❅ ~ Kapitel 6 ~ ❅

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"Du bist Schuld!"

"Hört endlich auf euch zu streiten!"

"Halt die Fresse, du dummes Gör! Bald werdet ihr zwei Teufel sterben und euren schwachen Bruder in der Hölle besuchen!"

Wieder diese Stimmen, die meine Ohren dumpf und weit entfernt wahrnahmen, doch diesmal verstand ich auch genau was sie sagten, nicht nur vom Klang, sondern auch von der Bedeutung her. Von wem waren diese Stimmen nur und wovon sprachen sie bloß? Es verwirrte mich vollkommen und ließ wieder viele Fragen aufkommen.

Doch auf einmal verschwand all die schwarze Leere um mich herum und ich stand auf einmal vor einem riesigen See, am Ufer. Alles war im hohen Schnee vergraben, während das Wasser gefroren zur Ruhe gezwungen wurde und die Sonne gerade am Horizont verschwand, ihr Licht immer schwächer werdend. //Wo bin ich?// Mein Blick ließ ich in der Umgebung umher schwenken, ehe ich am See selber in der Mitte ein tiefes Loch und ein kleines braunes Evoli entdecken konnte, welches vollkommen nass und ohne Bewegung im Körper da lag. Vor diesem Evoli stand ein ausgewachsenes Blitza mit weißen Pfoten und grünen Augen und ein kleines weißes Evoli mit blauen Augen, was mich ein wenig an Shinu erinnerte, doch mein kleines Evoli war viel hübscher als dieses hier.

Vor den beiden stand ein ausgewachsenes Glaziola, hinter diesem ein Alola Vulpix und Siberio. Alle drei trugen eine silberne Rüstung mit Dolchen und anderen Waffen, während sie Wappen auf der Brust trugen, was wie das Symbol eines Drachen ausschaute. Ich war vollkommen verwirrt und bewegte mich vorsichtig  nach vorne, ehe ich langsam auf das Eis trat und merkte, dass ich nicht abrutschen konnte. Und so lief ich über das Eis zu den Pokémon, wobei ich dabei das Evoli zuerst betrachtete, was regungslos da lag und nicht mehr atmete. Mit hängenden Ohren blickte ich in die leeren kalten lila Augen des Normalpokémon, was mich stark an meine Augen erinnerte. Das Fell war vollkommen nass und kleine Eiskristalle bildeten sich schon. Irgendwie holte mich ein bedrückendes Gefühl ein und ich blickte zu dem Blitza und Shiny, wobei dieses ebenfalls fast vollkommen nass war und vor Kälte zitterte. Die Pokémon vor den zweien trugen auch Helme, wodurch man nur die Augen sehen konnte. Und sofort zuckte ich extrem zusammen. Sie waren bei allen dreien komplett schwarz und nur mit roten Iris' geschmückt. Sofort schritt ich ein paar Schritte zurück und atmete heftig. //Befallene...! Aber wieso können sie reden und was ist das hier für ein Ort? Wer sind all diese Pokémon und warum sehen sie mich nicht? Bin ich ein Geist oder ist das nur ein Traum oder eine Vision?//

Meine Panik ließ mich immer heftiger atmen und immer mehr Schritte machte ich zurück, ehe ich jedoch aber quickend in das Loch im Eis rutschte und das eiskalte Wasser mich verschlang. Erschrocken schreckte ich aus meinem Schlaf heraus und bemerkte wieder heiße Tränen, die über meine Wangen kullerten, ohne zu wissen warum. //Was hatte ich bloß geträumt?// Schon nach wenigen Sekunden verblassten immer mehr Erinnerungen daran, bis ich mich kaum noch daran erinnern konnte, was überhaupt geschehen war. Mein Atem ging erst hastig und mein Herz pochte extrem viel, je mehr ich aber vergaß, desto ruhiger wurde ich wieder. Gähnend schüttelte ich dann letzendlich den Kopf und streckte diesen noch immer etwas müde aus der Höhle heraus, schon längst vergessen wo ich war und woher ich kam. //Was ist überhaupt geschehen? Wo bin ich und wo ist Shinu?// Dicke graue Wolken bedeckten den Mittagshimmel und raubten der Sonne die Möglichkeit der Landschaft Licht zu spenden. Seufzend verließ ich mit dreckigem Fell die Erdhöhle und schüttelte mir das dreckige Fell aus, ehe ich fix auf einen Baum hinauf kletterte, um von diesem aus meine Richtung zu finden, in welche ich gehen sollte. Und sofort sprang mir das Gebirge wieder ins Auge und schnell kletterte ich wieder hinunter. //Stimmt ja. Immer dem Gebirge entlang// Schnell sprintete ich genau in diese Richtung, da es extrem danach aussah, dass es wieder stürmen würde. Ich wusste nicht, dass ich mit diesem Verlassen des Ortes auch meine Erinnerungen hinter mir ließ. Was war überhaupt passiert die letzten Tage?

So schnell ich konnte sprintete ich durch den Schnee, hinterließ dabei viele viele Fußabdrücke, bis ich auf einmal wieder eine Präsenz spürte, die mir Angst einjagte, und hinter mich schaute, wo auf einmal ein Glaziola in silberne Rüstung heraus sprang und mich direkt ansah. Verwirrt blieb ich stehen und wusste erst nicht weswegen mir dieses Pokemon so bekannt vorkam, doch all meine Angst fegte jede Frage und jeden Gedanken hinfort. Das Pokémon trug einen Helm, doch deutlich konnte man die schwarzen Augen und roten Iris' sehen.

//Ein Befallener...!// "Ihr Teufel gehört verbrannt!", fauchte das Eispokémon und rannte aus dem nichts auf mich zu, doch aus Reflex pumpte mein Herz massig an Adrenalin in meinen Körper, der voller Angst und Schreck los rannte. Meine Pfoten drückten sich mit voller Kraft in den kalten Schnee, während mein Körper vollkommen erzitterte. //Was passiert hier nur? Wer ist diese Person!? Und wieso kann sie sprechen?// "Renn nicht weg, schwaches Pokémon! Ich werde dich sowieso holen kommen! Ich werde dich und deine Familie in die Hölle katapultieren! ", lachte das Glaziola und ich blickte hechelnd auf meine Pfoten, die für ein paar Millisekunden wie die Pfoten eines Evoli aussahen. Es erschreckte mich ein wenig, doch ich rannte nur panisch weiter, dabei immer wieder Hindernissen ausweichend, während vom Himmel kleine Schneeflocken nieder segelten. Mein Körper schmerzte schon nach kurzer Zeit extrem und schwer atmend bremste ich plötzlich ab, als vor mir ein riesiger Fluss erschien, dessen Wasser wild tobte, und mir eine Sackgasse brachte, aus der ich nicht entkommen konnte. Voller Panik und zitternd drehte ich mich um und sah zu, wie das unbekannte Glaziola kichernd und langsam aus dem Wald immer näher zu mir geschritten kam. Die Augen glühten förmlich vor Hass. "Jetzt wirst du endlich sterben, ein weiteres mal entkommst du mir nicht! Ich werde dich persönlich in die Hölle katapultieren, dahin wohin du hingehörst", sprach das Eispokémon wütend, während es größer und stärker gebaut war als ich. Mit hängenden Ohren, gesenktem Kopf und gesenkter Haltung blickte ich nur auf den Schnee unter mir und konnte es kaum fassen. //Er kann sprechen...// "Warum... Warum kannst du sprechen, Befallener..?", meine Stimme klang zittrig und voller Verwirrung und Panik. Ich war so überfordert und traute mich nicht hoch zu schauen. Wer war dieses Glaziola nur?

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• Hallo alle zusammen!

• Ich hoffe, euch hat dieses Kapitel gefallen! Es hat einen kleinen Teaser zu einer neuen Geschichte in sich, die ich nach diesem Buch eventuell nach etwas Zeit auch schreiben werde! Ich danke euch fürs lesen!

• Bis zum nächsten Kapitel!

Pokémon - Lost HopeWhere stories live. Discover now