Part 3

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Kaum liegen seine Lippen auf meinen, beginnt der innere Kampf. 

Mein Verstand sagt mir, ich solle den Kuss unter gar keinen Umständen erwidern, weil mir am Ende nur wieder wehgetan werden würde. Mein Herz, das wie wild gegen meine Brust schlägt, bittet mich allerdings darum, meinen Kopf für eine Weile auszuschalten und mich einfach fallen zu lassen.

Mich von meinen Gefühlen leiten zu lassen, die trotz der letzten Jahre und des damit verbundenen Schmerzes noch immer genauso stark sind. Meine Gefühle, die aufgekommen sind, seit wir uns das erste Mal begegnet waren...

Louis spürt mein Zögern und löst sich langsam von mir, woraufhin ich erst einmal ein wenig Abstand zwischen uns bringe.

"Es tut mir leid, ich hätte das nicht tun sollen, ich dachte nur, dass..."

Ja, was hat er gedacht? Dachte er, dass du ihm auf der Stelle verzeihen könntest? Mein Verstand.

Das hast du doch schon längst getan. Du weißt, wie schrecklich Syco und alles damit Verbundene sein kann! Mein Herz.

Er fährt sich verzweifelt durch die Haare und der Blick in seinen blauen Augen fleht mich an, ihm für das, was er gerade getan hat, zu vergeben.

"Haz, ich wollte nicht, dass unsere Beziehung zugrunde geht, das wollte ich nie... Ich habe einfach nur gewollt, dass du glücklich bist..."

Meine Augen sind für einen Moment geschlossen, bevor ich antworte. 

"Glaubt du tatsächlich, dass ich ohne dich glücklich war, Lou? Hast du allen Ernstes geglaubt, ich würde glücklich durch die Gegend rennen, nachdem die Liebe meines Lebens mich verlassen hat?"

Ich schüttele mit dem Kopf und komme wieder einen Schritt näher auf ihn zu. 

"Hast du wirklich geglaubt, ich wäre über dich hinweggekommen?"

Louis sieht zu mir hoch und er scheint unsicherer denn je. 

"Ich hatte gehofft, dass du, wenn ich lange genug wegbleibe, irgendwann jemand anderen finden würdest. Dass wenigstens du frei und glücklich sein könntest... Glücklicher als du es mit mir warst, ohne den Stress und das ewige Versteckspiel..."

Diese Vorstellung ist so absurd, dass ich mir ein Lachen nicht verkneifen kann. Wobei, es ist eher ein verbittertes Geräusch. 

"Jemand anderen? Sag mal, Louis, hast du noch immer zu viel Alkohol im Blut? Bist du vollkommen bescheuert? Ich wünschte, ich könnte dir zum Vorwurf machen, dass du mit mir Schluss gemacht hast, aber da ich nun die Gründe dafür kenne, kann ich das nicht. Aber verflucht nochmal, wie kannst du auch nur eine Sekunde der Überzeugung sein, dass ich mit einer anderen Person glücklicher wäre, nur weil ich da vielleicht weniger Probleme habe? Verdammt!"

Ich fahre mir mit der Hand über mein Gesicht und sehe ihm danach fest in die Augen. 

Mein  Exfreund sieht aus, als bricht er gleich wieder in Tränen aus, doch gerade ist es mir ziemlich egal.

Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht so genau, was mich eigentlich dazu bringt, so wütend zu werden, aber ich kann einfach nicht glauben, dass dieser Mensch vor mir an den Gefühlen zweifelt, die er mir auch jetzt noch beschert. 

"Harry, ich-"

"Du hältst die Klappe und hörst mir zu, Tomlinson. Ja, unsere Beziehung war nicht einfach und ja, die Umstände haben mir oft genug die Nerven geraubt, so oft , dass ich nicht nur einmal daran gedacht habe, einknicken zu wollen. Aber Lou, das bin ich nicht und weißt du auch warum? Weil ich dich an meiner Seite hatte! Ich habe nicht aufgeben wollen, da ich wusste, dich dadurch verlieren zu müssen. Scheiße Louis, ich würde meine Karriere für dich beenden, wenn das bedeutet, dich dadurch an meiner Seite zu wissen! Du machst mich glücklich! So unfassbar glücklich, dass dir keine andere Person jemals das Wasser reichen könnte! Mein Gott, ist es so schwer zu verstehen, dass ich niemals aufgehört habe, dich zu lieben? Auch dann nicht, als du mir das Herz herausgerissen hast und mich glauben ließest, du hättest genug von mir, uns und der Beziehung?"

Bedroom Floor [Larry Stylinson]Where stories live. Discover now