Prolog

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Hey Leute,
ich bin seid meiner frühen Kindheit totaler Mary Poppins Fan und habe den Film schon gefühlt 100 Mal gesehen. Ich liebe Julie Andrews einfach!!! Das Musical habe ich mir mittlerweile jetzt auch schon zweimal angetan und muss sagen: Elisabeth Hübert ist auch klasse!! Diese beiden Damen sind Schuld daran, dass ich jetzt diese FF schreibe... und IceK04, du trägst auch Mitschuld an dem Projekt hier!! :))) Danke, dass du mich dazu ermutigt hast!!! :*
Ich werde versuche so regelmäßig wie möglich hochzuladen, aber ich mache das von meiner Kreativität abhängig, also seid etwas nachsichtig mit mir.
Naja, ich will auch nicht so viel drum rum quatschen. Es geht um Mary's Kindheit und Jugend...
Ich hoffe es gefällt euch! Viel Spaß beim lesen!!!

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~Maria~
Alle waren gekommen. Wirklich alle. Trotz des kalten Wintertages. Alles war zugeschneit. Die meisten kannte sie kaum. Sie sahen sowieso alle gleich aus in ihren schwarzen Mänteln. Gesenkte Köpfe, traurige Gesichter, manche weinten, anderen starrten stur ins Leere.
Obwohl in der Kirche geheizt war, fröstelte sie. Von rechts legte sich ein Arm um ihre schmalen Schultern und eine Frau drückte sie fest an sich, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und sagte leise: „Auch wenn es sich in diesen Momenten nicht so anfühlt, du musst wissen, irgendwann wird alles gut, Maria.“ Maria sah auf und bemerkte den Schmerz und die Tränen, die in den Augen der Frau schimmerten.
Dann wanderte ihr Blick nach vorne zu dem Blumenmeer, welches beinahe den gesamten Altarraum einnahm. Überall waren Fotos von ihnen, ihren Eltern.
Verunglückt mit einer Kutsche. Tot. Amanda und John Poppins sollten wirklich tot sein. Etwas veränderte sich in ihr. Tränen bannten sich Wege über ihre kreidebleichen Wangen.
Ihr Blick schweifte erneut über das Blumenmeer, unter dem sich wohl die Särge ihrer geliebten Eltern verbargen und von diesem Augenblick an war sie sich tief in ihrem Inneren sicher, dass nichts wieder gut werden würde.
Die Tränen flossen schneller und sie warf sich völlig hemmungslos schluchzend in die Arme der Frau, von der sie überhaupt nicht wusste, wer sie war. Aber das war ihr in diesem Moment nicht wichtig. Sie dachte auch nicht weiter darüber nach, warum diese Frau und ihr Mann mit ihr in der ersten Reihe der Kirche saßen, welche für die Familie der Verstorbenen reserviert war. Alles was sie wusste war, das sie sich in den Armen dieser Frau sicher und nicht ganz so allein fühlte und das war es was sie brauchte.

~Die Fremde~
Sie drückte die kleine, bitterlich weinende Maria noch ein Stück fester an sich, während sie in Gedanken an ihre eigene Vergangenheit versank. Ihre Erinnerungen trieben ihr die Tränen in die Augen, doch sie blinzelte sie tapfer weg. Du musst stark sein, für Maria, ermahnte sie sich schnell.

Mein Kind, ich halte dich hier fest in meinem Arm
Bei mir bist du immer sicher und warm
Ich weiß du fühlst dich im Moment nur allein
Doch glaube mir, das wirst du niemals sein.

Mein Kind, hab keine Angst ich bin immer bei dir
Nicht immer ganz so nah wie jetzt und hier
Doch du wirst sehn, ich denke immer an dich
Und lasse dich ganz sicher nie wieder im Stich.

Oh, ich hab dich lieb
und das hört niemals auf
und du weißt:
Mein Herz ist deins,
ganz egal was noch kommt
Es ist mir wirklich egal,
du bist mein Engel
und ich beschütze dich
Wenn du fällst
Dann helf ich dir wieder rauf
Bau dich auf
Und sag dir
Du bist ein Kind des Himmels
Gott ist immer bei dir
Und ich auch.

Sie wusste ganz genau was sie hier tat und wer Maria war. Auch wusste sie, dass Maria nichts von ihr und ihren Mann wusste. Wie sollte sie das auch verstehen? Sie war noch ein Kind. Das würde aber auch zur Folge haben, dass sie nicht bei Maria bleiben können würden, denn das würde alles noch mehr  verkomplizieren.  
Bei dem Gedanken Maria in dieser Lage alleine lassen zu müssen, merkte sie nun doch, wie sich die erste Träne einen Weg über ihre Wange bannte. Schnell wischte sie sie weg.
Ihr Mann hatte das natürlich sofort bemerkt und ihr sanft eine Hand auf die Schulter gelegt, eine Geste, welche sie mit einem dankbaren Blick erwiderte. Als er schließlich sowohl sie und als auch Maria in seine Arme zog, konnte sie ihre Tränen  auch nicht mehr zurückhalten und beide weinten an seiner Schulter.

~Maria~
Er ließ sie nicht los, bis der Pfarrer seine letzten Worte gesprochen hatte und einige starke Männer in schwarzer Uniform mit starrem Blick die Särge langsam nacheinander hinaus trugen.
Erst dann stand er auf, legte er seine Arme um seine mittlerweile wieder gefasst wirkende Frau und die immer noch völlig aufgelöste Maria und sie folgten den Särgen als erstes.
Der Weg kam Maria unendlich lang vor und sie hatte bei jedem Schritt das Gefühl, beinahe zusammenzubrechen. Doch der ihr fremde Mann passte auf sie auf, stützte sie und in all ihrer Trauer war es ihr wirklich egal wer die beiden waren. Sie wollte nur, dass sie bei ihr blieben.
Als die Särge langsam in die Erde gelassen wurden, spürte Maria einen tiefen Stich in ihrem kleinen Herzen.
Das fremde Ehepaar hielt sie weiterhin liebevoll an sich gedrückt, als der Pfarrer seine abschließenden Worte sagte.
Danach folgte Stille. Keiner sagte etwas. Hin und wieder hörte man wie jemand die Nase rümpfte oder laut auf schluchzte, aber ansonsten herrschte Totenstille.
Irgendwann hielt Maria es nicht mehr aus. Sie löste sich aus der Umarmung und stiefelte weinend durch den Schnee an das offene Grab ihrer Eltern. Aus ihrer Manteltasche zog sie zwei Papierblumen und warf sie vorsichtig ins Grab, während sie leise schluchzend sagte: „Mummy, Daddy, ich liebe euch bis zum Himmel und zurück und ich werde euch niemals vergessen!“
Das fremde Ehepaar war hinter sie getreten und warf ebenfalls Blumen ins Grab.
Dann drehte sie sich um und fühlte sich trotz der Anwesenheit der beiden Fremden plötzlich schrecklich allein. Alle Blicke ruhten auf ihr. Alle bemitleideten sie. Sie konnte die Trauer nicht mehr ertragen.
Die Frau umarmte sie wieder und die drei lösten sich aus ihrer Starre und entfernten sich etwas von Geschehen.
Das einzige voran Maria sich danach noch erinnern konnte war, das der fremde Mann sie behutsam auf die Rückbank des Autos setzte, welches sie abholte und die fremde Frau ihr einen Kuss auf die Stirn gab.
Als das Auto langsam los fuhr, riefen die beiden ihr „Auf Wiedersehen, Maria! Pass auf dich auf!“ hinterher.

~

Erst viele Jahre später fiel Maria auf, dass sie die beiden nie nach ihrem Namen gefragt hatte. Sie hoffte jedoch inständig, diesen beiden Menschen noch einmal zu begegnen, um sich bei ihnen für die Hilfe in einer der schwersten Zeiten ihres Lebens bedanken zu können.
Wie lange dieses Wiedersehen jedoch auf sich warten lassen würde und unter welchen Umständen es dazu kommen würde, ahnte sie jedoch nicht im Geringsten.

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Lied:

Kind des Himmels - Supermarket Flowers von Ed Sheeran

Mary' wicked ChildhoodWhere stories live. Discover now