eines der Bajonette liegt ebenfalls mit dem Arm ein wenig entfernt auf dem Boden. „Wie kann man es nur wagen zu versuchen den Feind mit so einer billigen List zu verarschen. MICH zu verarschen!" Der Geistliche sieht, wie Alucards Gebiss sich dem eines Vampirs vollkommen hingibt. Die Augen glühen rot vor Wut und er kann schwarzen Nebel um ihn herum sehen. „ALUCARD!" Doch das Brüllen Alexanders bringt überhaupt nichts. Sein frisch regenerierter Arm ist gleich wieder weg und das ist für Anderson gerade ein kleiner Preis dafür, dass er dem Urvampir entkommen ist. Flashbacks zu damals tauchen auf, als er ihn fast getötet hätte. Jetzt könnte es soweit sein. Alucard! Reiß dich zusammen! Verzweifelt versucht er ihn vielleicht noch gedanklich erreichen zu können, hat aber wenig Hoffnung wenn er so extrem manipuliert wurde. Was sieht er wohl in ihm? Welchen Feind sieht er in seinem eigenen Partner? Kurz geht sein Blick zu dem Offizier, der aber die Ruhe selbst ist und sich nicht einen Millimeter bewegt hat. Die Hände sind sogar in den Taschen und seine Augen ruhen weiterhin auf Alucard. Er kann den Offizier nicht töten, Alucard beschützt ihn. Höchstwahrscheinlich sieht er gerade Estera in ihm, was für ihn so die einzig wirkliche Möglichkeit ist. „Alucard, verdammte scheiße. Denk an Alex! Denk an unsere Zukunft!" Nichts. Der Urvampir sieht ihn immer noch angewidert an und legt leicht den Kopf schief. „Ich habe eine Zukunft. Du, schäbiger Abschaum, wirst deine Zukunft gleich sehen und das Ende dieser Zukunft." Gerade noch so blockt Anderson Alucard ab. Ihre Gesichter sind weniger Zentimeter voneinander entfernt. Alucards Züge vor Wut verzerrt, die des Paters vor Verzweiflung. Wie kann er ihn da nur irgendwie rausholen?! „Du wirst unsere Zukunft nicht sehen, Alucard. Wenn du so weitermachst und dich nicht gegen diese beschissene Illusion stellst wirst du unsere Zukunft verpassen! Eine Zukunft mit dir, mir, Alexandra und unseren Kindern!" Im nächsten Moment fliegt Anderson nach hinten und knallt mit dem Rücken gegen die Außenmauer des Stalls, ehe er auf den Boden rutscht und ein paar Augenblicke braucht um sich davon wieder zu erholen. Mit verzogenem Gesicht steht er langsam auf und wird schon wieder gegen die Wand gepresst. Alucards Hand um seinen Hals, fest zudrückend sodass er kaum Luft bekommt. „Keine Zukunft mit-" Alexander holt Luft um gepresst weiterreden zu können. „Du wirst nicht erleben wie-" Luft. „Alex die Kinder bekommt und-" Röchelnd zieht er den Sauerstoff in die Lungen. „Wie sie aufwachsen!"

Kinder. Aufwachsen. Alex. Seine Frau. Seine Kinder. Sein... Mann. Aus dem Bild des Osmanen wird für eine kurze Zeit die Realität. Die grausame Realität, wenn er Alexander so ansieht. Dann übernimmt die Illusion wieder. Der Osmane starrt ihn an und die alte Wut flackert wieder auf! Doch es ist zu spät. Der schwarzhaarige zwingt sich dazu ihn loszulassen und ein paar Schritte zurückzutaumeln. Er knallt gegen etwas und hält sich dort fest, auch wenn es in der Illusion nicht vorhanden ist. Langsam dreht er seinen Kopf zu Estera, die ihn verängstigt ansieht. „Vlad... was passiert hier? Ich habe Angst!" Auch hier schaltet sich sein Verstand für einen Moment ein und er kann den Offizier für die Länge eines Wimpernschlages erkennen, bevor das Bild Esteras wieder darübergelegt wird. Er- Er wurde wieder manipuliert. Fassungslos starrt Alucard auf die Frau die verängstigt dort steht und hilfesuchend zu ihm sieht. Er wurde wieder in eine Illusion festgesetzt und er hat Alexander dabei verletzt. Ihm den Arm abgerissen! Ihn- Langsam atmet Alucard aus. Seine roten Augen konzentrieren sich nur auf Estera. Anderson hingegen ist langsam wieder zu Luft gekommen und steht erneut auf, nachdem er ein zweites Mal zu Boden gesunken ist. Sein Arm ist wieder da, aber er spürt noch etwas. Die Umgebungstemperatur scheint sich abrupt zu verändern. Es wird eiskalt, ehe die Hitze mit einem Mal drastisch zunimmt und ihn so ein wenig zum Schwitzen bringt. Die Holzbalken um sie herum, welche das Gebäude tragen, knacken gefährlich vor sich hin und der Offizier kneift leicht seine Augen zusammen. Sagen tut er nichts aber es ist erkennbar, dass ihm das selbst nicht so gefällt. Erschrocken presst sich der Regenerator an die Wand hinter ihm als Flammen um Alucard herum schießen und sich auf das Gebäude um und über sie übergehen. Besorgt blickt der Pater nach oben und hofft, dass sie noch rauskommen bevor das Ding über ihnen einstürzt. Langsam streckt Alucard den linken Arm seitlich aus und der Pater sieht, wie das Zeichen auf seinem Handschuh rot leuchtet. Er will doch jetzt nicht wirklich- „Wie kannst du es wagen mich gegen meine Familie zu stellen." Die Stimme des Urvampirs ist laut, düster und überraschend ruhig. Das Feuer breitet sich immer weiter aus und er dreht den Kopf leicht nach hinten. „Ist bei dir alles in Ordnung?" Anderson atmet tief durch, ehe er nickt. „Ein wenig heiß hier drin und ich habe keine Lust dass mir was auf den Schädel fällt, aber sonst... geht soweit." Der Urvampir dreht den Kopf wieder nach vorn und sieht den Offizier an, der nun selbst von links nach rechts blickt. Scheinbar mit Panik in den Augen, denn das lässt den schwarzhaarigen Lächeln. Er hebt beide Hände und umgreift das rechte Handgelenk mit der linken Hand. „Der Vogel des Hermes ist mein Nam'. Ich fresse meine Flügel und mach mich zahm." Schwarz-rote nebelähnliche Strukturen breiten sich um Alucard herum aus, schützen Alexander in dem sie sich um ihn herum aufbauen und warten scheinbar nur auf einen Befehl. Überall in diesen Dingern werden rote Augen sichtbar, die ihren Blick auf den Offizier richten. Anderson sieht dem Ganzen hier leicht geschockt zu und ist froh, auf der richtigen Seite von Level 0 zu stehen!

Die drei A'sOnde histórias criam vida. Descubra agora