𝙲𝚊𝚗 𝚊 𝚑𝚊𝚝𝚎𝚛 𝚕𝚘𝚟𝚎 𝚊 𝚌𝚎𝚕𝚎𝚋𝚛𝚒𝚝𝚢? | Aɪᴅᴀɴ Gᴀʟʟᴀɢʜᴇʀ

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Jetzt stellte ich die Frage, die mir seit gestern auf der Zunge lag. "Warum wollt ihr Aidan eigentlich über das Internet angreifen?"

POV Alessia

Haylee räusperte sich und auch Joshua hatte einen traurigen Ausdruck bekommen. "Oh, Entschuldigung."
Es war anscheinend ein verletzender Punkt gewesen, den ich nicht hatte ansprechen dürfen. Wie dumm konnte ich nur sein? Aber Haylee beteuerte: "Nein, ist schon okay. Es ist nur... vor wenigen Jahren - es ist noch nicht Mal so lange her - da hatte eine gute Freundin von mir ein kleines Kind. Da sie der Kindesvater die noch vor der Geburt verlassen hat, war sie psychisch nicht mehr ganz stabil und versuchte, vielleicht eine Aufmunterung von ihrem Idol zu bekommen. Dieser hieß Aidan Gallagher. Und ich schon so ein schlechtes Gefühl bei dem Trottel. Und ja!" Sie klatschte in die Hände. "Der Arsch hat unter ihrem Post geschrieben 'Wie kann man nur so früh ein derart hässliches Kind, das nicht einmal lächeln kann, gebären' und dazu ein Lachemoji. Wir setzten alles daran, sie irgendwie aufzumuntern, aber drei Tage später, in denen sie vermisst wurde, fand ihre Mutter sie erhängt in ihrem Zimmer. Und als ob es nicht schlimmer kommen würde, das Kind lag mit drei Messerstichen und aufgeschlitzten Mundwinkeln bis zu den Ohren in ihrem Kinderzimmer."
Ich war geschockt. Wie konnte ein Mensch soetwas einer jungen Mutter antun?

Joshua fügte hinzu: "Auf ihrem Instagram-Profil fand man ein Video von ihrer toten Tochter, wie sie ihren Verletzungen erlegen war. Die Mutter schrie, während sie das Handy hielt und filmte, ob das ein schönes Lächeln wäre und Aidan endlich stolz darauf sei."
Mit trockenem Mund starrte ich auf den Boden. "U-und was hat er darauf geantwortet?" Alle beide schnaubten abfällig und Haylee meinte: "Der Bastard war zu feige, um etwas zu schreiben, hat sich für mehrere Wochen zurückgezogen und danach so getan, als wäre nichts geschehen."
Es fühlte sich alles so surreal an. Klar, in dieser Gesellschaft konnte alles passieren, aber es hatte etwas, wenn man erfuhr, dass es Freunden, Familie oder in unmittelbarer Umgebung passiert war.

Mittlerweile waren wir in unserer Klasse angekommen und setzten uns auf unsere Plätze.
Immer wieder tauchte das Bild von dem von der Mutter ermordeten Kind in meinem Gehirn auf und lenkte mich vom Unterricht ab. Joshua legte mir beruhigend seine Hand auf meinen Oberschenkel, schaute jedoch, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, weiterhin nach vorne.
Ich beschloss, unser Vorhaben weiterzuführen.

Das ganze ging eine Woche lang. In dieser kamen Joshua und ich uns näher und wir unternahmen sehr viel, auch mit Haylee, mit der ich ebenfalls enger wurde. Zusammen schmiedeten wir Pläne, wie wir Aidan seine Taten heimzahlen konnten.
Ich war für die Verbreitung von Fotos zuständig.

Haylee schrieb an alle möglichen Fans und an Aidan höchstpersönlich Drohungen und herunterziehende Sachen. Joshua machte Videos, in denen er sich über ihn lustig machte und was er für ein schlechter Mensch sei. Und es hatte eine gezielte Wirkung: Aidan verlor Follower und er schrieb uns auch an, und bat uns höflich, aufzuhören.