Kapitel 15

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"Was tun wir jetzt nur mit ihr?", wisperte eine dunkle Stimme die von allen Seiten zu kommen schien. Ich spürte das dumpfe Pochen in meinem Kopf und wagte mich nicht zu bewegen. "Beseitigt sie!", keifte eine andere Stimme und ich musste mich beherschen um nicht zusammen zuzucken, so bedrohlich und bösartig klang sie. "Nein!", fuhr eine Stimme dazwischen und automatisch erlosch jegliches Geflüster. "Sie ist noch ein Kind! Wir haben keinerlei beweise, dafür dass die Eulen es getan haben." Stille. Ich jubelte innerlich, denn in diesem Streit ging es eindeutig um mich und ich war natürlich für die die mich am Leben lassen wollten, wobei ich noch nicht einmal wusste, was ich überhaupt getan hatte. "Sie flog in Gestalt einer Eule. Was brauchst du mehr Beweise?", zischte die tiefe Stimme vom Anfang, die mich erschaudern ließ. "Sie ist ein Kind!", schaltete sich eine lieblich klingende Frau ein und bei ihrer Tonfarbe war ich kurz davor wieder ein zuschlafen. "Melina! Sie ist ein Kind, das vermutlich dazu erschaffen wurde um zu zerstören. Um uns aus zulöschen." Die Worte trafen mich wie ein Schlag in die Magengrube. Ich? Zerstören? Wird Zeit sich einzuschalten! Ich ließ meine Augenlieder aufflattern und sah direkt in die Augen eines Mannes, die wie flüssiges Gold wirkten. Nein, sie waren golden! Meine Augen weiteten sich als ich in weitere goldene und silberne Augenpaare blickte. Die Adler hatten mich gefangen. "Hallo Liebes!", ein weiteres Augenpaar schob sich über mich und ihr Blick war voller Wärme. "Was ist passiert?", murmelte ich immer noch müde. "Finn hat dich hergebracht. Beziehungsweise bewusstlos geschlagen und hergeschleift!", ihre vorwursvolle Stimme, ließ den Jungen am Rand kurz zusammen zucken. "Und warum?", auf meine Frage hörte ich ein tiefes Grollen und eine knurrende Frau blaffte mich an: "Spiel nicht die Unschuldige! Sag uns alles! Was weißt du?" Ich verstand gar nichts mehr. "Griselle! Nun lass sie doch erst mal zu sich kommen!", knurrte der Mann neben mir. Griselle. Der Name passte perfekt zu dem alten, mürrischen Weib. "Ich bin Melina!", stellte sich die Frau mir freundlich vor und ich wusste, dass sie nicht zu meinen Feinden gehörte. "Bist du völlig von Sinnen?", schrie Griselle erneut. "Wie kannst du dem Verräter deinen Namen nennen?" Die Frau verdrehte die Augen und meinte dann zu der Frau gewandt: "Granny, halt einfach einmal den Mund." GRANNY? Die Frau musste über hundert Jahre sein, da Melina sicher über 20 war. Ich musste mich beherschen nicht laut los zu prusten, denn Melina tat mir für ihre Großmutter sehr leid. Doch tatsächlich tat Griselle was sie sagte und war still. "Ich bin Mark", der Mann neben mir lächelte liebevoll. Ich schwieg, dann stämmte ich die Hände auf auf die alte unbequeme Liege, auf die sie mich verfrachtet hatten und versuchte aufzu stehen. Mich durch zuckte, jedoch so gleich ein stechender Schmerz, der sowohl durch Kopf, als auch meinen Unterarm ging, weshalb ich sofort wieder zurück plumste. "Kann ihr denn keiner das Blut aus dem Gesicht entfernen? Es eckelt mich an", die bedrohliche Stimme erkannte ich sofort wieder und sah mich nach ihr um. Der Mann, dem sie gehörte, war gut gebaut und größer als ein Schrank. Seine silbernen Augen sprühten förmlich Funken und ich konnte den Hass aus seinen Zügen heraus lesen. Mein Blick wanderte weiter zu Finn, der vorhin noch als Adler vor mir gestanden hatte. Ich erinnerte mich an sein hässliches Grinsen und seine Drohungen. Sofort verzog ich die Augen zu Schlitzen und fixierte ihn wütend. Wäre er nicht gewesen wäre ich jetzt schon auf Reason Brand um... Was wollte ich da noch gleich? Und dann fiel mir endlich alles wieder ein. Die Entführung meiner Eltern, dann das Verschwinden von Kramisha, Clare, Jake und Tom. Ich spürte wie eine unaufhaltbare Träne meine Wangen hinunter kullerte. "Hey!", Melina und Mark beugten sich gleichzeitig zu mir herunter. "Alles wird gut!", flüsterte Mark mir zuversichtlich zu, während Griselle schnaubte. "Meister! Wie ist euer Urteil?", fragte sie und sah abwartend zu einer Person, die ich bisher noch überhaupt nicht bemerkt hatte, obwohl sie kaum zu übersehen war. Auch wenn er kein Schrank war, wie der gruselige Mann, strahlte er doch etwas gefährliches aus. Und auch wenn Griselle ihn nicht Meister genannt hatte, wusste ich das er der Kopf der Truppe war. Seine goldenen Augen musterten mich kalt. Er war schlank und seine Wangenknochen traten stark hervor. Er straffte den Rücken und hob den Kopf, während er sein Urteil verkündete.

Heii,

Yeay, endlich wieder ein Update, sorry dass es so lange gedauert hat. Hoffe es gefällt euch, wenn ja lasst doch eure Stimme da : P Auch über Kommis und Verbesserungs Vorschläge freue ich mich. Und hoffentlich sind nicht so viele Rechtschreibfehler drinn, da sonst mein Dad meckert = D 

Die Widmung geht wie versprochen an SaraLisa.

Das Amulett der EulenWhere stories live. Discover now